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Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Titel: Maggie O´Dell 01 - Das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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sie.
    „Schon okay, Mrs. Krichek. Mir macht das nichts“ , log sie. „Wenn es Ihnen recht ist, möchte ich gleich auf das zu sprechen kommen, was Sie gesehen haben, als Danny Alverez verschwand.“
    „Das ist mir recht. Ich bin froh, dass es endlich jemand interessiert.“
    „Aus dem Büro des Sheriffs war niemand hier, um Sie zu befragen?“
    „Ich habe zweimal dort angerufen. Erst heute Morgen, bevor ich Ihren Artikel las. Die haben Ausflüchte und tun so, als würde ich mir das Ganze ausdenken. Danach habe ich Sie angerufen. Mir ist egal, was die denken, ich habe gesehen, was ich gesehen habe.“
    „Und was genau haben Sie gesehen, Mrs. Krichek?“
    „Ich habe gesehen, wie der Junge sein Fahrrad abstellte und in einen alten blauen Pickup einstieg.“
    „Sind Sie sicher, dass es der Alverez-Junge war?“
    „Ich habe ihn Dutzende Male gesehen. Er war ein guter Zeitungsjunge. Er hat mir die Zeitung immer bis an die Tür gebracht und sie auf die Matte gelegt. Nicht wie der Junge, den wir jetzt haben. Der macht nur einen Schritt aus dem Lift und wirft sie den Flur entlang. Manchmal kommt sie hier an und manchmal auch nicht. Es ist nicht leicht, mit dem Gehwagen durch die Tür zu kommen. Ich finde, Ihre Zeitung sollte dafür sorgen, dass die Jungs ihre Aufgabe gewissenhaft erledigen.“
    „Ich werde das weitergeben, Mrs. Krichek. Erzählen Sie mir von dem Pickup. Konnten Sie den Fahrer sehen?“
    „Nein. Es war noch fast dunkel draußen. Ich stand gleich da am Fenster. Die Sonne kam gerade über den Horizont. Der Fahrer bog auf den Parkplatz ein, so dass ich nur die Beifahrerseite sehen konnte. Er muss etwas zu dem Jungen gesagt haben, denn Danny stellte sein Fahrrad an den Zaun, kam um den Wagen und stieg ein.“
    „Danny ist in den Pickup eingestiegen? Sind Sie sicher, dass der Mann ihn nicht geschnappt und hineingezerrt hat?“
    „Nein, nein. Es war alles sehr freundschaftlich. Sonst hätte ich gleich den Sheriff gerufen. Erst als ich hörte, dass Danny vermisst wurde, zählte ich zwei und zwei zusammen und rief an.“
    Christine konnte nicht glauben, dass niemand die Geschichte dieser Frau überprüft hatte. Entging ihr da etwas? Die Frau war alt, aber ihre Geschichte klang glaubwürdig. Sie stand auf und ging zu dem Fenster, auf das die Frau gedeutet hatte. Von hier hatte man einen ungehinderten Blick auf den Parkplatz und den Maschendrahtzaun. Trotz ihrer Sehbehinderung hatte Mrs. Krichek die berichteten Geschehnisse von hier gut verfolgen können.
    „Was war das für ein Pickup?“
    „Ich weiß nur wenig über Autos und Lieferwagen.“ Die Frau stützte sich wieder auf den Gehwagen und schlurfte zu Christine ans Fenster. „Er war alt, königsblau, mit abblätternder Farbe und einigen Rostflecken. Sie wissen schon, auf dem hinteren Teil. Und er hatte Trittbretter. Ich weiß es genau, weil Danny darauf stieg, um hineinzuklettern. Und er hatte hölzerne Gitter um die Ladefläche, selbst gemachte. So wie Farmer sie haben. Oh, und ein Scheinwerfer funktionierte nicht.“
    Falls diese Frau senil war, hatte sie eine lebhafte Fantasie. Christine notierte die Details. „Konnten Sie etwas vom Nummernschild erkennen?“
    „Nein, so gut sind meine Augen nicht mehr.“
    Unten schlug eine Fliegendrahttür zu, und ein kleines Mädchen lief in den Hof auf der anderen Seite des Zaunes. Es sprang auf die Schaukel und rief einem Mann etwas zu, der ihm folgte. Er hatte langes Haar und einen Bart und trug Jeans mit einem langen tunikaartigen Hemd darüber.
    „Die sind erst letzten Monat eingezogen.“ Mrs. Krichek nickte zu den beiden hinunter, als der Mann der schaukelnden Kleinen Schwung gab, die vor Vergnügen quiekte. „Als ich ihn das erste Mal sah, dachte ich, es ist der Herr persönlich. Finden Sie nicht auch, dass er wie Jesus aussieht?“
    Christine nickte lächelnd.

28. KAPITEL
    Maggie beobachtete, wie Nick vorsichtig um die kleinen Stapel herumging, die sie auf dem Boden seines Büros verteilt hatte. Er räumte einen Platz frei und stellte die dampfende Pizza und die kalten Coladosen ab. Dann setzte er sich neben sie auf den Boden und streckte die langen Beine aus. Mit einem Fuß stieß er fast gegen ihren Schenkel. Den ganzen Tag über war sie sich seiner Gegenwart akut bewusst gewesen. Sie hatte geglaubt, für Gefühle zu erschöpft zu sein, deshalb überraschten ihre Reaktionen sie jedes Mal, wenn sein Ellbogen zufällig gegen ihren Arm stieß oder seine Hand beim Schalten im Jeep ihr Bein

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