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Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Wiederholung dieser gleichen Anstrengung sind beide einander auf schreckliche Weise ähnlich geworden; jetzt besteht kein Unterschied mehr zwischen ihnen. Tatsächlich ist alles gleich geworden, wie man es oft in Fällen größerer Anspannung bei bestimmten Personen findet, die Streßsituationen ausgesetzt sind. In letzter Zeit leide ich an Schweißausbrüchen, Schwindelgefühl und verschiedenen anderen Nervenreaktionen, zu denen auch eine Migräne von verhältnismäßiger Heftigkeit gehört, die meine Kampfkraft noch weiter beeinträchtigt. Meistens bin ich kaum imstande, mein Gewehr zu heben ... und aus allen diesen Gründen wiederhole ich hiermit meine bisher unbeachtet gelassene Bitte, die ich vor nunmehr drei Monaten erstmals vorgetragen habe, und ersuche um Gewährung eines Erholungsurlaubs von einigen Wochen bis zu mehreren Monaten, um wieder einigermaßen auf die Beine zu kommen. Im Idealfall würde ich gern nach Hause zurückkehren, meine zivilen Freunde besuchen und meine Erfahrungen mit ihnen teilen, aber da ich weiß, daß diese Möglichkeit wegen verschiedener Transportschwierigkeiten, Quoten und dergleichen leider nicht besteht, wäre ich auch damit zufrieden, allein in die nächste Stadt geschickt zu werden, wo es Frauen gibt und wo man ruhig schlafen kann. Unter der Voraussetzung, daß die Nächte ruhig sind, wäre ich sogar bereit, den Urlaub an einem Ort zu verbringen, wo es keine Frauen gibt; das wäre zum gegenwärtigen Zeitpunkt vielleicht überhaupt besser. Ich bin augenblicklich nicht zu irgendwelchen zwischenmenschlichen Beziehungen imstande, sondern fürchte sogar eher, daß der Versuch dazu meine Wiederherstellung noch mehr hinauszögern würde. Ich hoffe sehr, daß dieses Gesuch von Ihnen gelesen und befürwortet werden wird, ich hoffe weiterhin, daß Sie es nicht als leeres Geschwätz eines Mannes ansehen werden, der aus Verzweiflung vor dem Zusammenbruch steht, sondern daß Sie erkennen werten, daß hier ein Berufssoldat unter Streß gelassen und vernünftig reagiert hat, wie man es von ihm erwarten kann. Hochachtungsvoll! Hastings, 114786210. P.S. Ich möchte noch bemerken, daß mein Zustand ernst ist; wie ernst er wirklich ist, kann nur ein qualifizierter Fachmann feststellen. Sollte dieses Gesuch nicht sofort bearbeitet oder zumindest einem ausgebildeten Psychiater zur Beurteilung vorgelegt werden, kann ich in keiner Weise mehr für meine zukünftigen Reaktionen garantieren. Ich bin nicht mehr Herr meiner selbst. Ich bin in dem Glauben aufgewachsen und mein Leben lang der Überzeugung gewesen, Institutionen seien die einzigen vernünftigen Gebilde in unserer aus den Fugen geratenen Welt; in meinem Alter würde es einer Katastrophe gleichkommen, wenn ich feststellen müßte, daß der Army, die eine unserer ältesten und überall respektierten Institutionen ist, nicht zu trauen ist. P.P.S. Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, daß unsere Minen hier keine wirksamen Zünder mehr haben; informieren Sie den Captain, daß er sich ihretwegen keine Sorgen mehr zu machen braucht.
     
    Andererseits war das erste Gesuch auch gut gewesen. An dem Tag, an dem der alte Captain ins Hauptquartier versetzt worden war, waren alle Männer der Kompanie zu seinem Zelt gekommen, hatten ihn umringt und hatten ihm Briefe und Glückwünsche in die Hand gedrückt. Hastings hatte ihm sein Gesuch in einem geschlossenen Briefumschlag überreicht, und der Captain hatte es für einen weiteren Abschiedsgruß gehalten und sorgfältig in seinen Rucksack gesteckt; er hatte Hastings und den anderen versichert, wie rührend er ihre Zuneigung finde, und er hatte gesagt, er hoffe sehr, daß jeder von ihnen, der später einmal in sein Gebiet komme, nicht versäumen werde, ihn dort aufzusuchen; er sei stets dankbar für Informationen aus erster Hand und wolle gern persönlich erfahren, wie es mit seiner ehemaligen Kompanie stehe. Als das alles vorüber war, war der alte Captain in sein Zelt gekrochen und hatte seinen Männern über die Schulter hinweg versichert, er verdanke der Kompanie einige Erfahrungen, die er nie vergessen werde. Die Kompanie lächelte über das geschlossene Zelt des Captains und ging auseinander, um Poker zu spielen. (An diesem Tag waren sie im Wald gewesen.)
    Hastings überlegte sich, ob er sich ihnen anschließen sollte, und kam dann zu dem Schluß, daß er noch nicht genug erreicht hatte; er würde seinen Wunsch nachdrücklicher vortragen müssen, deshalb kroch er durchaus respektvoll ins Zelt des Captains,

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