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Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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benachteiligt. Jan vertiefte sich in das Studium des Kortanischen, das er beherrschen mußte.
    Die kortanische Grammatik war leicht. Sie war so systematisch wie Altgriechisch und kannte nur zwei unregelmäßige Verben: »sein« und »haben«. Auch der Wortschatz bot keine besonderen Schwierigkeiten. Fünftausend Wörter würden genügen, da Pierson nicht die Absicht hatte, als Einheimischer aufzutreten; er war Interweltler und wollte diesmal nichts anderes sein. Jan rechnete jedoch mit Schwierigkeiten, wenn es darum ging, gesprochenes Kortanisch zu verstehen. Der Akzent war schwierig, und Pierson hatte nur dreißig Jahre alte Mikrofilme und Tonbänder zur Verfügung. Er würde es nicht leicht haben, Nuancen richtig zu deuten, obwohl er bereits Erfahrung auf diesem Gebiet hatte.
    Nach einiger Zeit kam noch jemand in den Aufenthaltsraum. Jan hörte Stimmen, obwohl das Lesegerät ihn vor Fremdgeräuschen abschirmen sollte. Jemand klopfte ihm auf die Schulter.
    »Hallo, Jan!« sagte Marty Stevens, die willensstarke junge Frau. Er drehte sich widerstrebend um.
    »Hallo, Marty.«
    »Hören Sie, Jan, Sie können nicht ununterbrochen arbeiten. Was halten Sie von einer Partie Binnies zu dritt?«
    Pierson sah auf seine Uhr. »Ohne Beruhigungskapsel tauge ich nichts, aber ich darf bald die nächste nehmen. Ich arbeite noch zehn Minuten und spiele dann eine Stunde mit. Aber nicht langer!«
    Er lernte weiter. »Kribok – ein Stein. Kriboki – ein kleiner Stein. Kribuk – zwei Steine. Kribook – mehr als zwei Steine. Kribog – ein Kiesel. Kriboch – Sand. Kribookab – ein Gebäude aus Stein.« Eigentlich gar keine schlechte Sprache.
    Jan schaltete das Lesegerät zehn Minuten später ab, stand auf und angelte nach seinen Kapseln in der Jackentasche. Marty war unterdessen in der Kombüse gewesen und brachte heißen Kaffee in Plastikbeuteln mit. Solange das Raumschiff sich jede zweite Mikrosekunde im Normalraum befand, herrschte an Bord nur geringe Schwerkraft, die nicht genügte, um Flüssigkeiten in offenen Behältern wie Becher oder Tassen zu halten. Jan ließ sich auf einem Stuhl am Spieltisch nieder, schloß die Augen und freute sich darauf, daß sein Magen sich wieder einmal beruhigen würde.
    »Ist Ihre Lektüre geheim?« erkundigte Marty sich lächelnd.
    »Nein, natürlich nicht. Sie dürfen gern nachsehen.«
    Die junge Frau beugte sich über das Lesegerät, kam an den Tisch und sagte: »Treben dok so klenen gli u treben.«
    »He, Sie sprechen ja Kortanisch!«
    »Warum denn nicht? Ich bin schließlich auf Kort geboren.«
    »Aber das haben Sie mir nie erzählt!«
    »Sie haben eben nie danach gefragt, Jan. Sie haben mir auch nie etwas von sich erzählt. Sie haben Ihren Kopf wie eine Schildkröte unter ihrem Panzer versteckt.«
    Dr. Carmody begann zu lachen und hüstelte dann verlegen.
    »Was ist eine Schildkröte?« fragte Jan.
    »Sind Sie noch nie auf Terra gewesen?« erkundigte sich Dr. Carmody.
    »Erst zweimal – aber nur sehr kurz.«
    »Schildkröten sind plumpe, unbewegliche Reptile. Sie haben Ähnlichkeit mit den Perrets auf Idris und werden zu guter Suppe verarbeitet. Was haben Sie übrigens vorhin gesagt, Marty?«
    »Das war ein kortanisches Sprichwort. ›Arbeite fleißig, aber denk daran, warum du arbeitest.‹«
    Jan Pierson merkte plötzlich, daß er sich wunderbar fühlte, daß er hungrig war und daß dieser herrliche Zustand mindestens zwölf Stunden lang anhalten würde. Er grinste vergnügt.
    »Sehen Sie, er kann doch lächeln!« sagte Marty zu Dr. Carmody.
    »Essen Sie lieber eine Kleinigkeit«, schlug Carmody vor. Er drückte auf den Klingelknopf an der Wand. Eine Minute später erschien ein kleiner Mann, den Pierson bisher noch nicht gesehen hatte. Er war humanoid wie fast alle Sauerstoffatmer, aber er gehörte einem eigenartigen Typ an: etwa einszwanzig groß, ungewöhnlich hager, mit riesigem Schädel und großen dunklen Augen.
    »Kann ich ein Sandwich bekommen?« fragte Pierson. »Und noch einen Kaffee?«
    »Wird gemacht«, versprach der kleine Mann grinsend und verschwand wieder.
    Dr. Carmody hatte die Karten gemischt und begann jetzt zu geben. Die metallisierten Karten blieben auf dem magnetischen Spieltisch liegen. »Sie sind so abweisend«, sagte Marty zu Jan. »Ist das Absicht?«
    »Abweisend?« wiederholte Jan erstaunt. Er war sich durchaus darüber im klaren, daß er von Natur aus zurückhaltend war; er beurteilte andere Leute vorsichtig und schloß nicht rasch Freundschaften, obwohl sein

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