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Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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vergeudete weitere zwanzig Minuten damit, den Treibsatz in benachbarten Senken und Löchern zu suchen, bis ihm schließlich einfiel, daß der Leuchtsatz sich auch mit Hilfe einer improvisierten Treibladung aus Sprengstoff in die Höhe bringen lassen mußte.
    Er brauchte nochmals fünf Minuten, bis er ein langes Stück Kupferrohr gefunden hatte, das die Treibladung aufnehmen konnte, und wieder acht Minuten, um Draht aufzutreiben, mit dem sich der Leuchtsatz auf dem Rohr befestigen ließ.
    Dann nahm er einen der Zünder aus der Schachtel und starrte ihn nachdenklich an. Größe und Form des Zünders entsprachen einer massiven Schraube ohne Mutter, deren Kopf zweigeteilt und am äußeren Rand drehbar war. Der Zünder wurde in die dafür vorgesehene Öffnung der Sprengladung geschraubt, dann mußte die gewünschte Verzögerung am drehbaren Rand eingestellt werden, bevor der Abreißring gezogen wurde. Entfernte man jedoch einen Teil der Umhüllung, brannte die Zündladung nur rasch ab, anstatt zu detonieren. Die einzige Schwierigkeit bestand darin, daß Bixie sich nicht daran erinnern konnte, was geschehen mußte, wenn man das untere Ende abtrennte. Würde der Verzögerungszünder trotzdem funktionieren? Oder wurde das Ding einfach unter seinen Händen explodieren, während er es aufsägte? Er wußte es nicht.
    Da er annahm, daß die Gefahr größer war, wenn er den Zünder mit der Kombinationszange an seinem Gürtel öffnete, suchte er nach einem Stück Metall, mit dem er die Umhüllung wie mit einer Feile oder Säge öffnen konnte. Er fand mehrere lange Stahlstäbe – einer davon wies am unteren Ende eine keulenförmige Verdickung auf – und verschiedene andere Gegenstände, die er neben dem Vorratsbehälter aufstapelte. Aber er brauchte über eine Stunde, bis er endlich ein scharfkantiges Stück Hartmetall entdeckte, das als Säge dienen konnte. Zum Glück arbeitete er jetzt nicht mehr unter großem Zeitdruck, seitdem er die Rakete gefunden hatte. Sein Luftvorrat reichte noch für zehn Stunden und achtzehn Minuten. Unter Berücksichtigung der vier Stunden und zweiundvierzig Minuten, die ein Schiff von der Ceres bis hierher brauchte, hatte er fünf Stunden und sechsunddreißig Minuten Arbeitszeit zur Verfügung.
    Der nächste Teil war wieder knifflig, und Bixie hielt unwillkürlich die Luft an, während er das untere Ende des Zünders mit seiner improvisierten Säge zu bearbeiten begann. Leider konnte er sich beim besten Willen nicht daran erinnern, wie empfindlich die ganze Konstruktion war – aber immerhin hatte der Zünder den Absturz offenbar unbeschädigt überstanden. Die Arbeit ging langsam voran und zerrte buchstäblich an seinen Nerven. Als die Säge endlich die Zündladung erreichte, ohne sie zur Explosion zu bringen, holte Bixie tief Luft und machte eine kurze Pause, bis seine Hände nicht mehr zitterten. Erst dann sägte er vorsichtig weiter. Das Ende mußte vollständig abgetrennt werden, wenn der Zünder nicht detonieren, sondern nur abbrennen sollte. Siebenundzwanzig Minuten später war es endlich soweit.
    Bixie riß die Drähte auf der Brust seines Anzuges ab, die vom Funkgerät übriggeblieben waren, und befestigte damit den abgesägten Zünder mit der Öffnung nach oben am unteren Ende des Rohres, auf dem der Leuchtsatz saß. Die Konstruktion wirkte nicht gerade elegant, mußte aber eigentlich funktionieren, denn die Verbrennungswärme des Treibsatzes würde auch die Leuchtmasse entzünden.
    Ein kurzes Stück Aluminiumrohr, das genau in eines der vielen Löcher paßte, sollte als Startrampe dienen. Bixie vergewisserte sich, daß seine Rakete genügend Platz in dem Rohr hatte, zögerte aber unentschlossen, bevor er den Zünder einstellte. Er wünschte sich, es gäbe eine Möglichkeit, die Rakete zuverlässig in eine Kreisbahn zu bringen, denn wenn sie senkrecht aufstieg, war sie vielleicht nicht sichtbar, falls die Ceres sich hinter dem Asteroiden befand. Schließlich stellte er das Rohr schräg und hoffte, daß der Treibsatz lange genug brennen würde, um die Rakete zumindest halbwegs um den Asteroiden zu befördern, und daß er nicht lange genug brennen würde, um die Signalrakete mit mehr als Fluchtgeschwindigkeit in den Raum hinauszuschießen.
    Die dicken Handschuhe behinderten ihn, als er den Zünder auf zehn Sekunden Verzögerung einstellte, die Nadel an ihrem Ring herausriß und die Rakete in das Rohr schob. Dann zog er sich hastig in sichere Entfernung zurück. Er hatte bereits bis siebzehn

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