Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
Vom Netzwerk:
ausziehen, nur weil die Zeit ungünstig ist, weil ich in der Klemme stecke? Um Thrums willen, schick mir einen Gleiter, aber schnell! Und seid vorsichtig! Bereitet euch auf eine Überraschung vor! Diese kleine, niedliche und scheinbar wehrlose Welt, die so harmlos um ihre gelbe Sonne kreist, war in Wirklichkeit auf unser Kommen vorbereitet!
    Du meinst, das sei unmöglich? Ich fürchte, ich muß dir doch die Einzelheiten berichten, sonst kann ich noch lange auf Hilfe warten. Ich muß dir erzählen, wie ich in diese gefährliche und einmalige Lage geraten bin. Da sitze ich wie ein verachteter Droxianer in einer hohlen Baumwurzel und warte auf mein letztes Stündlein ...
    Unterbrich mich nicht immer! Ich muß mich bequemer setzen. Mein Wirt hat einen langen, buschigen Schwanz, der zwar recht hübsch anzuschauen ist, sich aber in diesem beengten Raum als sehr hinderlich erweist ... so, jetzt ist es besser.
    Es ist klar, daß ich alle Einzelheiten von Anfang an berichten muß, damit du dir ein Bild machen kannst. Du weißt, daß wir auf diesem Planeten die Ausstrahlungen kontrollierter Atomenergie entdeckten. Außerdem hatten wir aus früheren Berichten in Erfahrung gebracht, daß die Bewohner normale Zweibeiner der Klasse dreiviersechs waren – doch darüber können wir uns später noch unterhalten, wenn ihr mich hier herausgeholt habt. Um die üblichen Vorsichtsmaßnahmen nicht zu verletzen, wurden außer mir noch andere Erkunder an einem günstigen Ort abgesetzt. Alles ging glatt.
    Ein Gleiter brachte mich in die Nähe einer größeren Verbindungsstraße und startete, als ich ausgestiegen war. In der Nähe lag eine mittlere Stadt, die als mein Ziel galt. Um mich dort ungehindert bewegen zu können, übernahm ich den Körper eines Zweifüßers, der sich auf der Straße in einem vierrädrigen Fahrzeug in Richtung auf die Stadt bewegte.
    Es war nicht besonders schwer, den schwachen Widerstand zu überwinden, und ich muß gestehen, daß ich mich in meinem Wirt sehr wohl fühlte. Ich forschte sofort in seinen Gedanken und stellte fest, daß er von Beruf Händler war, der mit seinem Benzinwagen die Kunden auf dem Land besuchte. Das war für mich ein willkommener Anlaß, etwas über ihre Technologie zu erfahren. Ganz automatisch stellte ich mich darauf ein, in eine primitive Kulturepoche der Klasse dreiviersechs geraten zu sein, etwa Stufe neunzehn. Das bedeutete, daß sie die Atomenergie erst kurze Zeit kannten und sich noch im gefährlichen Experimentierstadium befanden.
    Der Wagen hatte eine Panne. Es war mir leicht, den Fehler zu finden. Die Benzinleitung war verstopft. Mein Wirt – oder besser: ich – reparierte den Schaden, dann ging es weiter. Es war ja meine Aufgabe, mich in der Stadt umzusehen, und zwar an einer ganz bestimmten Stelle.
    Ich fand sie bald. Der Komplex war von einer Mauer mit Stacheldraht am oberen Ende umgeben. Ich hielt den Wagen neben dem Eingangstor an und gab durch Winkzeichen zu erkennen, daß ich einen der uniformierten Wächter zu sprechen wünschte.
    Einer kam auch herbei. Er war unbewaffnet, ein Umstand, für den ich später noch dankbar sein sollte. Er stellte mir die üblichen Fragen. Ansonsten machte er einen wortkargen Eindruck, was für meine Absichten nur günstig sein konnte. Ehe er wußte, was geschah, war ich in seinen Körper geschlüpft und hatte meinen bisherigen Wirt verlassen. Der wiederum erwachte wie aus einem Traum und sah sich erstaunt um. Er hatte natürlich nicht die geringste Ahnung, wie er hierher gekommen war. Mit einigen scharfen Zurufen jagte ich ihn weiter und ging dann ins Wachhaus, wo ich den Kameraden meines Gastkörpers vorfand.
    Wieder hatte ich Glück. Der zweite Mann erwies sich ebenfalls als sehr schweigsam, und er kümmerte sich überhaupt nicht um das, was sein Kollege tat oder sagte. Das erleichterte meine Arbeit ungemein, denn ich brauchte mich nicht weiter um ihn zu kümmern.
    Doch dann brachte eine nähere Inspektion meines Wirtes die Enttäuschung. Der Rundgang durch die Anlage, die er zu bewachen hatte, gehörte nicht zu seinen Aufgaben. Er hatte nichts anderes zu tun, als auf das Tor zu achten, niemand hereinzulassen, der keine entsprechenden Ausweispapiere vorzeigte, und es zu öffnen, wenn einer seiner Vorgesetzten es anordnete oder ein Auto durchfahren wollte.
    Ich hätte es gern vorgezogen, trotzdem weiter in seinem Körper zu bleiben, denn zwei Übernahmen innerhalb so kurzer Zeit sind anstrengend genug, ganz zu schweigen von drei. Aber wenn

Weitere Kostenlose Bücher