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Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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zu gewagt sein mochte. Ich tippte auf den Vater, aber nicht wegen des Kleides.
    Terry war zwar unerfahren, aber nicht dumm. Sie würde sofort merken, wenn ich etwas aus ihr herausholen wollte.
    »Sie sehen reizend aus«, sagte ich. Und es war nicht gelogen.
    Sie errötete vor Freude über das Kompliment. Ich nahm ihren Arm und berührte ihn zart mit der Hand, um sie daran zu erinnern, daß ich ihr Vater hätte sein können, sogar ihr Großvater. Auf keinen Fall wollte ich falsche Hoffnungen in ihr erwecken. Es war durchaus möglich, daß sie sich in mich verliebte. Sie arbeitete in einem schlechtgehenden Geschäft und sah an einem Tag nicht mehr als zwei oder drei Kunden.
    Die Oper setzte mich in Erstaunen. Sie war durchaus gut zu nennen. Die Italiener haben eine Menge Opern, aber nur wenige sind wirklich gut. Solitaire hatte nur eine einzige. Ich hatte keineswegs eine patriotische und spannende Handlung, gute Dialoge und erträgliche Musik erwartet.
    In der Pause nach dem ersten Akt gab ich Terry gegenüber zu, wie beeindruckt ich sei. Sie war hocherfreut darüber.
    Die zweite Hälfte der Oper allerdings enttäuschte. Der Patriotismus feierte wahre Orgien und wirkte so übertrieben, daß er unglaubhaft wurde. Die handelnden Personen verkörperten einen Idealismus, wie es ihn nicht geben konnte. Er wirkte direkt unvernünftig. Der Held der Oper, eben jener Henry Arne, opferte sogar seine Liebe auf dem Altar des Vaterlandes, und später das Leben seiner Braut.
    Die Vorstellung hatte sich so lang über den Abend erstreckt, daß ich auf einen Besuch des Parks verzichten mußte. Ich trank mit Terry noch einen Kaffee im Opernrestaurant und brachte sie dann nach Hause. Zu meinem Erstaunen teilte sie meine Meinung über die Oper.
    »Für die Liebe zu sterben ist wundervoll«, sagte sie, »aber ich finde es verrückt, für ein Land sterben zu wollen. Noch verrückter ist es, meiner Meinung nach, die Geliebte für ein Land zu opfern. Immer wenn ich die Stelle sehe, wird mir fast übel.«
    »Sie haben die Oper schon oft gesehen?«
    »Vier- oder fünfmal. Von der Schule aus gingen wir schon hinein.«
    »Sie scheinen nicht sehr patriotisch eingestellt zu sein, Terry«, sagte ich lässig.
    »Bin ich auch nicht«, gab sie freimütig zu. »Gut, wenn ich etwas Großes und Wunderbares für meine Heimat tun könnte, so wie ...«
    »Wie was?« fragte ich, als sie plötzlich schwieg.
    »Irgendwas«, wich sie aus. »Ich würde es jedenfalls gern und sofort tun. Aber ich möchte nicht für meine Heimat sterben.«
    Wir sprachen noch eine Weile über das Thema. Schließlich sagte ich zu ihr:
    »Bringen Sie sich nicht in Gefahr, wenn Sie so denken?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »In vielen Ländern und auf vielen Welten, wo der Nationalismus vom Staat her gefördert wird, wo die Propaganda die Kunst und das öffentliche Leben so beeinflußt wie hier, dürfen die Leute nicht so reden wie Sie. Sie ... nun, sie verschwinden dann einfach.«
    Terry lachte, wenigstens setzte sie dazu an. Dann aber sah sie mich nur erschrocken an. Ich bereute es, sie so in Verlegenheit gebracht zu haben.
    »Hier bin ich zu Hause«, sagte sie schnell. »Ich muß morgen früh aufstehen.«
    Nachdenklich ging ich in mein Hotel zurück.
     
    Am nächsten Vormittag warf ich einen Blick in meine Partitur. Die Handlung an sich war in großen Zügen unverändert. Ein Teil der Musik war durch bessere ersetzt worden. Wahrscheinlich hatten sich Komponisten der vergangenen zwei Jahrhunderte darum bemüht, der Oper den letzten Schliff zu geben. Aber auch Teile der Handlung waren verbessert worden. Im Original hatten sich die Helden noch unmöglicher und idealistischer benommen; sie hatten teils unlogisch gehandelt.
    Trotzdem konnte kein Zweifel daran bestehen daß die Oper nur deshalb verbessert worden war, um zur noch effektvolleren Propaganda heranzureifen. Dabei war das Original schon Propaganda genug gewesen.
    Ich legte die Partitur auf die Seite. Es würde wenig Sinn haben, das Original mit der heutigen Version zu vergleichen. Die Oper würde mir keine Antwort auf jene Fragen geben, die zu beantworten ich hierhergekommen war.
    Dabei war das Problem an sich höchst einfach. Vor drei Jahrhunderten war Solitaire entdeckt und kolonisiert worden. Es war kein angenehmer Planet gewesen, aber seine reichen Lager an Öl, Kohle, Eisen, Diamanten, Silber und Platin machten ihn zu einem begehrenswerten Ausbeutungsobjekt. Innerhalb von fünfzig Jahren war die Bevölkerung auf einhundert

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