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Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Job oft gerade das Gegenteil von ihm verlangte. Vielleicht war er deshalb privat etwas zurückhaltend. Aber diese hübsche junge Frau hatte ihn eben als abweisend bezeichnet – noch dazu eine hübsche junge Frau, die anscheinend ausgezeichnet Kortanisch sprach.
    »Nein, ich gebe mir keine Mühe, abweisend zu sein«, erklärte Jan ihr. »Aber ich bin meistens raumkrank und soll außerdem in zehn Tagen eine neue Sprache lernen. Deshalb habe ich nicht viel Zeit, um mich zu unterhalten.«
    »Sie sind Angehöriger des Friedenskorps, nicht wahr?« fragte sie lächelnd. »Oder dürfen Sie das nicht sagen?«
    »Doch! Diese Tatsache ist nicht geheim, aber wir machen auch nicht gerade Reklame damit. Wie haben Sie das erraten?«
    »Durch bloße Überlegung. Sie sind weder Geschäftsmann noch Vertreter noch Abenteurer, und Sie sind bestimmt kein Wissenschaftler, der es als seine Lebensaufgabe ansieht, die Vogelwelt von Kort neu zu klassifizieren. Sie sind außerdem kein militärischer Typ. Folglich müssen Sie Angehöriger des Friedenskorps sein. Außerdem habe ich mich bei dem Ersten Offizier nach Ihnen erkundigt.«
    Dr. Carmody ließ seine Karten sinken. »Erzählen Sie uns mehr darüber, Jan«, forderte er Pierson auf.
    »Wovon?«
    »Über das Friedenskorps. Ich habe schon viel davon gehört aber ich weiß noch immer nicht, was es eigentlich tut und wie es seine Ziele erreicht.«
    »Oh. Wir bemühen uns, Frieden zu stiften. Wir beenden lokale Auseinandersetzungen auf irgendeine Weise.«
    »Haben Sie nicht den Auftrag, den Eingeborenen zu zeigen, wie man bessere Lehmhütten baut?«
    »Nein, das war ein anderes Friedenskorps, das früher einmal auf Terra gearbeitet hat«, erwiderte Pierson. »Wir sind nur reisende Diplomaten ohne irgendwelche Autorität. Marty, reden Sie Kortanisch mit mir?«
    »Meinetwegen – wenn Sie nicht gerade bleich und krank in Ihrer Kabine hocken.«
    »Sie sind auf Kort geboren?«
    »Ja«, antwortete die junge Frau. »Ich habe zwei Jahre auf Idris und zwei Jahre auf Terra bei Verwandten meines Vaters gelebt. Dort habe ich auch mein Studium abgeschlossen.«
    »Ihre Eltern leben also noch immer in der Kolonie?« fragte Jan weiter.
    »Sie haben dort gewohnt.« Marty biß sich auf die Unterlippe. »Meine Mutter ist schon vor Jahren gestorben – mein Vater erst letzten Monat. Ich habe die Nachricht ... kürzlich erhalten. Der Nachlaß ... ein Anwalt hat mir mitgeteilt, in diesem Zusammenhang seien einige Fragen zu klären. Ich spiele lieber etwas später, glaube ich ...« Marty stand auf und verließ rasch den Aufenthaltsraum.
    »Verdammt noch mal!« sagte Dr. Carmody verlegen. »Ich dachte, sie hätte bestimmt keine Sorgen.«
    Jan nickte zustimmend. »Das habe ich auch geglaubt. Aber sie scheint Mut zu haben.«
    »Fliegen Sie mit einem Auftrag nach Kort?«
    »Ja. Ich weiß nicht, ob Sie von den Verschwundenen gehört haben?«
    »Das habe ich.«
    »Eine komische Sache, nicht wahr? Vierzehn Leute aus der Interwelt-Kolonie verschwinden innerhalb kürzester Zeit spurlos. Die Beziehungen zwischen den Kortanern und der Kolonie sind offenbar immer gut gewesen, aber darauf kann man sich nicht unbedingt verlassen. Die Leute werden allmählich nervös. Wenn noch ein paar verschwinden, reichen die anderen Versetzungsgesuche ein und wollen auf anderen Planeten arbeiten. Und danach ist eine allgemeine Abwanderung kaum noch aufzuhalten.«
    »Ist das Friedenskorps eine Abteilung der Interwelt-Polizei?«
    »Keineswegs! Wir bemühen uns sogar, Polizeiaktionen überflüssig zu machen.«
    »Was können Sie in diesem Fall tun?«
    »Das weiß ich noch nicht. Vielleicht bin ich gar nicht dafür zuständig.«
    »Vielleicht interessiert es Sie, warum ich nach Kort fliege«, sagte Carmody. »Ich reise im Auftrag des Interwelt-Gesundheitsdienstes dorthin. Ich bin Experte für Selbstmord – ich beschäftige mich jedenfalls seit über zwanzig Jahren ausschließlich mit den damit zusammenhängenden Problemen. Auf Kort ist eine Selbstmordepidemie zu beobachten. Bisher sind nur Kortaner davon betroffen. Aus der Kolonie ist noch kein Selbstmord gemeldet worden.«
    »Eigenartig«, murmelte Pierson vor sich hin. »Aus der Kolonie verschwinden Leute, aber außerhalb passiert nichts dergleichen. Kortaner begehen Selbstmord, aber in der Kolonie sind bisher keine Fälle dieser Art bekannt geworden. Was nennen Sie übrigens eine Epidemie? Wie viele Kortaner haben bisher Selbstmord begangen?«
    »Ein Dutzend«, antwortete Carmody. »Das sind

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