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Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Mündungen einer doppelläufigen Flinte erinnerten. »Bilden Sie sich etwa ein, ich hätte je eine Sekunde lang an diesen Hokuspokus geglaubt, mit dem Sie den lieben Mister Porterfield hereingelegt haben? Verdammt noch mal, für wie dumm halten Sie mich eigentlich?« Er schnaubte verächtlich, bevor er leiser fortfuhr: »Aber etwas muß ich Ihnen immerhin lassen – Sie sind wirklich gerissen. Sie haben den Alten ganz für sich eingenommen, und Sie haben sich selbst die größte Scheibe abgeschnitten.«
    Amanda spürte, daß ihre Erregung allmählich nachließ; jetzt wollte sie diesen Kerl plötzlich nur noch loswerden. Sie versprach sich, nicht wieder die Beherrschung zu verlieren. Es hatte bestimmt keinen Zweck, diesen Narren davon überzeugen zu wollen, daß Timothy Porterfield in einer anderen Welt weiterlebte, dort vitaler als je zuvor war und hier seine Bücher mit ihrer Hilfe schrieb. Sie mußte die Ruhe bewahren und sich alles gründlich überlegen. Irgendwie würde sie mit diesem Wellington fertigwerden müssen Sie fragte sich, ob Timothy ahnte, in welcher Klemme sie steckte. Vielleicht konnte er ihr helfen, einen Ausweg zu finden.
    Sie sah zu Wellington hinüber, der zufrieden lächelte, weil er sie in die Enge getrieben zu haben glaubte. »Gut«, sagte sie. »Sagen Sie mir, was Sie wollen.«
    »Ich bin dafür, daß das Vergnügen in diesem Fall Vorrang vor dem Geschäft hat«, antwortete Wellington ausweichend. »Kommen Sie, wir essen zuerst und sprechen dann ...«
    » Jetzt , Wellington – in dieser Minute.« Sie warf ihm einen eisigen Blick zu. »Sagen Sie mir, was Sie verlangen, und beeilen Sie sich gefälligst damit!«
    »Deswegen brauchen Sie sich nicht gleich aufzuregen, Amanda. Warum unterhalten wir uns nicht erst nach dem Essen in aller Ruhe über meine ...«
    Amanda schob ruckartig ihren Stuhl zurück und schien aufstehen zu wollen.
    »Schon gut, schon gut«, meinte Wellington mit einer abwehrenden Handbewegung. »Wenn Sie unbedingt unfreundlich sein wollen ...« Er nahm einen Zettel aus der Jackentasche und studierte die Zahlen, die darauf notiert waren. »Hmm, ich habe mir überlegt, daß ich jeden Monat einen Scheck über ... nein ich nehme doch lieber Bargeld ... sagen wir zweitausend Dollar.« Er sah nicht von seinem Zettel auf. »Ja, zweitausend monatlich könnte ungefähr hinkommen«, fuhr er fort. »Das sind weniger als zehn Prozent Ihres Monatseinkommens.« Er hob langsam den Kopf, um zu ihr hinüberzusehen. »Stimmt das ungefähr?« wollte er wissen.
    »Bitte weiter«, forderte sie ihn eisig auf.
    »Nun, ich sehe nicht recht ein, warum ich weniger verlangen sollte, nachdem ich jetzt sozusagen Ihr stiller Teilhaber geworden bin, nicht wahr?«
    »Was noch?«
    Er warf ihr einen überraschten Blick zu, aber seine Überraschung war sichtlich gespielt. »Nichts mehr, Amanda. Ich bin wirklich großzügig, weil wir doch alte Freunde sind.«
    Ihre Augen blitzten. »Nennen Sie mich nicht Ihre Freundin. Reden Sie lieber weiter, damit wir zum Ende kommen. Was noch? Ich möchte alle Bedingungen erfahren.«
    »Das war alles, Amanda.« Er hob beschwörend die Hände. »Sie halten am Monatsanfang die zweitausend Dollar in bar für mich bereit, und ich bin dann in der Nähe, um Sie daran zu erinnern, falls Sie mich vergessen haben sollten.« Er grinste breit.
    Amanda griff in ihre Handtasche und nahm hundert Francs heraus Sie warf die Banknote auf den Tisch. »Bezahlen Sie, was ich bestellt habe. Ich gehe jetzt.«
    Amanda hatte ihren Stuhl bereits zurückgeschoben, so daß sie nur noch aufzustehen und wegzugehen brauchte.
    »Und was wird aus Ihrem Essen?«
    »Essen Sie es selbst!« rief sie ihm über die Schulter hinweg zu.
     
    Als Amanda wieder in ihrem Hotelzimmer saß, zerbrach sie sich den Kopf über diese Sache mit Wellington. Es mußte doch eine Möglichkeit geben, mit diesem gemeinen Schuft fertigzuwerden, ohne daß er jemals eine Chance hatte, Timothy Porterfield zu verraten. Er war offenbar nicht sonderlich intelligent, deshalb mußte sie ihn überlisten, ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen und ihn sich für alle Ewigkeit vom Hals schaffen. Ewigkeit – dieses eine Wort ertönte in ihren Gedanken wie eine riesige Glocke, denn sie wußte, daß sie nur in der Ewigkeit Ruhe vor Wellington haben würde.
    Sie lag stundenlang wach und beobachtete die Schatten der großen Kastanienbäume, die der Mond auf das Fenster ihres Schlafzimmers warf. Ihr Verstand arbeitete unablässig wie ein Dynamo

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