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Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Titel: Maggie O´Dell 01 - Das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Murphy könnte vermutlich in der Nacht noch einen Durchsuchungsbeschluss ausstellen. Wer sind sie?“
    Nick fragte sich, ob es bei Jeffreys auch so einfach gegangen war. Ein Durchsuchungsbeschluss spät in der Nacht, nachdem man sorgfältig die falschen Beweismittel ausgelegt hatte.
    „Wer sind deine Verdächtigen, Sohn?“ wiederholte Antonio.
    Vielleicht wollte er seinen Vater nur schockieren. Die Vernunft riet ihm, den Mund zu halten. Stattdessen wandte er sich vom Fenster ab und erklärte: „Einer von ihnen ist Pater Michael Keller.“
    Er sah, wie sein Vater aufhörte mit dem Stuhl zu wippen. Überrascht legte Antonio kopfschüttelnd die wettergegerbte Stirn in Falten. „Was versuchst du da abzuziehen, Nick? Ein verdammter Priester - die Medien werden dich kreuzigen! War das deine Idee oder die der hübschen kleinen FBI-Agentin, von der die Jungs mir erzählt haben?“
    Die Jungs. Seine Jungs. Sein Department! Nick konnte sich vorstellen, wie sie hinter seinem Rücken über ihn und Maggie herzogen und lachten.
    „Pater Keller entspricht Agentin O‘Dells Profil.“
    „Nick, wie oft muss ich es dir noch sagen? Du darfst deine Entscheidungen nicht von deinem Schwanz beeinflussen lassen.“
    „Das tue ich nicht.“ Nick lief rot an. Er wandte sich wieder dem Fenster zu und widmete seine Aufmerksamkeit der Straße. Doch sein Blick verschwamm vor Wut.
    „O‘Dell kann sich durchsetzen. Und vermutlich macht sie dir nach einer durchvögelten Nacht ein gutes Frühstück. Aber das heißt nicht, dass du auf sie hören sollst.“
    Nick rieb sich über Kinn und Mund, um sich an einer wütenden Erwiderung zu hindern. Er schluckte trocken, wartete einen Moment und wandte sich seinem Vater zu.
    „Es ist meine Ermittlung, und es sind meine Entscheidungen. Ich werde Pater Keller zur Befragung vorladen.“
    „Gut.“ Antonio gab sich mit erhobenen Händen geschlagen. „Mach dich nur zum Arsch.“ Er stand auf und ging zur Tür. „In der Zwischenzeit werde ich mal sehen, ob Gillick und Benjamin nicht ein paar echte Verdächtige auftreiben.“
    Nick wartete, bis sein Vater den Flur hinuntergegangen war. Dann drehte er sich um und schlug mit der Faust gegen die Wand. An der rauen Oberfläche schürfte er sich die Knöchel ab, und Schmerz schoss ihm den Arm hinauf. Er atmete tief durch, um ruhiger zu werden, und hoffte, der Schmerz überlagerte das Gefühl, gedemütigt worden zu sein. Gedankenlos wischte er mit dem weißen Hemdsärmel das Blut von der Wand. Er musste bereits eine zerbrochene Glastür bezahlen, er wollte nicht auch noch das Büro streichen lassen.

53. KAPITEL
    Als Christine in die Einfahrt bog, war das Haus dunkel. Sie legte den Karton mit der warmen Pizza auf den Laptop und stieg aus. Vielleicht musste sie die Pizza allein essen, falls Timmy noch bei Freunden war. Vermutlich kam er mit schwärmerischen Berichten über Schnitzel mit Kartoffelbrei heim - oder anderen Gerichten, die weder aus Dosen noch Kartons stammten. Sie erinnerte sich gut daran, täglich gekocht und Essen auf den Tisch gebracht zu haben. Ob Timmy das konservative Familienleben vermisste? Was kostete ihn ihr Streben nach Selbstverwirklichung?
    Sie ertastete den Lichtschalter im dunklen Flur. Die Stille ließ sie leicht frösteln, aber vielleicht auch nur die Kälte. Sie stieß die Haustür zu, ging in die Küche und sah im Vorbeigehen auf den Anrufbeantworter. Kein rotes Blinklicht, keine Nachricht. Wie oft musste sie Timmy noch sagen, er solle anrufen und sagen, wo er ist? Da sie jetzt ein Handy bei sich hatte, gab es für ihn keine Ausrede mehr, obwohl sie sich die Nummer auch noch nicht merken konnte.
    Sie warf den Mantel über den Küchenstuhl und legte Computer und Handtasche auf den Sitz. Der Pizzaduft verstärkte ihren Hunger. Nach Eddie Gillicks Besuch bei Wanda war ihr der Appetit vergangen, und sie hatte das meiste von ihrem Lunch stehen lassen. Sie schenkte sich ein Glas Wein ein, stopfte die gefaltete Zeitung unter den Arm und nahm sich ein Stück Pizza, mit lediglich einer Serviette als Teller. Sie schüttelte die Schuhe ab, ging barfuß in den Wohnraum und suchte Zuflucht auf dem Sofa. Im Wohnzimmer war essen verboten, insbesondere auf dem Sofa. Sie erwartete, dass Timmy jeden Moment hereinkam und sie in flagranti ertappte.
    Sie legte ihr Abendessen auf den gläsernen Kaffeetisch und entfaltete die Zeitung. Die Abendzeitung machte mit derselben Schlagzeile auf wie die Morgenausgabe: Zweite Leiche gefunden. Nur hatten sie

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