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Magdalenas Garten

Titel: Magdalenas Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gerstenberger
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dabei, über die Lizenz vom POLO zu verhandeln, und die Sache schien grad absolut ins Stocken zu geraten, als ich ihm eher zufällig die Geschichte von dir und dem Foto erzählte. Da wurde er auf einmal ganz zappelig, ganz verstört eben, und hat plötzlich angeboten, sich noch mal mit mir zu treffen. Er will auch mit dir sprechen.«
    Â»Ach, das ist aber nett! Ganz hervorragend ist das, du benutzt mich und die ach so interessante Geschichte meiner Mutter, um dein Ding hier durchzuziehen!«
    Â»Wenn du es so sehen willst, dann sieh es so! Das war nicht meine Absicht!«

    Â»Nicht deine Absicht, aha. Aber vielleicht Berechnung?«
    Sie war wieder auf dem besten Wege, etwas, was ihr lieb war, zu zerstören. »Wenn du meinst, es geht dir dann besser, nenn es eben Berechnung!«
    Ohne sie noch einmal anzuschauen, ging er in seinem wiegenden Gang davon.

41
    W o sind sie denn mit ihr hin, Evelina?«
    Â»In seine Praxis, ausruhen, schlafen, überlegen, wie es weitergehen soll.« Evelina ließ Opa Rudi keinen Moment aus den Augen.
    Â»Ãˆ forte, tuo nonno!« , stellte sie fest, während sie ihn weiter umschwirrte: Caffè? Wasser? Etwas zu essen? Magdalena staunte: Opa Rudi war tatsächlich forte . Keine Spur mehr von Italien-Phobie, er führte sich auf wie ein Stammesfürst, der sich die Ehre gibt, ein fremdes Land zu besuchen. Evelina redete auf ihn ein, und er lachte verschmitzt, so kannte sie ihn gar nicht, er konnte ein richtiger Charmeur sein. Auch Mikki hatte es nicht wieder in sein Zimmer getrieben, er saß mit Rudolf am Tisch, ließ sich von Evelina Espresso servieren und fragte Rudi über das Boxen aus. Die beiden schienen erleichtert, sich um etwas anderes als Nina kümmern zu können, die von dem Arzt und Rosemarie weggebracht worden war.
    Â» Pugilatore , wäre das auch etwas für mich?«
    Nee, Mikki, du bist ja noch leichter als Fliegengewicht, so eine Gewichtsklasse gibt es nicht …, dachte Magdalena.
    Â»War das in Ordnung für Rosemarie mitzufahren? Was meinst du?«
    Rudi nickte, und Magdalena lächelte, mehr Kommunikation brauchten sie nicht. Dennoch war sie unruhig. Niemand wusste,
ob Matteo gemeinsam mit Nina und dem Arzt weggefahren war. Als sie den Weg aus dem Garten zurückgefunden hatte, war er schon nicht mehr in der Wohnung gewesen.
    Â»Er hat ihr eine Tasche gepackt und ist dann mit ihr raus«, sagte Evelina, »hier, das soll ich dir geben, das hat er in Ninas Zimmer gefunden.«
    Magdalena nahm den Briefumschlag entgegen und schaute lange auf ihren Namen, der in runden Buchstaben darauf geschrieben stand.
    Â 
    Â»Rosemarie hat ein Haus auf der Insel Giglio, also praktisch gleich nebenan«, sagte Rudolf, als Magdalena ihm den Garten des POLO zeigte.
    Â»Die Wolgafahrt haben wir verschoben, denn sie muss sich jetzt erst mal um das Haus kümmern, vielleicht wird sie es verkaufen. Ihr Mann hatte ein großes Dentallabor, eines Tages verschwand er auf unerklärliche Weise. Bis heute weiß man nicht, was ihm zugestoßen ist. Vor zwei Jahren hat sie ihn für tot erklären lassen.« Er stemmte die Hände in die Seite und schaute über die mintgrünen Fliesen der Tanzfläche, Magdalena kannte diese Pose, so stand er auch immer auf dem Schulhof, wenn alles in Ordnung war, wenn er in seiner Schule alles unter Kontrolle hatte.
    Â»War nicht einfach für sie«, fuhr er nachdenklich fort. »Sie stand ja selbst eine Zeit lang unter Verdacht. Aber sie ist eine tolle Frau, ganz normal, trotz des vielen Geldes. Sie bringt mich zum Lachen. Ich nenne sie Romy.«
    Er legte einen Arm um Magdalena und drückte ihre Schulter. Er war verliebt, ihr kleiner Opa war tatsächlich verliebt. Wenigstens einer aus der Familie war glücklich.
    Â»Ich muss noch mal weg«, sagte sie.
    Â»Gut, mein Kind, wo treffen wir uns?«

    Â»In der Bar Elba , die kennt ihr ja schon, in Procchio stehen auch noch meine Taschen.«
    Â»Dann fahren wir heute Abend also zusammen nach Giglio?«
    Â»Wenn ich euch nicht störe?«
    Â»Ich lasse es dich rechtzeitig wissen.« Er plinkerte ihr zu.
    Â 
    Der Steinbruch war irgendwo dort oben im Berg, er machte einen Höllenlärm, es staubte, es kreischte, Metall, das auf Stein stieß. Magdalena bremste scharf, beinah hätte sie das Schild übersehen. Sie bog links in die Straße hinein, »Cappella Santa Lucia« stand auf einem kleinen gelben

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