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Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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steht, daß ein Mann namens Sir Edward Mountain im Jahre 1934 eine systematische Suche nach dem Ungeheuer von Loch Ness durchgeführt hat. Als damals die Erregung einen Höhepunkt erreicht hatte, stellte er ein Dutzend Leute an und organisierte eine ständig besetzte Wache an verschiedenen Stellen des Sees. Das Ganze dauerte etwa acht Wochen, aber außer einigen Aufnahmen von ungewöhnlichen Wasserbewegungen kam nichts dabei heraus, was wissenschaftlichen Wert besessen hätte.«
    Bastion stellte sein Buch in den Schrank zurück. »Sie zweifeln noch immer, nicht wahr?«
    »Mir ist nur etwas aufgefallen«, sagte der Heilige. »Warum hat dieses riesenhafte Ungeheuer mit den gewaltigen Reißzähnen den armen Hund nur zermalmt, anstatt ihn wenigstens ein bißchen anzuknabbern?«
    »Vielleicht ist es kein Fleischfresser. Auch ein wütender Elefant zertrampelt einfach einen Menschen, frißt ihn aber nicht. Und der Hund kann es geärgert haben, weil er alles anbellte ...«
    »Ich habe bisher immer gehört, daß er keinen Laut von sich gegeben haben soll. Und ich weiß bestimmt, daß das Schaf, das angeblich von dem Ungeheuer gefressen worden ist, nicht gebellt hat. Aber das Schaf ist völlig verschwunden, nicht wahr?«
    »Clanraith behauptet es wenigstens. Andererseits kann es ebensogut gestohlen worden sein.«
    »Aber dieses Verschwinden könnte jemand auf den Gedanken gebracht haben, darauf die Legende von dem Ungeheuer aufzubauen.«
    Bastion schüttelte den Kopf.
    »Der Hund hätte wirklich jeden angebellt«, versicherte er nachdrücklich.
    »Bis auf die Menschen, die er kannte«, sagte der Heilige nicht weniger nachdrücklich. »Jeder Hund vertraut einigen Menschen. Wenn Sie an ihm vorbeigegangen wären, hätte er vermutlich nur ein Auge geöffnet und wäre sofort wieder eingeschlafen. Wissen Sie ganz bestimmt, daß kein anderer sich ebenso gut mit ihm verstanden hat? Hätte der Postbote oder der Milchmann sich mit ihm anfreunden können? Oder sonst noch jemand?«
    Der andere runzelte die Stirn.
    »Ich weiß nicht recht ... Mir fällt eigentlich nur Fergus Clanraith ein.«
    Simon sah ihn überrascht an.
    »Ich hatte aber den Eindruck, er sei nie sehr von dem Hund begeistert gewesen.«
    »Vielleicht haben Sie recht. Aber der Hund muß ihn ziemlich gut gekannt haben. Eleanor machte weite Spaziergänge mit ihm und kam dabei immer an Clanraiths Farm vorbei. Sie bleibt öfters ein paar Minuten lang dort stehen und unterhält sich mit dem Alten. Die beiden kommen recht gut miteinander aus, habe ich jedenfalls gehört.«
    »Ihre Frau kommt mit dem alten Griesgram gut aus?«
    »Natürlich kann er diesen Unsinn mit den verbrecherischen Engländern nicht lassen. Aber Eleanors Vater war ebenfalls Schotte, deshalb sieht der alte Clanraith sie vermutlich als halbwegs menschliches Lebewesen an. Ich glaube, daß die beiden sich stundenlang über Forellenangeln und Rebhuhnschießen unterhalten.«
    »Ich habe mich schon gefragt, ob der Alte nicht doch einen weichen Kern unter der harten Schale verbirgt«, meinte der Heilige nachdenklich, »oder ob Annie alles von ihrer Mutter geerbt hat.«
    Bastion warf ihm einen abschätzenden Blick zu.
    »Sie ist wirklich nett und attraktiv, finden Sie nicht auch?«
    »Ich habe das unbestimmte Gefühl, daß ihre Anziehungskraft auf einen bestimmten Mann in einem bestimmten Alter und unter bestimmten Umständen gefährliche Auswirkungen haben könnte.«
    Noel Bastion schien eine Antwort auf der Zunge zu haben, überlegte aber noch und verschluckte sie endlich. Dann versuchte er die entstandene Pause dadurch zu überbrücken, daß er angestrengt auf die Kaminuhr starrte.
    »Entschuldigen Sie mich jetzt, bitte? Ich habe Eleanor versprochen, daß ich ihr um diese Zeit eine Thermosflasche voll Tee bringe. Sie verzichtet nicht gern darauf, selbst wenn sie auf an Niseag wartet.«
    »Selbstverständlich.«
    Simon folgte dem Major in die Küche, wo der Teekessel bereits auf dem Kohlenherd summte. Er sah zu, als sein Gastgeber eine Kanne mit heißem Wasser ausspülte und dann eine Portion Teeblätter aus einer Dose hineinwarf.
    »Wissen Sie, Bastion«, sagte er, »ich bin eigentlich kein Detektiv, nicht einmal ein privater.«
    »Das weiß ich. Soweit ich mich erinnere, waren Sie früher sogar ziemlich das Gegenteil.«
    »Richtig. Aber gelegentlich gerate ich in Situationen, wo ich allein durch logische Überlegungen zu Ergebnissen komme, die dann alle Beteiligten verblüffen. Aber in der Regel verhindere ich ein

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