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Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Verbrechen lieber, als daß ich später den Schuldigen überführe. In Ihren militärischen Handbüchern steht doch bestimmt auch, daß rechtzeitig getroffene Vorsichtsmaßnahmen verlustreiche Gegenangriffe ersparen können.«
    Der Major hatte das kochende Wasser in die Kanne gegossen und schraubte jetzt eine Thermosflasche auf, während er darauf wartete, daß der Tee lange genug gezogen hatte.
    »Ist es nicht schon ein bißchen spät, um dieses Verbrechen zu verhindern? Falls es sich überhaupt um eines handelt ...«
    »Nicht unbedingt. Vor allem dann nicht, wenn der Tod des Hundes sozusagen als Alibi dienen sollte – als Grundlage hätte die Geschichte von dem verschwundenen Schaf zu dienen, während der nächste Schritt daraus bestehen würde, daß ein Mensch dem Ungeheuer zum Opfer fällt. Wenn jetzt ein Mensch auf ähnliche Weise umkäme, würde die Theorie von dem Ungeheuer im Loch Ness eher geglaubt werden, als wenn der Überfall aus heiterem Himmel gekommen wäre.«
    Bastion füllte Sahne und Zucker in die Thermosflasche, wobei er nicht einmal auf die Mengen zu achten brauchte, weil er darin offensichtlich lange Erfahrung besaß. Dann nahm er den Deckel der Teekanne ab und rührte die Flüssigkeit um.
    »Das klingt alles sehr logisch, Templar, aber wer würde denn einen Hund so scheußlich zurichten? Doch nur ein sadistisch veranlagter Irrer!«
    Simon zündete sich eine Zigarette an. Er war sich seiner Sache jetzt völlig sicher, und diese Sicherheit verlieh ihm eine überraschende Ruhe.
    »Ein berufsmäßiger Mörder«, sagte er. »Viele von ihnen sind nicht einmal vorbestraft. Diese Menschen sehen den Tod als eine völlig natürliche Sache an. Aber trotzdem sind sie keine Sadisten. Normalerweise sind sie Tieren und sogar Menschen gegenüber nett und freundlich, solange sich daraus ein Vorteil ergibt. Aber im Grunde genommen sehen sie alle anderen Lebewesen nicht als unersetzlich an und sind durchaus imstande, sie zu irgendeinem Zeitpunkt ohne Gewissensbisse für ihre Zwecke zu opfern.«
    »Ich weiß, daß Clanraith Tiere aufzieht, um sie später als Schlachtvieh zu verkaufen«, sagte Bastion langsam. »Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß er dazu fähig wäre, obwohl er mir persönlich zuwider ist.«
    »Dann sind Sie also der Meinung, wir sollten diese Spur nicht weiterverfolgen, weil sie uns nur irreführt?«
    Bastion füllte den Tee aus der Kanne in die Thermosflasche und schraubte den Verschluß zu.
    »Ich weiß auch nicht recht. Allerdings habe ich noch nicht lange genug darüber nachgedacht. Aber jetzt muß ich Eleanor ihren Tee bringen.«
    »Ich begleite Sie«, sagte der Heilige.
    Er ging hinter dem Major durch die Haustür. Die Abenddämmerung mußte bald einsetzen, aber der leichte Nebel, der gegen Nachmittag aufgekommen war, verschlechterte die Sichtverhältnisse bereits erheblich. Vom Garten aus waren kaum die Obstbäume zu unterscheiden, die vor dem Abhang standen, der zum Loch Ness hinabführte.
    »Ein normaler Mensch«, fuhr der Heilige rücksichtslos fort, »kann sich ebensowenig vorstellen, daß jemand, der jahrelang mit einem Menschen verheiratet war, sich nun plötzlich gegen den anderen wendet und ihn umbringt. Aber die Gefängnisfriedhöfe sind voll von solchen Leuten. Und außerhalb der Zuchthäuser leben noch viele andere, die nicht erwischt worden sind – oder ihr Vorhaben noch nicht in die Tat umgesetzt haben.
    In den meisten Fällen hat die Ehe sich im Laufe der Jahre als ein wenig langweilig erwiesen, und dann ist ein kleiner Seitensprung aufgetaucht, der viel attraktiver zu sein scheint. Aus irgendeinem idiotischen Grund, der oft mit Geld zu tun hat, ist schließlich ein hübscher kleiner Mord idealer als eine prosaische Scheidung.«
    Bastion blieb stehen, starrte Simon mit gerunzelten Augenbrauen an und sagte langsam:
    »Ich bin nicht ganz so vertrottelt, wie Sie anzunehmen scheinen, Templar. Was Sie da eben angedeutet haben, gefällt mir ganz und gar nicht.«
    »Das habe ich auch nicht erwartet, alter Freund. Aber schließlich versuche ich einen Mord zu verhindern. Ich möchte ein Geständnis ablegen. Während Sie und Ihre Frau schön geschlafen haben oder nicht zu Hause waren, habe ich mich etwas umgesehen. Das verstößt zwar gegen den guten Ton, ist aber weniger umständlich als eine polizeiliche Haussuchung.
    Erinnern Sie sich noch an die Spuren in der Nähe des toten Hundes, die meiner Meinung nach nicht unbedingt von Krallen stammen mußten? Nun, zwischen dem

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