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Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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ihm. Falls diese Halbkugeln wirklich mit der identisch waren, die Iucounu wünschte, war die größte Unsicherheit beseitigt, und die Beschaffung der violetten Schale hing nur noch vom Gebrauch der richtigen Taktik ab.
    Cugel blieb stehen, um die Dorfbewohner zu beobachten, und sah einiges, was ihn ausgesprochen verblüffte. Vor allem wunderte er sich darüber, daß sie sich nicht wie unsaubere Strolche aufführten, obwohl sie nichts anderes waren, sondern mit einer bemerkenswerten Würde, die gelegentlich schon an Hochmut grenzte. Cugel beobachtete sie verwirrt. Hatte er einen Stamm von Trotteln vor sich? Jedenfalls schienen sie ungefährlich zu sein, deshalb wagte er sich kühn auf die Hauptstraße des Dorfes, wobei er immer wieder zu Boden sah, um nicht in einen der zahlreichen Abfallhaufen zu treten.
    Nach einiger Zeit geruhte endlich einer der Dorfbewohner, den fremden Besucher zu bemerken und ihn folgendermaßen anzusprechen: »Nun, guter Freund, was wünschst du? Weshalb irrst du durch die Straßen unserer Stadt Smolod?«
    »Ich bin auf der Wanderschaft«, antwortete Cugel. »Wenn es nicht allzu viel verlangt ist, möchte ich erfahren, wo es hier einen Gasthof gibt, in dem ich Essen und ein Bett finde.«
    »Wir haben keine Gasthöfe; Reisende und Wanderer kennen wir hier nicht. Aber du sollst trotzdem an unserem Überfluß teilhaben. Dort drüben steht ein Palast, in dem du alles findest, was für dein leibliches Wohl erforderlich ist.« Der Mann zeigte auf eine zerfallene Hütte. »Für deine Mahlzeiten wird ebenfalls gesorgt – du brauchst nur in den Speisesaal nebenan zu gehen und dir auftragen zu lassen; in Smolod braucht niemand zu darben oder zu betteln.«
    »Herzlichen Dank«, antwortete Cugel. Er hätte noch mehr gesagt, aber der Mann nickte nur kurz und entfernte sich wieder.
    Cugel warf einen Blick in das Innere der Hütte, zuckte unwillkürlich zusammen und machte sich dann an die Arbeit; er warf einen Teil der darin liegenden Trümmer auf die Straße und suchte genügend Stroh zusammen, um eine Liegestatt aufzuschütten. Als er sich dem Lagerraum näherte, der hier als Speisesaal bezeichnet wurde, versank die Sonne bereits am Horizont. Cugel hatte ganz richtig vermutet, daß der Dörfler maßlos übertrieben hatte, als er von Überfluß sprach, der in Smolod herrschen sollte. An einer Seite des Lagerraumes hingen geräucherte Fische, an der anderen stand ein großes Faß mit Maiskolben, Gurken, Rettichen und anderen Gemüsesorten. Cugel nahm eine reichliche Portion mit in seine Hütte, wo er trübselig zu Abend aß.
    Die Sonne war inzwischen untergegangen; Cugel machte sich zu einem Streifzug durch das Dorf auf, um zu sehen, welche Unterhaltungen hier geboten wurden, aber die Straßen waren menschenleer. In einigen Hütten brannten Tranlampen, und als Cugel durch die Risse in den Wänden lugte, sah er die Dorfbewohner, die Räucherfische verschlangen oder sich unterhielten. Er kehrte in seinen Verschlag zurück, entzündete ein kleines Feuer, um die Nachtkälte abzuhalten, und schlief wenig später ein.
    Am folgenden Tag setzte Cugel seine Beobachtung des Dorfes Smolod und seiner violettäugigen Bewohner fort. Dabei fiel ihm auf, daß die Menschen hier nicht zu arbeiten schienen; er sah auch keine Felder in der Nähe des Dorfes. Diese Entdeckung beunruhigte ihn nicht wenig, denn wenn er sich eine der violetten Schalen verschaffen wollte, würde er deren Besitzer ermorden müssen, und um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, war es erforderlich, unbeobachtet und unbemerkt handeln zu können.
    Cugel gab sich größte Mühe, eine Unterhaltung mit den Dorfbewohnern zu beginnen, aber die Angesprochenen sahen ihn nur so hochmütig und verächtlich an, daß sein Selbstbewußtsein einen argen Stoß erlitt. Man hätte sich einbilden können, sie seien edle Herren und er nur ein übelriechender Landstreicher!
    Nachmittags unternahm er einen Spaziergang in Richtung Süden und stieß nach etwa einer Meile auf ein weiteres Dorf an der Küste. Die Bewohner hatten große Ähnlichkeit mit den Bürgern von Smolod – aber sie schienen ganz normale Augen zu besitzen. Im Unterschied zu den anderen waren sie auch fleißig; Cugel beobachtete, daß sie die Felder bestellten und zum Fischfang aufs Meer hinausfuhren.
    Er näherte sich zweien dieser Fischer, die mit ihrem Fang über der Schulter dem Dorfe zustrebten. Die beiden blieben stehen und erwiderten Cugels Gruß ohne übergroße Freundlichkeit. Cugel stellte sich

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