Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
Vom Netzwerk:
als Wandersmann vor und erkundigte sich nach den näheren Umständen des Landes im Osten, aber die Fischer konnten ihm nur mitteilen, das Land dort sei kahl, öd und gefährlich.
    »Ich bin gegenwärtig Gast des Dorfes Smolod«, sagte Cugel. »Die Menschen dort sind freundlich genug, aber etwas seltsam. Warum haben sie zum Beispiel diese merkwürdigen Augen? Leiden sie an einer unbekannten Krankheit? Und weshalb führen sie sich so aristokratisch selbstbewußt und weltmännisch auf?«
    »Die Augen sind in Wirklichkeit magische Schalen«, erwiderte der ältere Fischer mürrisch. »Sie zeigen ihrem Träger die Überwelt; weshalb sollten ihre Besitzer sich also nicht wie Lords benehmen? Sobald Radkuth Vomin stirbt, werde ich desgleichen tun, denn ich erbe seine Augen.«
    »Wunderbar!« rief Cugel begeistert aus. »Lassen die magischen Schalen sich tatsächlich entfernen und auf einen anderen übertragen, wenn ihr Besitzer es für richtig hält?«
    »Ja, das ist möglich, aber wer würde die Überwelt gegen das hier eintauschen wollen?« Bei diesen Worten wies der Fischer auf die unfreundliche Landschaft, die das Dorf umgab. »Ich habe lange hart gearbeitet, aber jetzt bin ich endlich an der Reihe, die Wunder der Überwelt am eigenen Leibe zu genießen. Von dann ab besteht nur noch Gefahr, daß ich aus Übersättigung mit allen nur vorstellbaren Genüssen sterbe.«
    »Wirklich interessant«, bemerkte Cugel nachdenklich. »Auf welche Weise könnte ich die notwendigen Qualifikationen für ein Paar dieser magischen Schalen erringen?«
    »Strebe, wie es alle anderen Bürger von Grodz tun; setze deinen Namen auf die Liste und arbeite dann, um die Lords von Smolod zu ernähren. Einunddreißig Jahre lang habe ich gesät und geerntet, mit Netzen gefischt und geräuchert, und jetzt steht der Name Bubach Angh an der Spitze der Liste, und du mußt das gleiche tun.«
    »Einunddreißig Jahre«, wiederholte Cugel langsam. »Eine durchaus nicht unbeträchtliche Zeitspanne.« Und Firx schien der gleichen Meinung zu sein, denn er machte sich wieder einmal an Cugels Leber bemerkbar.
    Die Fischer machten sich wieder auf den Weg in das Dorf Grodz zurück; Cugel machte sich nach Smolod auf. Hier wandte er sich an den Mann, mit dem er bereits einmal nach seiner Ankunft in dem Dorf gesprochen hatte. »Milord«, sagte Cugel, »ich bin bekanntlich ein Wanderer aus einem fernen Land, der keine Mühe gescheut hat, um endlich die Wunder der schönen Stadt Smolod mit eigenen Augen sehen zu können.«
    »Durchaus verständlich«, grunzte der andere. »Ihr Glanz muß bei jedem Besucher Staunen und Bewunderung erregen.«
    »Ich hoffe, daß mir eine Frage gestattet ist – woher kommen die magischen Schalen?«
    Der Mann starrte Cugel mit seinen violetten Augen an, als sähe er ihn zum erstenmal, und antwortete dann mürrisch: »Über dieses Thema sprechen wir nicht gern, aber andererseits kann es nicht schaden, nachdem du einmal davon gesprochen hast. Irgendwann in grauer Vorzeit hat der Dämon Underherd einmal seine Fangarme nach oben gestreckt, um sie die Erde betrachten zu lassen, nachdem er jedem Arm eine dieser magischen Schalen gegeben hatte. Simblis XVI. erschreckte und verwundete das Ungeheuer, das daraufhin in seine Unterwelt zurückwich, wobei die Schalen verlorengingen. Vierhundertzwölf von ihnen wurden gesammelt und nach Smolod gebracht, das damals schon so schön war, wie es vor meinen Augen erscheint. Ja, ich weiß, daß ich nur ein Trugbild der Wirklichkeit sehe, aber dir geht es ebenso, und wer könnte sagen, welches Bild richtig ist?«
    »Ich sehe die Stadt nicht durch die magischen Schalen«, erwiderte Cugel.
    »Ganz recht.« Der Mann zuckte mit den Schultern. »Das ist eine Tatsache, die ich lieber übersehe. Ich erinnere mich undeutlich, daß ich in einem Stall lebe und mich in der Hauptsache von geräucherten Fischen ernähre – aber die subjektive Wirklichkeit sagt mir, daß ich einen herrlichen Palast bewohne und erlesene Speisen im Kreis der Prinzen und Prinzessinnen einnehme, die meinesgleichen sind. Die Erklärung dafür ist einfach: Der Dämon Underherd hat von seiner Unterwelt in unsere geschaut; wir sehen von dieser in die Überwelt, die eine Quintessenz aller menschlichen Hoffnungen, Wünsche und Träume darstellt. Wir, die wir diese Welt bewohnen – wie könnten wir nicht glauben, mächtige Lords zu sein? Mehr ist dazu nicht zu sagen.«
    »Wirklich interessant!« rief Cugel bewundernd. »Aber wie kann ich in den Besitz

Weitere Kostenlose Bücher