Magic Cottage
neiiiiiiin!«
»Du hast irgendwas von langweilig gesagt«, erinnerte ich sie.
»Nein, nein! Interessant! Nein — aufregend! — Ja, aufregend!«
So zierlich sie war, aber jetzt konnte ich sie kaum mehr festhalten; und ich lachte und kicherte genauso übermütig und laut wie sie. Sie zappelte und schlug um sich und hüpfte und quiekte; und dann rutschte sie von meinem Schoß, und je tiefer sie glitt, desto höher zog sich das Nachthemd hoch.
Sie kreischte, als ihr nacktes Hinterteil die Steinfliesen berührte. »Ist das kalt! — Oh, du Bas —« Der Rest ging im Gelächter unter.
Ich vergrub mein Gesicht in ihren Haaren, und meine Hände glitten über ihren Körper abwärts und verschränkten sich unter ihren Brüsten. Die Erinnerung an die Zärtlichkeiten der gestrigen Nacht war noch recht frisch; ich liebkoste ihr Ohr. Ich knabberte sanft an ihrem Hals.
»Hey, auch wieder da?« sagte sie fröhlich.
Das war nicht gerade die Reaktion, die ich erwartet hatte. Ich sah hoch und bemerkte, daß sie einen weiteren Besucher begrüßt hatte. Unser freundlicher Nachbar, das Eichhörnchen, belächelte unsere Balgerei von der offenen Tür her.
»Komm schon rein«, lud ich das Tier ein; Midge zog sittsam das Nachthemd über die Knie. »Das hier ist das Haus der offenen Tür, keine Eintrittskarten.«
Das Eichhörnchen schien verunsichert.
»Pst, Mike!« ermahnte mich Midge. »Du machst ihm angst. Komm schon, Kleiner, tu einfach so, als wäre dieses große, alte, häßliche Scheusal hinter mir gar nicht da. Wenn du fauchst, verkriecht es sich sowieso unter dem Tisch.«
Offenbar war das genau die Sprache, die der kleine Kerl verstand; er kam hereingehoppelt, und ich verkniff mir ein paar boshafte Bemerkungen. Es war nicht sonderlich schwer — unser Besucher war zu niedlich.
»Sieht ziemlich zahm aus«, meinte ich.
»Hmmm.«
»Zahm und hungrig.«
»Liebebedürftig, Mike«, widersprach Midge. »Flora war ihre Freundin, ihre Vertraute. Sie hat Generationen von Tieren in dieser Gegend gefüttert. Denk nur daran, wie viele Vögel gestern an unserem Fenster waren. — Es kommt mir fast so vor, als seien dieser Ort und dieses Haus eine Heimat für sie — eine Art Paradies.«
»Du meinst, der örtliche Schnellimbiß. Ich kann verstehen, warum Gramarye so beliebt ist. — Die Frage ist, wie lange es dauert, bis sie auf unserem gemütlichen Landsitz das Kommando übernehmen. Da könnte einiges auf uns zukommen.«
»Oh, Mike, die Vögel, die Eichhörnchen und überhaupt alle Tiere, die hierherkommen, sind genauso Teil von Gramarye wie wir. Vergiß nicht, sie waren vor uns da.«
Sie ließ sich vollends hinuntergleiten, bis sie auf den Fußballen balancierte; ihre Hände ruhten auf meinen Knien. »Wir müssen uns ihnen anpassen, Mike, verstehst du das denn nicht? Sie füttern und ihnen überleben helfen. Sie als Freunde behandeln.«
»Bei Schlangen und Eidechsen hört die Freundschaft auf.«
Sie lächelte zu mir hoch. »Meinetwegen sei dir auch gestattet, Ratten die Tür zu weisen.«
Das erinnerte mich daran, daß ich noch gewisse Nachforschungen zu betreiben hatte. Ich beugte mich vor und küßte sie auf die Lippen — und war mir dabei sehr unseres Besuchers bewußt, der sich mittlerweile zur Tafel begeben hatte und den Toast kostete; und uns beobachtete.
»Alter Spanner«, hänselte ich den Kleinen, als Midge gerade nicht herhörte. Sie löste sich aus meiner Umarmung. »Okay, Kobold, einigen wir uns darauf: Hier sind alle Lebewesen willkommen, gleich, ob groß oder klein — solange sie nicht zu groß sind — oder klein genug, um Löcher ins Holz zu bohren. — Gemacht?«
»Ich weiß nicht, mit was du alles rechnest — bisher hatten wir erst einen Vogel und ein Eichhörnchen hier drinnen, aber okay, abgemacht. Elefanten und Holzwürmer bleiben draußen.«
Das besiegelten wir per Handschlag, und ich blinzelte dem Eichhörnchen zu. »Du hast es gehört, Rumbo, du bist drin. Aber mach mich nicht eifersüchtig — oder wahnsinnig.«
Midge lachte. »Warum Rumbo?«
»Keine Ahnung. Er sieht einfach so aus wie Rumbo, findest du nicht?«
Das Eichhörnchen ruckte ein paarmal hastig mit dem Kopf, und die winzigen Schultern bebten; sein Schnarren war wie Lachen. Was Midge zum Schreien komisch fand.
»Ich glaube, er ist einverstanden«, kicherte sie.
»Ja, ein echter Clown«, meinte ich trocken. Vorsichtig stand ich auf, denn ich wollte unseren glucksenden Gast nicht erschrecken. »Okay, dieser Mann hier hat zu
Weitere Kostenlose Bücher