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Maggie O´Dell 02 - Das Grauen

Maggie O´Dell 02 - Das Grauen

Titel: Maggie O´Dell 02 - Das Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Verbindung setzen oder ihr zumindest eine Nachricht zukommen lassen? Gabeln Sie sie auf, falls sie schon aus dem Hotel heraus ist. Ich will, dass sie morgen früh um acht in meinem Büro erscheint.“
    Er zögerte, lauschte und rieb sich den Nasenrücken unter der Brille. „Oh ja, das hatte ich vergessen. Dann sagen Sie O’Dell, um neun Uhr. Danke, Anita.“ Er legte auf und sah Tully abwartend an.
    „Wie lange wollen Sie sie noch aus diesem Fall heraushalten?“ fragte Tully schließlich das Naheliegende.
    „Solange es nötig ist.“
    Tully musterte seinen Chef, konnte dessen undurchdringliche Miene jedoch nicht deuten. Er respektierte ihn, kannte ihn allerdings nicht gut genug, um einzuschätzen, wie sehr er ihn bedrängen durfte. Er versuchte es.
    „Ihnen ist klar, dass sie diese Sache auf eigene Faust überprüft. Wahrscheinlich nimmt sie deshalb die spätere Maschine.“
    „Umso mehr Grund, sie herzuzitieren.“ Cunningham sah ihn mahnend an, er solle vorsichtig sein. „Was gibt es sonst noch in Newburgh Heights?“
    „Wir haben den Wagen der Pizzalieferantin gefunden. Er stand auf dem Langzeitparkplatz am Flughafen, gleich neben einem Van der Telefongesellschaft, der vor einigen Wochen als gestohlen gemeldet wurde.“
    „Ich wusste es.“ Cunningham lehnte sich wieder zurück und trommelte mit den Fingern auf die Schreibtischplatte. „Stucky hatdas schon mal gemacht. Er stiehlt vom Langzeitparkplatz am Flughafen einen Wagen oder manchmal nur die Kennzeichen. Wagen oder Kennzeichen kann er zurückbringen, ehe die Besitzer etwas merken. Hat die Spurensicherung sich den Wagen vorgenommen?“
    Tully nickte und ging die Informationen über den Wagen durch. „Es ist unwahrscheinlich, dass die was finden. Er war ziemlich sauber. Im Innern haben wir allerdings zwei Lieferzettel entdeckt.“
    Er griff in eine Akte und holte ein zerrissenes und ein zerknülltes Stück Papier hervor. Beide hatten im Auto des Mädchens auf dem Boden gelegen. Ein roter Fleck in einer Ecke erwies sich als Pizzasauce, nicht als Blut. Tully reichte beide Zettel über den Tisch. „Der zerrissene ist von der ersten Tour. Nummer vier auf der Liste ist Agentin O’Dells neue Adresse.“
    Cunningham beugte sich vor und stemmte die Ellbogen auf die Schreibtischplatte. Zum ersten Mal in den drei Monaten, die er hier arbeitete, sah Tully Verärgerung im Gesicht seines Chefs, der die dunklen Augen verengte und fast das Papier zerknüllte.
    „Also weiß der verdammte Mistkerl nicht nur, wo sie lebt, er beobachtet sie auch.“
    „Sieht so aus. Als ich mit Delaney sprach, erzählte er, dass die tote Kellnerin in Kansas City am Sonntagabend mit ihnen geredet und gescherzt hatte. Der Täter sucht sich vielleicht Frauen aus, die Kontakt mit O’Dell hatten, damit sie sich schuldig fühlt.“
    „Wieder so ein gottverdammtes Spielchen von ihm. Er ist immer noch besessen von O’Dell. Ich wusste es. Ich wusste, dass er sie nicht in Ruhe lässt!“
    „Scheint so zu sein. Darf ich dazu noch etwas sagen, Sir?“
    „Natürlich.“
    „Sie haben mir angeboten, dass mir ein zweiter Agent in diesemFall helfen könnte. Sie haben mir auch die Unterstützung eines Kriminalpsychologen angeboten, was O’Dell ist. Sie sagten auch, dass wir jemand an der Hand haben, der medizinisch relevante Fragen beantworten kann. Wenn mich nicht alles täuscht, hat O’Dell Medizin studiert.“
    Tully zögerte, um Cunningham die Möglichkeit zum Einwand zu geben. Doch der sah ihn nur abwartend mit stoischer Miene an.
    „Anstatt drei oder vier Leute zur Unterstützung fordere ich nur offiziell Agentin O’Dell an. Falls Stucky es wieder auf sie abgesehen hat, ist sie vielleicht die Einzige, die uns helfen kann.“
    Tully machte sich auf Ärger oder zumindest Unmut gefasst, doch Cunninghams Miene blieb unverändert.
    „Ich werde Ihre Bitte sorgfältig prüfen“, sagte er. „Lassen Sie mich wissen, was Sie in Kansas City sonst noch herausfinden.“
    „Ja, Sir“, erwiderte Tully und stand auf, da er erkannte, dass er entlassen war. Ehe er die Tür erreichte, war Cunningham schon wieder am Telefon, und Tully fragte sich, ob er seine Bitte insgeheim bereits abgelehnt hatte.

26. KAPITEL
    Maggie konnte es nicht abwarten, ihre feuchte, stinkende Kleidung loszuwerden. Die Reaktionen der Menschen in der Hotellobby hatten ihren Verdacht bestätigt - sie stank. Zwei Leute bestanden darauf, den Fahrstuhl wieder zu verlassen, und die Wackeren, die mit ihr hinauffuhren, sahen

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