Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan
bis ans andere Ende der Welt und wieder zurück, bevor die Sonne untergeht. Und dabei kann ich mir nie eine Pause gönnen. Also, dann ist ja alles in Ordnung! Billy Jay«, sagte er und schob den Kneifer wieder in die Höhe, »unter diesen Umständen machst du dich lieber gleich auf den Weg. Du mußt dich aber beeilen, wenn du die anderen noch einholen willst!«
Ich bedankte mich bei ihm und rannte los. Meine Füße schienen den Erdboden gar nicht zu berühren, so rasch kam ich voran. Als ich endlich Miß Mattie erreicht hatte, umarmte sie mich und entschuldigte sich vielmals bei mir, weil sie in der Aufregung vergessen hatte, sich von mir, ihrem besten Freund, regelrecht zu verabschieden.
Ich unterbrach sie aber schon nach wenigen Worten und erklärte ihr, daß ich sie jetzt ja begleiten solle. »Ich weiß, daß sie Ihnen gehört, Mr. O'Grady«, sagte ich, »aber vielleicht könnte ich doch ... Sie wissen schon, nur bis wir dort sind ...«
»Natürlich habe ich nichts dagegen einzuwenden«, versicherte Mr. O'Grady mir. »Du faßt ihre linke Hand, Billy Jay, und ich nehme ihre rechte.«
Und so gingen wir weiter. Hand in Hand.
Die Expedition der Alten
(The Expendables)
Miriam Allen DeFord
Jetzt waren sie also auf dem Mars gelandet – die ersten Menschen, die je den roten Planeten erreicht hatten.
Aber sie durften das Raumschiff nicht verlassen. Und ihre Rückkehr zur Erde hing vor allem davon ab, wie gut der Zufall es mit ihnen meinte.
Matt Fessenden blickte zu seinen Mitreisenden hinüber – eine lag im Sterben, einer war verrückt geworden, und die andere erwiderte seinen Blick wortlos, weil sie beide wußten, was dem anderen in diesem Augenblick durch den Kopf ging. Fessenden überlegte eben, was geschehen würde, wenn einer von ihnen auf dem Rückflug starb und in den Raum ausgestoßen werden mußte. Ein Glück, daß sie sehr abgemagert waren, so daß selbst zwei alte Menschen die Leiche ohne große Anstrengung tragen konnten. Dann dachte er an den Tag zurück, an dem alles begonnen hatte.
Das Plakat hatte eines Tages an dem Anschlagbrett des Altenheims gehangen; gleichzeitig war es in allen anderen Heimen, Hotels und Siedlungen der Vereinigten Staaten aufgetaucht, die für alte Menschen reserviert waren. Allerdings nicht in den Heimen für Pflegebedürftige; nur alte Männer und Frauen bei bester Gesundheit waren erwünscht.
»Amerikaner!« begann der Text. Sam Halliday hatte gelacht. »Wie in der guten alten Zeit«, sagte er. »Das erinnert mich an den Wisch, den ich vor sechzig Jahren bekommen habe – nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.«
Aber diesmal wollten sie keine Soldaten; sie wollten Astronauten. Und sie sollten nicht jung, gesund und einigermaßen intelligent sein; diesmal genügte es, wenn sie gesund, einigermaßen intelligent und über fünfundsechzig Jahre alt waren. Selbstverständlich handelte es sich dabei nicht um eine Einberufung, sondern um eine Einladung.
»Eigentlich nur logisch«, meinte Ida Johnston so verbittert wie üblich. »Affen, Hunde und Ratten können die Maschinen nicht bedienen. Deshalb nehmen sie zur Not sogar uns.«
»In den Raumschiffen gibt es gar keine Maschinen, die man bedienen müßte«, widersprach ihr Henry Ronk, der bis zu seiner Pensionierung aus Altersgründen Pilot eines Superjets gewesen war. »Seit der Erfindung des Istramuri-Umsetzers ist alles vollautomatisch – der Start, der Flug, die Landung am Ziel und sogar die Rückkehr.
Nein, ich finde die Idee ganz vernünftig. Jeder weiß schließlich, daß man schon Glück haben muß, wenn man heil zurückkommen will – das geben sie ganz offen zu. Warum soll man also das Leben junger Menschen aufs Spiel setzen, die noch eine Zukunft als potentielle Väter vor sich haben, wenn es doch genügend alte Menschen in guter körperlicher Verfassung, aber mit viel geringerer Lebenserwartung gibt? Die Auswirkungen eines Raumflugs lassen sich an uns ebensogut kontrollieren.
Ich würde mich sofort freiwillig melden, wenn ich nicht dieses verdammte Asthma hätte.«
Während dieser Diskussion vor dem Anschlagbrett hatte Matt Fessenden schweigend zugehört. Emma hatte ebenfalls geschwiegen. Beide wußten, was er dachte, und daß sie sich später in ihrem Zimmer deswegen in die Haare geraten würden.
»Du bist ein alter Narr, Matt«, sagte Emma heftig. »Du weißt ganz genau, daß du nächstes Jahr im Mai achtzig wirst.« Ihre Augen wurden feucht.
»Aber ich bin in der gleichen körperlichen
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