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Maggie O´Dell 02 - Das Grauen

Maggie O´Dell 02 - Das Grauen

Titel: Maggie O´Dell 02 - Das Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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sofort.
    „Freut mich, Sie kennen zu lernen, Agent Tully.“
    Sie war aufrichtig und professionell. Keine Spur von Erschütterung durch ihr Erlebnis von gestern Abend. Das sah zweifellos nicht nach einer Agentin aus, die am Rande eines Nervenzusammenbruchs stand.
    „Die Freude ist ganz meinerseits, Agentin O’Dell. Ich habe viel von Ihnen gehört.“
    Tully sah, dass Cunningham beim Austausch dieser Freundlichkeiten bereits ungeduldig wurde.
    „Warum haben Sie nach Walker Harding gefragt?“ erkundigte sich Maggie und setzte sich.
    Tully nahm seine Akten wieder auf. Okay, sie war also an Cunninghams Stil, sofort zur Sache zu kommen, gewöhnt. Tully wünschte, er hätte sich besser vorbereitet, anstatt über die Bedrohung von Emmas Jungfräulichkeit nachzugrübeln. Er hatte nicht mit Agentin O’Dells Erscheinen gerechnet.
    „Um Sie ins Bild zu setzen, Tully“, erklärte Cunningham, „Walker Harding und Albert Stucky gründeten Anfang der 90erJahre eine Firma für Aktienhandel im Internet. Eine der ersten dieser Art. Sie scheffelten Millionen.“
    „Tut mir Leid, aber ich habe keine Informationen über ihn.“ Tully blätterte noch einmal prüfend seine Akten durch.
    „Vermutlich nicht“, erwiderte Cunningham bedauernd. „Harding war schon von der Bildfläche verschwunden, als Stucky sein neues Hobby aufnahm. Die beiden verkauften ihre Firma, teilten die Millionen und gingen getrennte Wege. Wir hatten keinen Grund, uns mit Walker Harding zu befassen.“
    „Ich bin nicht sicher, dass ich Ihnen folgen kann“, sagte Tully und streifte Maggie O’Dell mit einem Seitenblick, um zu sehen, ob nur ihm hier etwas entging. „Gibt es einen Grund, warum wir uns jetzt mit ihm befassen müssen?“
    Anita unterbrach sie, eilte in den Raum und reichte Tully einen Becher Kaffee.
    „Danke, Anita.“
    „Möchten Sie auch etwas, Agentin O’Dell? Kaffee? Oder vielleicht Ihre übliche morgendliche Diät-Cola?“
    Tully sah Agentin O’Dell in einer Weise schmunzeln, die verriet, dass die beiden Frauen sehr vertraut miteinander waren.
    „Danke, Anita. Aber nein, ich möchte nichts.“
    Die Sekretärin drückte der Agentin in einer eher mütterlichen Geste die Schultern, verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich.
    Cunningham lehnte sich zurück, bildete mit aneinander gelegten Fingerspitzen ein Zeltdach und nahm die Unterhaltung genau dort wieder auf, wo sie unterbrochen worden waren, als hätte es keine Störung gegeben. „Nach dem Verkauf der Firma wurde Walker Harding zum Einsiedler. Er verschwand praktisch von der Bildfläche. Es gab keine Berichte von ihm, keine Transaktionen, absolut kein Lebenszeichen.“
    „Und was hat das jetzt mit Albert Stucky zu tun?“ fragte Tully verwundert.
    „Ich habe die Passagierlisten der Flüge der letzten Woche von den Flughäfen Dulles oder Reagan National nach Kansas City prüfen lassen. Nicht dass ich erwartet hätte, Stuckys Namen darauf zu finden.“ Er blickte von Tully zu Maggie. „Aber ich suchte nach einem der vielen Pseudonyme, die Stucky in der Vergangenheit benutzt hat. Dabei fiel mir auf, dass ein Walker Harding ein Ticket für den Flug am Sonntagnachmittag von Dulles nach Kansas City gebucht hatte.“
    Cunningham wartete offenbar auf Reaktionen. Tully beobachtete ihn, wippte nervös mit dem Fuß, war aber von der Information nicht sonderlich beeindruckt.
    „Verzeihen Sie, Sir, wenn ich das sage, aber das bedeutet vielleicht nicht viel. Es ist möglicherweise nicht mal derselbe Mann.“
    „Vielleicht nicht. Trotzdem schlage ich vor, Agent Tully, dass Sie so viel über Walker Harding herausfinden wie nur möglich.“
    „Direktor Cunningham, warum bin ich hier?“ Maggie O’Dell fragte höflich, aber energisch genug, um anzudeuten, dass sie nicht bereit war, einfach nur weiter zuzuhören.
    Tully hätte fast gelächelt. Doch er widmete seine Aufmerksamkeit Cunningham. Es war schwer, Agentin O’Dell nicht zu mögen. Aus den Augenwinkeln sah er, wie sie sich unruhig auf ihrem Stuhl zurechtrückte, sich aber zurückhielt. Da sie von Anfang an von dieser Ermittlung ausgeschlossen worden war, ärgerte es sie vermutlich, hier dabei zu sitzen, den Details zu lauschen, jedoch nicht mitmischen zu dürfen. Oder hatte Cunningham etwa seine Meinung geändert? Tully studierte sein Gesicht, fand allerdings keinen Anhaltspunkt, was sein Boss dachte.
    Da Cunningham nicht gleich antwortete, nutzte die Agentin O’Dell die Gelegenheit fortzufahren.
    „Bei allem Respekt, aber

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