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Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Titel: Maggie O´Dell 01 - Das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Krichek war eine einsame alte Frau, die Aufmerksamkeit brauchte. Aber er wollte sich nicht nachsagen lassen, eine Spur übersehen zu haben ... besonders von Maggie nicht.
    „Nick, Angie Clark hat schon viermal deinetwegen angerufen.“ Lucy holte ihn im Flur ein, offensichtlich verärgert, weil sie Botin in Liebesdingen war.
    „Sag ihr das nächste Mal, es täte mir Leid, aber ich hätte einfach keine Zeit.“
    Erfreut ging sie davon, drehte sich jedoch noch einmal um. „Oh, das hätte ich fast vergessen. Max ist in der Halle mit den Abschriften von Jeffreys’ Geständnis und den Gerichtsakten.“
    „Großartig. Sag das bitte auch Agentin O‘Dell, ja?“
    „Wo soll ich die Sachen hinbringen lassen?“ Sie ging auf dem Weg zu seinem Büro hinter ihm her.
    „Kannst du sie nicht einfach Agentin O‘Dell geben?“
    „Alle fünf Kisten?“
    Nick blieb so abrupt stehen, dass sie mit ihm zusammenstieß. Er hielt sie am Ellbogen fest, während sie gefährlich auf ihren hochhackigen Pumps schwankte.
    „Das sind fünf Kisten?“
    „Du kennst ja Max. Sie ist furchtbar gründlich. Alles ist beschriftet und katalogisiert. Ich soll dir sagen, sie hat auch Kopien aller Beweismittel dazugelegt, sowie eidesstattliche Erklärungen von Zeugen, die nicht im Gericht waren.“
    „Fünf Kisten.“ Er schüttelte den Kopf. „Bring sie in mein Büro.“
    „Okay.“ Sie wandte sich zum Gehen, blieb aber wieder stehen. „Willst du immer noch, dass ich es Agentin O‘Dell sage?“
    „Ja, bitte.“ Ihr Misstrauen oder ihre Abneigung gegen Maggie wurde immer deutlicher.
    „Ach ja, und der Bürgermeister wartet auf dich auf Leitung drei.“
    „Lucy, wir können es uns nicht leisten, eine Leitung für ihn freizuhalten.“
    „Ich weiß. Aber er bestand darauf. Ich konnte doch nicht einfach auflegen.“
    Dass Brian Rutledge, diese Nervensäge, darauf bestanden hatte, konnte er sich vorstellen.
    Nick zog sich in sein Büro zurück. Sobald die Tür geschlossen war, warf er sich in seinen Ledersessel und lockerte die Krawatte. Er fingerte am Kragenknopf herum und riss ihn beim Öffnen fast ab. Mit Daumen und Zeigefinger die Augen pressend, versuchte er sich zu erinnern, wie viel Schlaf er seit Freitag bekommen hatte. Schließlich drückte er den Knopf für Leitung drei. „Hallo, Brian, ich bin‘s, Nick.“
    „Nick, was zum Teufel geht bei Ihnen vor? Ich warte seit verdammten zwanzig Minuten.“
    „Ich wollte Ihnen keine Ungelegenheiten bereiten, aber wir sind hier ziemlich beschäftigt.“
    „Nick, ich habe hier auch eine Krise! Der Stadtrat meint, ich soll die Halloween-Party absagen. Mein Gott, wenn ich die absage, bin ich hier der Grinch!“
    „Den gibt‘s nur im Märchen.“
    „Verdammt, das ist nicht lustig!“
    „Ich lache ja auch nicht. Ich habe mich um ernstere Dinge zu sorgen als um Halloween.“
    Lucy steckte den Kopf zur Tür herein. Er winkte sie heran. Sie öffnete die Tür weiter und gab den vier Männern, die ihr folgten, Zeichen, die Kisten in die Ecke unter das Fenster zu stellen.
    „Das mit Halloween ist eine ernste Sache, Nick. Was ist, wenn dieser Verrückte wieder zuschlägt, wenn all die Kinder im Dunkeln unterwegs sind?“
    Rutledges weinerliche Blechstimme zerrte Nick an den Nerven. Er lächelte Maxine Cramer zu und formte mit dem Mund das Wort „danke“ , als sie die letzte Kiste hereinholte. Sogar am Ende des Tages, und nachdem sie die Kisten den langen Flur entlanggeschleppt hatte, hatte ihr königsblauer Anzug noch scharfe Bügelfalten. Ihr dauergewelltes blau-graues Haar, passend zum Anzug, war tadellos frisiert. Sie erwiderte sein Lächeln, nickte und ging wieder zur Tür hinaus.
    „Brian, was wollen Sie von mir?“
    „Ich will wissen, wie ernst die Lage ist. Haben Sie Verdächtige? Gibt es in naher Zukunft Verhaftungen? Was zum Teufel machen Sie überhaupt?“
    „Ein Junge ist tot, ein anderer wird vermisst. Was glauben Sie wohl, wie ernst das ist, Brian? Und wie ich die Ermittlungen führe, geht Sie einen verdammten Scheiß an. Wir brauchen diese Leitung für Wichtigeres, als Sie zu trösten. Also rufen Sie nicht wieder an!“ Er warf den Hörer auf die Gabel und bemerkte Maggie O‘Dell an der Tür stehen und ihn beobachten.
    „Tut mir Leid.“ Es war ihr unangenehm, seinen Wutausbruch mitzuerleben.
    Zweimal an einem Tag hatte sie ihn schon aufbrausen sehen. Vermutlich hielt sie ihn für verrückt oder schlichtweg überfordert.
    „Lucy sagte mir, die Abschriften der Akten wären

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