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Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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dieser magischen Schalen gelangen?«
    »Es gibt zwei Methoden. Underherd hat vierhundertvierzehn Schalen verloren; wir besitzen vierhundertundzwölf. Zwei sind nie gefunden worden und liegen vermutlich tief auf dem Meeresboden. Es bleibt dir freigestellt, dir dieses Paar zu verschaffen. Die zweite Methode besteht daraus, Bürger von Grodz zu werden und Nahrung für die Lords von Smolod herbeizuschaffen, bis einer von uns stirbt, was nicht oft der Fall ist.«
    »Ich habe gehört, daß ein gewisser Lord Radkuth Vomin sich nicht mehr bester Gesundheit erfreut.«
    »Ganz recht; er sitzt dort drüben.« Cugel sah in die angegebene Richtung und erkannte einen alten Fettwanst, der sabbernd vor seiner Hütte im Schmutz hockte. »Du siehst ihn dort im Vorgarten seines Palastes. Lord Radkuth hat sich unglücklicherweise etwas zuviel zugemutet, denn unsere Prinzessinnen sind die bewundernswertesten Kreaturen menschlicher Inspiration, wie ich der edelste aller Prinzen bin. Aber Lord Radkuth hat sich, wie bereits erwähnt, allzu sehr den Vergnügungen des Fleisches hingegeben und leidet jetzt unter den Nachwirkungen.«
    »Wäre es nicht vorstellbar, daß ich seine Schalen erhalte, indem ich in den Genuß einer Sonderregelung komme?« erkundigte Cugel sich.
    »Nein, das ist ausgeschlossen. Du mußt nach Grodz gehen und dort wie alle anderen arbeiten. Auch ich habe es einmal getan – in einem früheren Leben, das mir jetzt düster und verschwommen erscheint ... Wenn ich mir vorstelle, wie lange ich gelitten und gedarbt habe! Aber du bist noch jung; dreißig oder fünfzig Jahre vergehen rasch, wenn man weiß, worauf man wartet.«
    Cugel legte sich eine Hand auf den Leib, um Firx zu beruhigen, der sich wieder einmal regte. »Nach so langer Zeit ist die Sonne vielleicht bereits erloschen.« Er wies auf die dunkelrote Kugel, über die in diesem Augenblick ein schwarzer Schatten zu huschen schien. »Selbst jetzt wird ihr Licht schon schwächer!«
    »Du bist überängstlich«, stellte der andere fest. »Für uns Lords von Smolod strahlt die Sonne so herrlich wie immer.«
    »Das mag für den Augenblick noch zutreffen«, erwiderte Cugel. »Aber was dann, wenn die Sonne einmal dunkel wird? Genießt ihr die ewige Nacht und Kälte ebenso?«
    Aber der andere hatte sich bereits abgewandt und war verschwunden. Radkuth Vomin lag seitlich im Schmutz und schien tot zu sein.
    Cugel spielte unentschlossen mit seinem Messer, während er die Straße überquerte, um einen Blick auf die Leiche zu werfen. Ein oder zwei rasche Schnitte – das konnte nicht länger als einen Moment in Anspruch nehmen –, und schon hätte er den Erfolg seiner Bemühungen gesichert. Er schwankte noch, aber dann war der flüchtige günstige Augenblick bereits vorüber. Andere Lords des Dorfes waren erschienen und stießen Cugel jetzt beiseite; der tote Radkuth Vomin wurde feierlich in das übelriechende Innere seiner Hütte getragen.
    Cugel starrte nachdenklich durch die offene Tür, machte sich Vorwürfe wegen seiner Saumseligkeit und überlegte sofort wieder eine neue List, um sich in den Besitz der Schalen zu setzen.
    »Bringt Lampen herbei!« befahl der Dorfälteste. »Lord Radkuth soll so kostbar aufgebahrt werden, wie er immer gelebt hat. Laßt die goldenen Hörner von den Zinnen und Türmen der Stadt ertönen; laßt die Prinzessinnen Schleier tragen und das Gewand der Trauer anlegen, denn niemand hat sie so geliebt wie der Verschiedene! Und wir müssen Totenwache halten! Wer macht sich dazu erbötig, an der Bahre auszuharren?«
    Cugel trat vor. »Es wäre in der Tat eine große Ehre für mich.«
    Der Älteste schüttelte den Kopf. »Dieses Privileg ist seinen Peers vorbehalten. Lord Maulfag, Lord Gus – vielleicht übernehmt ihr das Ehrenamt.« Zwei Männer näherten sich der Bank, auf der Lord Radkuth Vomin lag.
    »Nun geht es darum, die Vakanz zu verkünden und die magischen Schalen auf Bubach Angh zu übertragen, der sich das Recht darauf durch lange Arbeit erworben hat«, erklärte der Älteste dann. »Wer übernimmt es, diesen ehrenwerten Mann zu benachrichtigen?«
    »Auch diesmal möchte ich meine guten Dienste anbieten«, sagte Cugel. »Vielleicht kann ich dadurch einen kleinen Teil der Dankesschuld abtragen, die ich Smolod gegenüber habe, weil ich hier so freundlich aufgenommen worden bin.«
    »Wohl gesprochen!« erwiderte der Älteste. »Begib dich so rasch wie möglich nach Grodz und kehre mit dem ehrenwerten Mann zurück, dessen Treue heute ihren Lohn

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