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Magazine of Fantasy and Science Fiction 08 - Irrtum der Maschinen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 08 - Irrtum der Maschinen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 08 - Irrtum der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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genauso aus wie die Männer hier«, sagte er. »Nur die Frauen sind anders.« Ich nickte. »Das würde ich auch meinen.«
    »Vor ein paar Monaten hat eine kleine Gruppe Männer und Frauen heimlich den Planeten verlassen. Eine Art räumliche Transferierung – aber das würden Sie doch nicht verstehen.«
    »Natürlich nicht. Ich verstehe gar nichts«, antwortete ich.
    »Sehen Sie«, sagte er, als hätte ich gerade etwas bewiesen. »Diese Gruppe bereitet eine Revolution gegen den Tyrannen vor. Hier, weit entfernt von der Heimat, können wir uns verstecken und unsere Pläne machen. Dann, wenn wir bereit sind, können wir zurückkehren, den Autokraten stürzen und eine Demokratie errichten.«
    Ich ließ eine Sekunde vergehen. »Das ist ja eine ganz tolle Geschichte«, sagte ich.
    »Aber wir müssen sehr vorsichtig sein«, fuhr er fort. Er griff unter den Verkaufstisch. »Sehen Sie, die Spione des Autokraten sind überall auf Almar. Wir können es uns nicht leisten, daß etwas von unserem Vorhaben durchsickert, auch hier nicht.«
    »Natürlich nicht«, sagte ich. »Das sehe ich ein – muß schwer für Sie sein.« Ich beobachtete seine Hand. Ich war nicht sonderlich erstaunt, als sie mit einer seltsamen kleinen Pistole wieder zum Vorschein kam.
    »Deshalb müssen wir Sie töten«, sagte er bedauernd. »Aber wenigstens haben Sie den Trost, daß Sie für die Freiheit einer ganzen Rasse gestorben sind.«
    »Wie schön«, antwortete ich.
    »Ich wünschte, es gäbe einen Ausweg«, sagte er.
    »Nun ja«, antwortete ich. »Es gibt einen, wissen Sie.«
    Ich machte mir gar nicht erst die Mühe, richtig anzulegen und zu zielen, sondern schoß direkt von der Hüfte aus. Der Autokrat trainiert seine Leute gut – und alle Rebellen sind schließlich nur Amateure.
    Nachdem der Mann sich in den Strahlen des Desintegrators in seine Bestandteile aufgelöst hatte, begab ich mich hinter den Ladentisch und übernahm für eine Weile seinen Job. Früher oder später würden die anderen auftauchen, und ich war der Meinung, daß ich solange ruhig einmal etwas Konstruktives leisten könnte.
     

Flucht in die Träume
     
Doris Pitkin Buck
     
     
    Katherine runzelte die Stirn, als sie auf den Briefbogen blickte. Sie hatte auf diese Nachricht des National Park Service, Sektion Mond, Washington, seit April gewartet oder genauer – wie es der Antwortbrief ausdrückte – seit 4. 4. 2062. Sie hatte schon die üblichen Phrasen erspäht: »... wegen der Beliebtheit des Tycho Ring-Dall National Parks ... bedauert, Ihnen mitteilen zu müssen ...«
    Natürlich erwähnten sie nicht das Weltproblem Nr. 1, die Bevölkerungsexplosion; genausowenig, wie sie selbst einen derartigen Ausdruck in den Mund nehmen würde, den die Leute hier in Georgetown als unfein bezeichneten. Die Einwohner von Georgetown, wie überhaupt von ganz Washington, D. C., pflegten lächelnd von den äußerst positiven Lebensstatistiken zu sprechen. Und gewöhnlich fügten sie hinzu, daß das menschliche Gehirn bisher für jedes menschliche Problem eine Lösung gefunden hätte.
    Katherine gestand sich ein, daß das menschliche Gehirn zu ganz erstaunlichen Lösungen kommen konnte – ob man sie mochte oder nicht. Sie hatte sich jedoch so sehr gewünscht, zum Mond zu fliegen.
    Sie überflog den Brief. »Wenn Sie eine Einreiseerlaubnis wünschen ...« Wie lange würde man sie vertrösten? »... für Sie und Ihre Familie im Jahre 2065, dann fordern Sie Formblatt 9976/AJc an. Wenn Erwachsene und Kinder den Park zu besuchen wünschen, dann dürfen sie nicht die Zahl fünf überschreiten ...«
    Sie zerriß den Brief; dabei mußte sie daran denken, daß die Übervölkerung der Erde eigentlich nicht auf der Fruchtbarkeit beruhte, sondern darauf, daß es eine Kindersterblichkeit, selbst in Indien und China, praktisch nicht mehr gab. Das führte zu diesem überschäumenden, wimmelnden Leben, das so erschreckend wirkte. Sie zuckte die Achseln. Sie persönlich betrachtete die Zivilisation wie ein Kleid, dessen Trägerin zugenommen hat; der Stoff platzte in den Nähten auseinander.
    Wenn man zum Beispiel die Nationalparks betrachtete! Schon oft hatte sie darüber mit ihrer Freundin Madge gesprochen: Man konnte nicht einfach in einen hineingehen. Man mußte sich dort einen Platz erbeuten, wo die Besucherquote noch nicht überschritten war. Und war dies tatsächlich einmal nicht der Fall, dann wollte wahrscheinlich niemand dorthin gehen, und zwar aus dem gleichen Grund wie man selbst.
    Katherine

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