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Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Goulart
     
     
    Gretchen Goodwin betrat die Küche, schrie im gleichen Augenblick laut auf und stolperte rückwärts über die Schwelle.
    Pete Goodwin kam aus seinem Arbeitszimmer herbeigerannt. »Was gibt es jetzt schon wieder?« erkundigte er sich.
    »Dort«, antwortete seine Frau und nickte zum Spültisch hinüber, »sitzt eine Seemöwe zwischen den Tellern.«
    Pete hatte noch sein Scheckbuch in der Hand. Er steckte es in die Tasche, bevor er sich dem Spülbecken näherte. »Hmmm, tatsächlich eine Seemöwe.« Gretchen konnte nicht erkennen, daß er dabei eine Bewegung mit dem Daumen machte, die ›Verschwinde gefälligst!‹ bedeuten sollte. Pete trat dicht an den schmutzigbraunen Vogel heran und blinzelte ihm zu. »Vielleicht läßt er sich hinausjagen, Liebling.«
    »Sei vorsichtig!« warnte Gretchen. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um besser sehen zu können; ihr Gesicht unter den blonden Haaren war blaß geworden. »Warum rufst du nicht einfach den Ungeziefervernichtungsdienst?«
    »Seemöwen dürfen nicht als Ungeziefer vernichtet werden«, erklärte Pete ihr. »Laß den Unsinn!« flüsterte er dem Vogel zu.
    »Vielleicht kann uns Mister Hazzard von Dillman & Finlay helfen?« schlug Gretchen vor. »Seitdem wir nach San Xavier Acres gezogen sind, haben wir dauernd Schwierigkeiten.«
    Pete streckte die Hand aus und versuchte das Fenster über dem Becken zu öffnen. »Danke, mit einer Möwe werde ich allein fertig.« Das Fenster ließ sich nicht öffnen.
    »Alle Fenster klemmen«, stellte Gretchen fest. »Ich habe es Mister Hazzard schon zweimal gesagt.«
    Pete hielt die Seemöwe an den Beinen fest und trug sie an die Haustür. Der Vogel sagte »Aaak«, erhob aber keine weiteren Einwände.
    »Glaubst du nicht, daß ihm schwindlig wird, wenn du ihn so mit dem Kopf nach unten trägst?« fragte Gretchen.
    Ihr Mann warf den Vogel auf den Rasen. »Auf wessen Seite stehst du eigentlich?«
    »Ich meine nur, es sind zwanzig Kilometer bis zur Küste, und er braucht einen klaren Kopf, wenn er nach Hause finden soll.«
    Pete schloß die Tür. »Ich schreibe jetzt noch ein paar Schecks aus. Okay?«
    »Pete«, sagte Gretchen, »mit diesem Haus ist irgend etwas nicht in Ordnung. Warum gibst du das nicht endlich zu?«
    »Alle neuen Häuser sind anfangs etwas schwierig.«
    »Wir wohnen seit vierzehn Tagen hier. In dieser kurzen Zeit haben wir Seemöwen im Ausguß, einen Kater in der Duschkabine, weiße Mäuse im Wohnzimmer und komische schwarze Dinger unter den Betten gehabt«, stellte Gretchen fest. »Ganz zu schweigen von Fenstern, die dauernd klemmen, und Türen, die sich nicht öffnen lassen, und Sofabeinen, die plötzlich abfallen, und Tassen, die auf dem Boden zerschellen, ohne daß jemand sie berührt hätte.«
    »Na, jedenfalls immer noch besser als das Appartement, das wir in San Francisco gehabt haben, was?«
    »Nein«, sagte seine Frau. »Ich glaube, hier spukt es, Pete.«
    Er zuckte mit den Schultern. »San Xavier Acres ist kaum zwei Monate alt. Bevor die Häuser gebaut wurden, war hier überall Ackerland. Wo soll es da Gespenster geben?«
    »Schön, dann eben Poltergeister.«
    »Ich muß mir noch überlegen, wie wir diesen Monat unsere Rechnungen bezahlen und trotzdem essen können«, sagte Pete.
    »Dann störe ich dich lieber nicht. Ich wollte ohnehin ein neues Kapitel in meinem letzten Kinderbuch anfangen.«
    »Wie soll das Buch heißen?«
    »Kevin, das Förderband« , antwortete Gretchen.
    »Ausgezeichnet«, sagte Pete. Er nahm das Scheckbuch aus der Tasche und wollte in sein Zimmer gehen.
    »Pete«, sagte Gretchen.
    »Hm?«
    »Hör nur!«
    »Was?«
    »Hörst du es tropfen?«
    »Nein.«
    »Irgendwo hier drin.« Sie öffnete die Schlafzimmertür. »Im Kleiderschrank«, fügte sie hinzu.
    Pete öffnete ihn. Eine braune Flüssigkeit tropfte in seine Tennisschuhe. »Was ...?«
    »Es regnet nicht, und hier sind auch keine Leitungen verlegt.«
    Pete ließ sich auf die Knie nieder und steckte den Zeigefinger in die Flüssigkeit. Dann roch er daran und steckte schließlich den Finger in den Mund. »Ahornsirup.« Er sah nach oben. »Scheint unter meiner Baseballmütze herauszukommen.« Als er die Mütze umdrehte, hörte das Tropfen auf. Die Hutablage darunter war leer. »Ha?« sagte er.
    »Poltergeister«, meinte Gretchen.
    Pete gab keine Antwort.
     
    Max Kearny eilte durch den Nebel und die Vordertreppe des großen Appartementhauses hinauf. Der Briefkasten war leer, was aber vermutlich nur bedeutete, daß

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