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Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Richtung. Der Aufseher hockte hinter seinem Tisch und starrte mit ungläubigen Augen auf etwas, das vor ihm auf der Platte lag. Schließlich hob er den Kopf und drehte ihn so lange, bis seine hervorquellenden Augen auf mir haften blieben.
    Auf mir!
    Das dauerte vielleicht fünf Sekunden, aber als er mich dann noch immer anstarrte, vertiefte ich mich schnell wieder in den vorgetäuschten Genuß des scheußlichen Getränks. Hatte der verflixte Lagerverwalter in der Schreinerei sich vertan und einen Artikel verwechselt? Dann war es aus mit meiner Bewegungsfreiheit. Ängstlich wartete ich das Ende der Pause ab.
    Eine Glocke ertönte, und die Männer begaben sich wieder an ihre Arbeitsstätten. Ich selbst ging zu Mr. Pfiffners Kabine und erwartete so etwas wie ein Donnerwetter. Aber nichts dergleichen geschah. Pfiffner hockte an seinem Tisch und wandte mir den Rücken zu. Er drehte sich nur kurz um, streifte mich mit einem nachdenklichen Blick und gab mir einen Zettel.
    »In die Malerei, Burge. Beeilen Sie sich, es ist wichtig. Und daß Sie mir alles bringen, was auf dem Zettel steht ...!«
    Ich konnte meine Erleichterung kaum verbergen. Also hatte ich die erste Bestellung doch richtig erledigt und alles gebracht, was auf dem Zettel stand. Ausgezeichnet. Meine Stellung in der Energiestation schien sich zu festigen.
    In der Malerabteilung übergab ich dem Verwalter den Zettel von Mr. Pfiffner. Er las ihn langsam durch und stutzte, als er die letzte Eintragung erreichte. Dann sah er mich forschend an und meinte, leider sei die blaue Farbe mit den weißen Flecken gerade im Augenblick nicht vorrätig, aber ich solle meinem Chef bestellen, sie wurde sobald wie möglich nachgeliefert.
    Ohne die gefleckte Farbe zurückzukehren, würde ein Unglück bedeuten, darüber war ich mir klar. So sagte ich dem Lagerverwalter, er solle mir einen großen Topf mit blauer und einen kleinen mit weißer Farbe geben, das würde genügen.
    Wie es schien, war der Lagerverwalter über meine Bitte höchst erfreut. Er grinste und eilte, die Bestellung zu erledigen. Als er alles eingepackt hatte, meinte er freundlich, wenn es soweit sei, würde er mir auch gern noch einen speziellen Fleckenpinsel besorgen, mit dem sich die weißen Punkte dann besser malen ließen.
    Ich lächelte höflich über den kindischen Witz und machte, daß ich auf die Toilette kam. Diesmal dauerte es etwas länger. Schließlich ist es wesentlich einfacher, Materie umzuwandeln, als Fleckfarbe herzustellen. Selbst erfahrenere Erkunder als ich wären da in Verlegenheit geraten. Immerhin schaffte ich es in fünf Minuten, aber ich war nicht ganz sicher, ob die weißen Flecke auf dem blauen Hintergrund wirklich sauber sein würden.
    Dann dachte ich erneut nach. Soweit ich bis jetzt herausgefunden hatte, standen die Eingeborenen wirklich am Beginn des Atomzeitalters, aber noch im primitiven Stadium neunzehn. Trotzdem hatte ich Hinweise auf Stadium zweiundzwanzig gefunden – die Gumminägel. Und nun erlebte ich die zweite Überraschung: Stadium vierundzwanzig!
    Das war nicht nur unglaublich, das war geradezu beunruhigend.
    Ich verbarg meine Verwirrung und brachte das Paket in Mr. Pfiffners Glaskabine. Ohne Kommentar legte ich es auf seinen Tisch. Er betrachtete es kurz, dann sah er mich an. Er schien auf etwas zu warten, aber als ich nichts sagte, schickte er mich in den Saal. Zusammen mit dem anderen Lehrjungen sollte ich einige Maschinen sauberwischen.
    Nicht ganz eine halbe Stunde später wurde ich zu Mr. Pfiffner bestellt. Diesmal war er nicht allein. Mit ihm in dem Glaskasten war ein großer Mann in einem weißen Mantel, der sich pausenlos den buschigen Bart zwirbelte, der ihm auf der Oberlippe wuchs. Er beachtete mich kaum, als Mr. Pfiffner mir abermals einen Zettel reichte und mir sagte, er müsse unbedingt noch mehr von den sechszölligen Gumminägeln haben, und ich solle mich beeilen.
    Ich verschwand, erleichtert darüber, mich wieder ein wenig umsehen zu können. Sekunden genügten, um mir genug zu verraten. Eindeutig Stadium neunzehn, daran gab es nichts zu rütteln. Und doch ...
    Der Lagerverwalter sah mich verwundert an, als ich wieder Gumminägel verlangte. Ich versuchte ihm zu erklären, daß es natürlich ein Irrtum sei, und er solle mir ruhig die gleichen Nägel aushändigen, die er mir vorher gegeben habe. Er schien mir ziemlich verwirrt zu sein, wofür durchaus kein Grund vorhanden war. Er holte das Paket mit den Eisennägeln und gab es mir.
    In der abgeschlossenen

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