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Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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die Männer dann entnehmen können, welche Erfolge sie auf dem Schlachtfeld erzielten. Der Sergeant erklärte Hastings, das Hauptquartier beabsichtige durchgreifende Veränderungen zur Hebung der allgemeinen Kampfmoral, und diese geplante Zeitung sei als erster Erfolg der neuen Politik zu werten. Und dann flüsterte der Sergeant noch, er wisse eine weitere Nachricht aus dem Hauptquartier, die er jedoch vorläufig nicht preisgeben dürfe, weil der Captain es sich vorbehalten habe, der Kompanie beim Appell in einer kleinen Rede selbst davon Mitteilung zu machen. Der Sergeant behauptete, diese Nachricht werde vermutlich sogar für Hastings eine Überraschung bedeuten, denn das Hauptquartier habe sich diesmal wirklich etwas einfallen lassen. Hastings war in Gedanken noch bei der Zeitung und erkundigte sich, ob sie überhaupt etwas anderes als Statistiken enthalten würde, und der Sergeant antwortete, er rechne mit einigen Leitartikeln von Militärexperten.
    Hastings wollte den Captain wecken. Der Sergeant erklärte ihm, das sei unmöglich, weil der Captain bereits wach sei; er setze seine Rede auf und sei bestimmt zu aufgeregt, um sich jetzt mit Hastings abzugeben. Der Sergeant fügte hinzu, er finde auch, das sei wirklich schade. Hastings machte ihm klar, daß er keinen Ausweg mehr wisse. Der Sergeant sagte, einem Mann in seiner Lage könne es nur noch besser gehen: er empfahl Hastings, den Kode des Hauptquartiers zu lernen, falls er sein Gesuch wirklich einreichen wolle, und es dann nochmals vorzulegen, und er gab ihm ein Buch. Hastings sah, daß das Buch in Wirklichkeit ein Schnellhefter mit Schreibmaschinenpapier war, und er fragte den Sergeanten, was das bedeuten solle. Der Sergeant erklärte ihm, dies sei das Original seines Romans, in dem seine Erfahrungen als Veteran in vier Kriegen und acht beschränkten kriegerischen Verwicklungen geschiltert würden. Hastings wollte wissen, was dieser Quatsch mit dem Kode des Hauptquartiers oder seinem Gesuch zu tun habe, und der Sergeant antwortete, er sei wirklich erstaunt; er fügte hinzu, Hastings sei bisher der einzige Mann der Kompanie, dem er sein Buch angeboten habe, und er behauptete, es enthalte Antworten auf alle Fragen, wenn es nur richtig studiert werde. Dann sagte der Sergeant noch, der Erholungsurlaub sei schließlich Hastings' eigenes Problem; er habe den Kode des Hauptquartiers selbst nie richtig verstanden, und er bezweifle, ob er sich überhaupt entschlüsseln lasse.
    Als Hastings zu seinem Zelt zurückkam (er hielt noch immer den Roman des Sergeanten in der Hand), stellte er fest, daß es zu einer entscheidenden Krise in seinem Leben gekommen war. Seine bisher gemachten Erfahrungen genügten nicht, um ihm einen Ausweg zu zeigen; er hatte völliges Neuland betreten und war hier auf sich allein gestellt. Die Männer der Kompanie standen allmählich auf und begannen den Vorstoß zu den Felsen zu diskutieren, der für nachmittags geplant war. Einige der Neuen waren der Überzeugung, der Besitz der Anhöhe sei von entscheidender militärischer Bedeutung, aber die älteren Angehörigen der Kompanie erklärten ihnen gutmütig, der Krieg sei vermutlich endlos. Als sie diese Nachricht hörten, blieben die Neuen weinend sitzen und mußten dazu überredet werden, ihre Zelte abzubrechen. Der Sergeant kam einige Zeit später ins Freie, rief die Kompanie zusammen und ließ sie sich aufstellen, weil der Captain eine Rede halten wollte. Daraufhin wurden die Männer – sogar auch Hastings – sehr aufgeregt, denn der Captain hatte bisher noch nie mit einem von ihnen gesprochen; er war immer am Ende der Kolonne marschiert und hatte behauptet, er müsse sich akklimatisieren. Aber nun schien er die Lage irgendwie eingeschätzt zu haben, und alle waren sehr gespannt, endlich von ihm selbst zu hören, was er herausgebracht hatte. Außerdem fragten sich zumindest einige von ihnen, wie sein Hinterteil aussehen mochte, und hofften, daß sie es bei dieser Gelegenheit wenigstens kurz zu sehen bekommen würden.
    Hastings stand im ersten Glied, hatte das Buch des Sergeanten und seinen Brief in der Hand und traf eine Entscheidung. Er würde dem Captain beides geben, sobald die Rede zu Ende war. Allerdings würde er das Ende der Rede nur abwarten, wenn sie sehr interessant war. Sollte der Captain nichts zu sagen haben oder nur ausführen, wie er sich weiter zu akklimatisieren gedenke, würde Hastings auf ihn zugehen, während er sprach, und ihm einfach den Brief geben. Auf diese Weise

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