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Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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wütender. Jetzt mußte er ohne den versprochenen Schnaps in den Gemeinschaftsraum zurückgehen. Seine Kameraden erwarteten aber, daß er eine Portion Kresch mitbrachte. Der Teufel sollte ihn holen, wenn er ihnen gegenüber zugab, daß er nicht einmal im Labor mehr sein eigener Herr war. Er mußte sich irgendeine Ausrede einfallen lassen ...
    Als er am nächsten Morgen ins Labor kam, war er noch immer wütend.
    »Vry«, begann er drohend, »warum hast du eigentlich die Hydroxylinhibitoren eingebaut?«
    Sie erwiderte seinen Blick unerschrocken, aber ihr Gesicht unter den dunklen Locken und den schwarzen Augenbrauen wurde blaß.
    »Ich konnte wirklich nicht anders, Skinner. Captain Kravitz hat mir befohlen, die illegale Alkoholversorgung des Gemeinschaftsraums zu unterbrechen. Das war die einfachste Lösung, denn sonst hätte ich dir davon erzählen müssen.«
    »Keine Angst, ich kenne noch ein paar andere Tricks, die ich dir nicht beigebracht habe«, sagte Webb. »Du kannst dich darauf verlassen, daß ich in null Komma nichts einen Neutralisator einbaue.« Er riß eine Werkzeugschublade auf.
    »Nein, das tust du nicht!« Sie stieß die Schublade zu und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Ihr Gesicht war leichenblaß geworden, aber sie wich nicht von der Stelle, als Webb drohend herankam.
    »Ich tue es doch!« knurrte er. »Das Labor gehört mir. Verschwinde gefälligst.«
    »Nein«, sagte Vry, »sonst rufe ich den Wachhabenden.«
    »Ja, das sähe dir wieder ähnlich«, warf er ihr vor. »Du hast schließlich auch gepetzt, daß ich am liebsten Bengdorf esse. Eine schöne Kameradschaft ist das! Na, immerhin bist du dafür befördert worden ...«
    Vry hatte Tränen in den Augen, aber ihre Stimme blieb fest. »Hör zu, was der Captain mir befohlen hat, Skinner. Ich soll das Labor nach Dienstende abschließen und dich während der Arbeit überwachen. Das wollte ich vermeiden, deshalb habe ich die Inhibitoren eingebaut. Ich weiß, was dir das Labor bedeutet ...«
    »Richtig, und deshalb hast du es mir gestohlen. Ich habe dich ausgebildet, aber jetzt zahlst du es mir auf diese Weise heim.«
    »Verschwinde!« fuhr sie ihn an. »Zurück in den Gemeinschaftsraum zu den anderen Matrosen! Heute habe ich keine Arbeit für dich.«
    Webb blieb wie vom Schlag gerührt stehen. Vry streckte eine Hand nach dem Rufknopf der Bordsprechanlage aus. Ihr Gesicht war nicht mehr blaß, sondern rot, aber sie weinte noch immer.
    »Ich rufe den Wachhabenden«, drohte sie.
    Webb ging kopfschüttelnd hinaus. Hier hatte er nichts mehr verloren. Lieber sterben als noch länger an Bord dieses verdammten Schiffes bleiben.
     
    Aus seinem eigenen Labor ausgesperrt! Das schlug dem Faß endgültig den Boden aus. Webb lag schlaflos in der Koje und überlegte angestrengt. Ja, er würde bei nächster Gelegenheit desertieren. Sobald sein Bordarrest ablief – in drei Wochen. Etwa zur gleichen Zeit würde die Carlyle auf Bigorne landen. Er stellte unauffällig einige Fragen über Bigorne, aber niemand konnte ihm recht Auskunft geben. Anscheinend war der Planet ziemlich dicht besiedelt. Das konnte ihm nur recht sein, denn es erleichterte sein Vorhaben.
    Kein Geld. Er würde also sofort Arbeit finden müssen. Aber selbst ein Biotech, der nur Felder erster Ordnung aufbauen konnte, wurde glänzend bezahlt. Mit seinen Kenntnissen konnte er sein Gehalt praktisch selbst bestimmen. Aber vielleicht waren Felder dritter Ordnung noch so neu, daß es auf Bigorne keine Elemente dafür gab. Okay, um so besser. Er brauchte nur die Reservegeräte der Carlyle zu stehlen und konnte alles andere improvisieren. Sie waren sein Einsatz: Jedes Element kostete über tausend Credits.
    Diesmal hieß es siegen oder sterben. Falls er wieder erwischt wurde, mußte er mit Gefängnis rechnen. Deshalb wollte er sich lieber bis zum letzten Blutstropfen wehren, als sich von der Polizei festnehmen lassen. Einzelgänger hatten keine Chance; er mußte eine Organisation finden, der er sich anschließen konnte. Auf nach Bigorne!
     
    Webb kam mit einem Bündel unter dem Arm an die Luftschleuse. Das kleine Bündel enthielt sieben Bioelemente und eine Flammpistole, die er am Vortag nach Dienstschluß aus dem Waffenschrank auf dem CUO-Deck gestohlen hatte. Er salutierte und bat den Wachhabenden um Erlaubnis, von Bord gehen zu dürfen.
    Der Wachhabende war Leutnant Whittaker – blond, etwas dicklich und sehr jung. Er erwiderte Webbs Gruß mit der gewohnten Verlegenheit und fragte: »Was haben Sie in

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