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Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Stirnrunzeln.
    Cugel holte tief Luft und rannte davon, so schnell ihn seine Füße trugen. Bubach Angh schrie hinter ihm her, er solle augenblicklich zurückkommen, aber Cugel achtete nicht weiter auf ihn. Er eilte über die Felder davon, während der Strafausschuß die Verfolgung aufnahm.
    Cugel lachte vor sich hin. Er hatte lange Beine und kräftige Lungen; die Bauern waren plump, untersetzt und phlegmatisch. Bis sie eine Meile zurücklegten, hatte er bereits zwei hinter sich gebracht. Er drehte sich noch einmal um, weil er ihnen zum Abschied zuwinken wollte. Zu seiner Verzweiflung lösten sich jetzt zwei Beine von dem Boot und rannten hinter ihm her. Cugel versuchte zu fliehen, hatte aber bereits verspielt. Die Beine überholten ihn ohne Schwierigkeit, rückten dicht an ihn heran und zwangen ihn endlich zum Halten.
    Cugel marschierte mürrisch in das Dorf zurück, wobei er von den Beinen eskortiert wurde. Bevor er die Außenbezirke von Smolod erreichte, griff er mit einer Hand unter die Augenklappe und löste die Schale. Als der Strafausschuß über ihn herfallen wollte, hielt er die Schale in die Höhe. »Zurücktreten! Tretet zurück! Sonst zerschmettere ich die kostbare Schale!«
    »Halt! Halt!« rief Bubach Angh erschrocken. »Das darf nicht sein! Komm, gib mir die Schale und empfange selbst, was dir gerechterweise zusteht.«
    »Bisher ist noch nichts entschieden«, antwortete Cugel. »Der Älteste muß erst über den Fall urteilen.«
    Die Prinzessin stand in ihrem Boot auf. »Ich spreche das Urteil; ich bin Derwe Coreme aus dem Hause Domber. Gebt mir das violette Glas, was immer es sei.«
    »Völlig ausgeschlossen«, erwiderte Cugel standhaft. »Nimm die Schale, die Bubach Angh hat.«
    »Niemals«, rief der wackere Mann aus Grodz.
    »Was? Ihr habt beide eine Schale und wollt beide zwei? Was sind diese kostbaren Gegenstände? Ihr tragt sie als Augen? Gebt her!«
    Cugel zog seinen Degen. »Ich renne lieber davon, kämpfe aber auch, wenn es sein muß.«
    »Ich bin kein guter Läufer«, sagte Bubach Angh, »deshalb kämpfe ich lieber.« Er nahm die Schale aus seinem linken Auge. »So, Vagabund, jetzt ist es um dich geschehen!«
    »Nicht so hastig«, warf Derwe Coreme ein. Aus einem Bein ihres Bootes wuchsen plötzlich dünne Arme, die Cugels und Bubach Anghs Handgelenke umklammerten. Die Schalen fielen zu Boden; Cugels wurde aufgefangen und Derwe Coreme hinaufgereicht; Bubach Anghs zersplitterte auf einem Stein. Er heulte wütend auf und stürzte sich auf Cugel, der zunächst erschrocken zurückwich.
    Bubach war allerdings kein guter Fechter; er hackte und hieb, als gelte es, einen großen Fisch zu entschuppen. Trotzdem hatte Cugel einige Not, sich seiner zu erwehren, denn der Angriff wurde zwar ungekonnt, aber äußerst energisch vorgetragen. Das allein wäre noch zu ertragen gewesen, wenn Firx nicht gleichzeitig den Verlust der Schale lebhaft bedauert hätte.
    Derwe Coreme schien alles Interesse an der Angelegenheit verloren zu haben. Ihr Boot setzte sich wieder in Bewegung und entschwand immer rascher über die weiten Ebenen jenseits des Dorfes. Cugel parierte einen Angriff, sprang zurück, brachte selbst einen geschickten Hieb an, zog sich noch weiter zurück und floh dann ein zweitesmal über die Felder, während die Bewohner von Smolod und Grodz ihm gemeinsam heftige Verwünschungen nachschleuderten.
    Das Boot bewegte sich inzwischen mit gleichbleibend geringer Geschwindigkeit fort. Cugel holte es atemlos ein, sprang mit einem riesigen Satz nach oben, ergriff den breiten Rand und zog sich daran hinauf.
    Er sah, was er gehofft und erwartet hatte: Derwe Coreme war unvorsichtig genug gewesen, einen Blick durch die Schale zu werfen, und lag jetzt ohnmächtig in den Kissen. Die violette Schale ruhte in ihrem Schoß.
    Cugel griff hastig danach, warf einen sehnsüchtigen Blick auf die einladenden Lippen und fragte sich im stillen, ob er noch mehr wagen durfte. Firx war entschieden anderer Meinung. Zudem seufzte Derwe Coreme eben leicht auf und bewegte dabei den Kopf zur Seite.
    Cugel sprang gerade noch rechtzeitig aus dem Boot. Hatte sie ihn gesehen? Er rannte auf das Schilf am Rand eines Teiches zu und warf sich dahinter ins Wasser. Von seinem Versteck aus beobachtete er, daß das Boot anhielt, während Derwe Coreme sich erhob. Zunächst tastete sie alle Kissen nach der violetten Schale ab, aber dann sah sie sich suchend nach allen Richtungen um. Aber das blutrote Sonnenlicht schien ihr in die Augen, als sie in

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