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Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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stammen nicht von Mordin; deshalb will ich eine milde Strafe aussprechen. Sie werden – ohne jeden Gegenstand, der mit einer menschlichen Hand hergestellt ist – auf Russel Island ausgesetzt werden. Dort können Sie sich von den Wurzeln und Beeren der Erde ernähren, deren Leben Sie so vorsätzlich verraten haben. Wenn Sie überleben, bis das Belconti-Schiff eintrifft werden wir Sie mit diesem nach Hause schicken.« Er blickte sie scharf an. »Haben Sie noch irgend etwas zu sagen, bevor ich die Vollstreckung Ihrer Strafe anordne?«
    Die vier roten Punkte glühten im Kontrast zu dem plötzlich blassen Gesicht des Jägers. Ein brennender Schmerz fuhr durch Craig. Er sprang auf und schrie:
    »Das können Sie nicht tun, Sir! Sie ist so klein und schwach! Sie kennt unsere Wege nicht –«
    »Hinsetzen! Halt den Mund, du jämmerlicher Narr!« Wilde stieß Craig auf den Sitz zurück. »Ruhe!« donnerte Barim. Heftig atmend, setzte sich auch Wilde wieder. Wieder war es totenstill im Raum.
    »Ich kenne eure Wege nur zu gut«, sagte Midori. »Ersparen Sie mir Ihr Mitleid. Setzen Sie mich auf Burton Island aus.«
    »Midori! Nein!« Miss Ames wandte sich zu ihr. »Du wirst verhungern. Die Thanasis wird dich töten!«
    »Auch du kannst nicht verstellen, Mildred«, sagte Midori. »Mr. Barim, werden Sie meine Bitte erfüllen?«
    Barim lehnte sich vor und stützte sich auf beide Hände. »So soll es sein«, sagte er mit rauher Stimme. »Midori Blake, du lehrst mich beinahe wieder, was Furcht ist.« Er richtete sich auf und wandte sich Wilde zu, seine Stimme klang plötzlich unbeteiligt und ausdruckslos. »Führen Sie die Strafe aus, Wilde.«
    Wilde stand auf und zog Craig hoch. »Los, ruf die Mannschaft zum Flugzeug. Alle müssen Schutzanzüge tragen«, befahl er. »Lauf, Junge.«
    Craig taumelte hinaus in die Dämmerung.
     
    Craig steuerte das Flugzeug mit voller Kraft nach Nordwesten, wieder in den Tag hinein. In der Hauptkabine hinter ihm herrschte Schweigen. Er lehnte sich nach vorn, als könnte er den Flug dadurch beschleunigen. Er weigerte sich, einen Gedanken zu fassen. Er wußte, daß es sein mußte, aber er konnte es nicht ertragen. Nach einer endlos erscheinenden quälenden Zeit landete er dicht neben den verlassenen Gebäuden auf Burton Island. Sie stiegen aus, die Männer trugen schwarze Schutzanzüge. Midori hatte ihre weiße Bluse und den Rock an. Schweigend stand sie abseits und blickte hinüber zu dem kleinen Haus am Felsen. Auf allen Wegen wand sich die Thanasis kniehoch den Boden entlang.
    »Brecht die Ringwälle auf. Jagt alle Gebäude in die Luft!« befahl Wilde. »Blanky, du kommst mit mir.«
    Bei Midoris Haus angekommen, mußte Craig alle zwei Meter Sprengkörper entlang des Gemäuers legen. Eine einzige Kugel hätte genügt. Craig fand seine Stimme wieder.
    »Der Jäger hat nicht angeordnet, daß wir das tun sollen, Mr. Wilde. Können wir ihr denn nicht wenigstens dieses Haus lassen?«
    »Sie wird es nicht brauchen. Die Thanasis wird sie schon vor dem Morgengrauen getötet haben.«
    »Lassen Sie es ihr doch zum Sterben. Sie hat dieses kleine Haus so sehr geliebt.«
    Wilde grinste ohne Gnade und zeigte seine großen Pferdezähne.
    »Sie ist eine Ausgestoßene, Blanky. Du kennst das Gesetz: nichts, was mit den Händen hergestellt ist.«
    Craig senkte den Kopf und biß die Zähne zusammen. Wilde pfiff zischend durch die Zähne, während Craig die Sprengkörper legte. Sie kehrten zum Flugzeug zurück, und Jordan meldete, daß die anderen Gebäude bereit wären, gesprengt zu werden. Sein rundes, freundliches Gesicht hatte einen grimmigen Ausdruck.
    Midori bewegte sich nicht. Craig wollte gern etwas zu ihr sagen, wollte ihr Lebewohl wünschen. Er wußte, daß er nichts als ein Stöhnen herausbringen würde. Ihr seltsames Lächeln schien sie schon in eine andere Welt, eine Million Lichtjahre von Roy Craig und seiner Art entfernt, fortzutragen. Cobb musterte Midori. Sein Rattengesicht drückte Begierde aus.
    »Wir lassen es von der Luft aus detonieren«, sagte Wilde. »Die Explosion tötet jeden, der hier steht.«
    »Wir müssen ihr alle Kleider abnehmen«, sagte Cobb. »Du kennst doch das Gesetz, Bork: nichts, was mit den Händen gemacht ist.«
    »Das stimmt«, antwortete Wilde.
    Midori zog ihre Bluse aus. Sie blickte Wilde groß an. Rote Wolken bildeten sich vor Craigs Augen.
    »Los, ins Flugzeug. Alles fertig zum Start!« stieß Wilde abrupt aus. »Schnell, Jungs!«
    Von seinem Seitenfenster im Steuerraum aus

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