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Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Midori in der Schlucht wäre und malte. Er humpelte den Pfad all Midoris kleinem Haus entlang, vorbei an dem Haus der Toyamas, das unmittelbar am Rande der Felsen stand. Midori und die Toyamas waren die einzigen Bewohner von Burton Island. Die Insel war eine Forschungsstelle für Phytos und niemals von Thanasis berührt worden. Außer Base Camp war dies der einzige Ort auf dem ganzen Planeten, wo ständig Menschen lebten.
    Die Schlucht war Midoris Lieblingsplatz. Immer wieder malte sie ihn und nie war sie mit ihrem Werk zufrieden. Craig kannte die Gegend gut, das Quarzriff, die Wasserfallkaskaden über dem Teich, die Phytos, die im Sonnenlicht tanzten, das durch die silbrigen Stämme des Waldes wie starkes Mondlicht wirkte. Midori sagte, es wäre dieses besondere Licht, das sie nie richtig einzufangen vermochte. Craig sah ihr gern beim Malen zu, am liebsten war es ihm, wenn sie ihn vergaß und zu singen begann. Sie war sauber, apart und bemerkenswert hübsch, und es war schön, mit ihr in einer gemeinsamen Welt zu leben. Durch das Plätschern des Wasserfalles und das Pfeifen der Phytos hindurch hörte Craig den leisen Gesang Midoris – sie mußte gut gelaunt sein. Er fand sie vor der Staffelei neben einem Felsblock. Als sie ihn kommen hörte, wandte sie sich ihm lächelnd zu.
    »Roy! Wie schön, dich wiederzusehen!« sagte sie. »Ich habe schon befürchtet, daß du letzten Endes doch nach Hause zurückgekehrt wärst.«
    Sie war klein und zierlich, mit ihren großen schwarzen Augen und den lieblichen Gesichtszügen wirkte sie mädchenhaft jung. Ihr dunkles Haar legte sich wie das eines Knaben dicht an den Kopf. Ihre Stimme klang natürlich, wie das Zwitschern eines Vogels, und sie bewegte sich mit der schnellen Grazie eines Kätzchens. Craig lächelte ihr glücklich zu.
    »Eine Zeitlang wünschte ich, daß ich es getan hätte«, sagte er. »Aber jetzt bin ich sehr froh, daß ich hiergeblieben bin.« Er humpelte auf sie zu.
    »Dein Fuß!« rief sie aus. »Komm hierher und setz dich.« Sie zog ihn zu dem Felsblock. »Was ist passiert?«
    »Berührung mit Thanasisranken. Nicht so schlimm.«
    »Zieh deinen Schuh aus. Der Fuß darf nicht eingeengt sein.«
    Sie half ihm, den Stiefel herunterzuziehen, und streichelte mit ihren kühlen Fingern über die rote, geschwollene Stelle. Dann setzte sie sich neben ihn.
    »Ich weiß, daß es weh tut. Wie ist es geschehen?«
    »Ach, ich war unglücklich«, antwortete er. »Ich habe mich abends auf einen Ringwall gesetzt und die nackten Füße herunterbaumeln lassen.«
    »Dummer Roy! Warum warst du denn unglücklich?«
    »Ach ... nur so.« Mehrere schillernde Phytos ließen sich auf seinem Knöchel nieder. Er ließ sie gewähren. »Wir müssen jetzt immer draußen schlafen, statt hierherzukommen. Die neuen Männer sind alle Rotpunkte. Ich bin wieder ein Niemand und –«
    »Sie glauben, sie wären besser als du?«
    »Sie sind besser, und das bedrückt mich. Einen Great Russel zu töten, ist eine Heldentat, Midori.« Er scharrte mit dem rechten Fuß über den Felsrand. »Ich erwarte voller Ungeduld den Tag, an dem genug Great Russels auf diesem Planeten sein werden, so daß kein einziges Kind mehr betrogen und um seine Chance gebracht werden kann.«
    »Die Phytos werden nicht sterben«, sagte sie sanft. »Das ist jetzt völlig klar. Wir sind besiegt.«
    »Vielleicht ihr Belcontis. Aber Mordinmänner geben nie auf.«
    »Die Thanasis ist besiegt. Wollt ihr auf die Phytos mit Flinten schießen?«
    »Bitte, mach dich nicht über Gewehre lustig. Wir werden irgendein biotechnisches Zeug anwenden, um die Thanasis wieder auszurotten.«
    »Translokation? Oh, nein!« Sie fuhr mit der Hand zum Mund. »Man kann es nicht unter Kontrolle halten – draußen. Niemand würde das wagen!«
    »Mordinmänner wagen alles«, antwortete er stolz. »Die hier jetzt die Führung übernehmen, haben alle auf Belconti studiert. Die wissen, wie man es macht. Das ist auch so eine Sache, übrigens ...«
    Wieder scharrte er mit dem Fuß auf dem Stein. Die Phytos saßen jetzt überall auf ihnen, auf ihrem Kopf, den Schultern und auf seinem nackten Fuß. Sie zwitscherten leise.
    »Was denn, Roy?«
    »Sie wissen so viel, daß ich mir dumm vorkomme. Jetzt bin ich schon zwei Jahre lang hier, aber sie kennen die Phytos besser als ich. Ich möchte gern, daß du mir etwas über die Phytos erzählst, damit ich auch mitreden kann und sie mich anerkennen. Beispielsweise: Können Phytos fühlen?«
    Sie legte einen Moment die Hand

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