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Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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gezählt und dachte schon, der Zünder habe versagt, als plötzlich orangerote Flammen aus dem Rohr schlugen.
    Die Rakete schoß aus dem Rohr, erreichte zwei, drei Meter Höhe – und kippte ruckartig ab, raste dicht über dem Boden dahin und schlug fünfzig Meter von Bixie entfernt auf. Der Leuchtsatz, der normalerweise fünf Minuten lang brennen sollte, explodierte in einer roten Wolke, die fast augenblicklich zusammensank.
    Bixie fluchte erbittert vor sich hin, während er den Himmel absuchte, wo er das Antwortsignal der Ceres erwartete.
    Der Zenit blieb dunkel.
    Kostbare Minuten verstrichen, während Bixie vergebens nach einem Signal von der Ceres Ausschau hielt, weil er noch immer hoffte, irgend jemand an Bord habe das Verglühen des Leuchtsatzes beobachtet und richtig gedeutet.
    Schließlich setzte er sich auf einen der leeren Tanks, studierte die Skala seines Druckmessers und starrte nachdenklich die Uhr an. Theoretisch hatte er noch für neun Stunden und sechsunddreißig Minuten Luft. Allerdings waren verschiedene Faktoren zu berücksichtigen, von denen die Länge dieser Zeitspanne beeinflußt werden konnte: Bixies Körpergewicht, sein augenblicklicher Metabolismus, die mehr oder weniger großen Anstrengungen der nächsten Stunden und so weiter. Er war seinen Sternen dafür dankbar, daß er nur siebenundsiebzig Kilo wog, während die Sauerstofftanks für ein durchschnittliches Körpergewicht von achtzig Kilo ausgelegt waren. Dieser Gewichtsunterschied konnte sein Leben um drei oder vier entscheidende Minuten verlängern.
    Gelang es ihm nun, die Aufmerksamkeit der Besatzung der Ceres in weniger als vier Stunden und vierundfünfzig Minuten zu erregen, und falls die Rettungsmaßnahmen sofort eingeleitet wurden, mußte in weiteren vier Stunden und zweiundvierzig Minuten ein Erkundungsschiff auftauchen – und dann konnte er mit einem neuen Tank auf dem Rücken nochmals erleichtert aufatmen. Aber bei dieser Rechnung blieb keine Minute für unvorherzusehende Ereignisse und Zwischenfälle übrig. Bixie mußte es also irgendwie schaffen, möglichst schnell ein sichtbares Notsignal zu geben.
    Er überlegte, ob er nach weiteren Raketen suchen sollte, gab diese Idee aber rasch wieder auf, als ihm klar wurde, wie gering die Chance war, eine zweite zu finden und erfolgreich zu starten. Außerdem konnte auch dieser Versuch erfolglos bleiben, selbst wenn alles zu klappen schien, denn die Ceres brauchte sich nur hinter dem Asteroiden zu befinden, wenn er die Rakete aufsteigen ließ.
    Dann dachte er daran, die Plastiksprengladungen irgendwie zu benützen. Er hatte genügend zur Verfügung, um damit ein SOS zu morsen. Das Problem bestand nur daraus, die drei ersten Explosionen – das aus Punkten bestehende ›S‹ – in kurzen Abständen auszulösen, die nächsten drei – das ›O‹ aus Strichen – in etwas längeren Abständen und die letzten drei wieder rasch nacheinander. Die Idee hatte allerdings zwei Haken: die Detonationen erzeugten nur einen Lichtblitz, der zudem nicht sichtbar war, sobald die Ceres sich auf der falschen Seite des Asteroiden befand. Gelang es Bixie jedoch, die Sprengladungen in einiger Höhe über der Oberfläche des Asteroiden zur Explosion zu bringen, würden die dabei entstehenden Rauchwolken im Sonnenlicht hell aufleuchten und gut zu sehen sein, da sie sich noch dazu bewegten. Im Idealfall müßten sie eine Kreisbahn um den Asteroiden beschreiben. Aber das ließ sich nicht erreichen.
    Oder vielleicht doch?
    Bixie suchte den Boden ab, bis er einen Stein in der Größe einer Sprengkapsel gefunden hatte. Obwohl der Asteroid riesig zu sein schien, betrug die hier herrschende Schwerkraft nur einen Bruchteil der irdischen. Bixie holte mit aller Kraft aus und warf den Stein auf den nicht allzu weit entfernten Horizont zu.
    Da der Luftwiderstand fehlte, der seine Körperbewegungen gebremst hätte, wurde er fast zu Boden geworfen, aber er behielt mühsam das Gleichgewicht und sah dem Stein nach, der majestätisch viele Meter weit und viele Sekunden lang davonsegelte. Als es den Anschein hatte, der Stein werde hinter dem Horizont verschwinden, hielt Bixie erwartungsvoll den Atem an. Der Stein war schon fast außer Sicht, schlug aber dann doch auf und zersplitterte.
    Bixie stellte noch mehrere Versuche dieser Art an – und verbrauchte dabei kostbaren Sauerstoff –, bis er endlich davon überzeugt war, daß er nicht die Kraft besaß, einen so schweren Gegenstand in eine Kreisbahn um den Asteroiden zu

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