Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magic Cottage

Magic Cottage

Titel: Magic Cottage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
Vom Netzwerk:
eine Rolle? — Der Flügel ist geheilt, das ist die Hauptsache; also, warum sollen wir uns darüber Sorgen machen?«
    Und so meinte sie es wirklich. Mehr noch: Ich hatte den Eindruck, daß sie die Heilung nicht in Frage gestellt sehen wollte; sie wollte es nicht weiter ergründen. Ich zuckte mit den Schultern, und ich war bereit, Ruhe zu geben, weil ich meine ›ent-spannte-Muskeln‹-Theorie ohnehin bereits halb akzeptiert hatte. Dürftig, aber es würde genügen.
    »Irgendwelche Pläne für heute?« erkundigte sich Midge, und damit war das Thema endgültig abgetan. - In meinem übergroßen umfunktionierten Hemd sah sie klein und kindlich aus.
    »Äh, zuerst ein paar Erkundungen«, antwortete ich ihr, und sie hob die Augenbrauen. »Ich habe letzte Nacht ein paar Geräusche gehört.. . auf dem Dachboden.«
    »Du warst der Meinung, daß Vögel unter den Dachbalken nisten.«
    »Yeah, das war gestern mittag. Aber gestern nacht - mitten in der Nacht, wenn kleine Vögel schlafen - hat sich da oben irgend etwas umherbewegt.«
    Sie war geringfügig beunruhigt. »Hast du eine Ahnung, was es sein könnte?«
    »Eigentlich nicht, aber ich bin ziemlich sicher, daß ich es heute herausfinde.«
    »Du hättest mich wecken sollen.«
    »Ich wollte dich nicht stören.« Und ich ließ mir den Toast schmecken.
    Midge umrundete den Tisch und kam zu mir, auf den Schoß; ich schob den Stuhl ein wenig vom Tisch weg, um ihr Platz zu machen. Sie hauchte mir ein Küßchen auf die Stirn.
    »Soll ich mit dir auf den Dachboden hochgehen?« fragte sie, und der vage Spott in ihrem Tonfall entging mir keineswegs.
    »Damit ich auch noch eine hysterische Lady verarzten muß, wenn wir Mäuse finden?« Ich schüttelte den Kopf und fügte tapfer hinzu: »Danke, ich gehe allein.« — Bei Tag waren jene Dinge stets ein bißchen weniger bedrohlich . . .
    »Du weißt genau, daß ich keine Angst vor Mäusen habe! — Aber es gibt noch eine Menge zu schrubben und zu putzen hier unten, je eher ich mich ans Werk mache, um so besser. Manchmal kommt es mir so vor, als hätten O'Malleys Leute mehr Dreck gemacht als Renovierungsarbeiten.« »Ach, komm schon, wenn du ehrlich bist, dann waren sie ziemlich gut. Sie haben das Haus wieder in Schuß gebracht, obwohl wir noch eine ziemliche Menge selbst zu richten und zu streichen haben. - Aber das hält sich in Grenzen; mehr, als ich damals nach unserer ersten Besichtigung angenommen habe. Hast du schon irgendwelche Vorstellungen, wie du das runde Zimmer haben willst? Das ist das wichtigste.«
    Sie sah mich nachdenklich an. »Ich mag es genau so, wie es ist. Ich glaube, wir sollten nichts verändern.«
    »Dein Wunsch sei mir Befehl. Das Zimmer ist okay. Möglich, daß es Flora hat renovieren lassen, bevor sie — äh — verschied.«
    »Wir brauchen Vorhänge, weiße vielleicht, oder beige - alle Farben, die wir brauchen, liefert die Sonne. Ist dir aufgefallen, wie sich die Wände jeden Tag verändern?«
    »Ja, vom strahlenden Weiß-Gelb am Morgen bis zum feurigen Gold bei Sonnenuntergang. Unmittelbar nachdem die Sonne weg ist: warmes Rot. — Sie führen ein Eigenleben wie dieser große Felsbrocken in Australien, der andauernd die Farbe wechselt. «
    »Der Ayers Rock. - Man sagt ihm mystische Eigenschaften nach.«
    »Wer sagt ihm das nach?«
    »Die Aborigines.«
    »Wenn die erst mal unser rundes Zimmer sehen würden!«
    »Was muß ich tun, um mit dir ein ernsthaftes Gespräch zustande zu bringen?« schmollte sie.
    »Über mich reden?« schlug ich behutsam vor.
    »Langweilig«, brummte sie.
    Meine Hand glitt unter ihr Nachthemd und hoch, etwa bis zu ihrem unteren Rippenbogen, bevor sie reagieren konnte. »Langweilig!« empörte ich mich.
    »Nicht, Mike! Du weißt, daß ich das nicht aushalte —«
    Ich nickte sehr verständnisvoll, und da waren sie, diese kitzeligen Zonen zwischen den einzelnen Rippen; ich widerstand der Versuchung nicht. Midge kreischte los. Sie ruckte von meinem Schoß hoch, aber da war meine andere, freie Hand, und die drückte sie wieder hinunter.
    »Langweilig - ts, ts!« ließ ich würdevoll vernehmen.
    »Mike, bitte, du weißt genau -«
    Schon möglich, daß ich   irgend etwas   wußte; meine Finger allerdings — keine Spur; erbarmungslos begannen sie krampfartig zu zucken. Und Midge hüpfte wieder hoch und wand sich und lachte und schrie — und landete wieder auf meinem Schoß; sie bekam Schluckauf vom eigenen Kichern; und meine Finger kitzelten und krochen und tasteten.
    »Mike —

Weitere Kostenlose Bücher