Magic Girls 01 - Der verhängnisvolle Fluch
vergesst das bitte nicht. Ihr dürft nie unbedacht und leichtsinnig Magie anwenden, denn sonst schöpfen die Menschen Verdacht.«
»Na ja«, sagte Miranda. »Ich finde diese kleinen Kästchen eigentlich ganz nett.« Sie drückte ein paar Mal auf den Lichtschaltern herum.
Aaron war schon draußen im Gang und führte Jolanda und Mona die Telefonanlage vor. Er erklärte ihnen, dass man eine Nummer wählen musste, um mit der gewünschten Person sprechen zu können.
»Eine Nummer?« Jolanda runzelte verwundert die Stirn. »Sie meinen, es reicht nicht, dass man an den anderen nur denkt?«
»Leider nein«, antwortete Aaron. »Sie müssen unbedingt die richtige Nummer eintippen, sonst kann keine Gesprächsverbindung hergestellt werden. Mich können Sie übrigens auch auf diese Weise erreichen – auf meiner Festnetznummer. Ansonsten bin ich natürlich wie üblich per
Transglobkom
für Sie zu sprechen. – Übrigens verwenden Menschen sehr häufig so ein Ding hier.« Er zog ein winziges, silberfarbenes Klötzchen aus der Hosentasche. »Man nennt es Handy. Es ist sehr verbreitet und ungeheuer beliebt, weil man es überall mitnehmen kann. Für Hexen und Zauberer ist es allerdings weniger angenehm.«
»Warum?«, fragte Daphne.
»Moment, ich schalte es ein.« Aaron lächelte und tippte eine zufällige Nummer ein. »Selbst ich empfinde bei Handys ein leichtes Unbehagen, weil ich auch ein bisschen Hexenblut in den Adern habe, allerdings stark verdünnt.«
Elena spürte plötzlich ein Kribbeln, als würden Ameisen über ihre Arme und ihren Nacken kriechen. Miranda schien es ähnlich zu ergehen, sie zog die Schultern hoch. Daphne schüttelte sich, und Jolanda wich sogar einen Schritt zurück und fasste sich an die Schläfen.
»Machen Sie das Ding sofort wieder aus«, forderte Mona. »Sie haben recht, es ist hextrem unerträglich.«
Aaron schaltete das Handy ab und steckte es wieder in seine Anzugtasche. »Ich musste es Ihnen zeigen, weil es für die Menschen so wichtig ist. Sie, meine Damen, kommunizieren ohnehin anders. Aber genug davon. Jetzt müssen Sie lernen, wie man einen Computer benutzt.«
D ie Nummer kenne ich nicht«, sagte Jana Kleist und schaute auf das Display. Das Handy hatte nur kurz geläutet. »Wahrscheinlich irgendein Spinner, der sich verwählt hat. Und ich dachte schon, es ist wieder meine Mutter, die will, dass ich sofort nach Hause komme und Klavier übe.«
»Ich verstehe nicht, wie du das aushalten kannst.« Ihre Freundin Nele Hermann stöhnte und ließ sich rücklings auf ihr Bett fallen. »Ständig diese Klimperei. Mir wäre es nach fünf Minuten schon zu langweilig. Und du kannst stundenlang spielen!«
»Ach, es macht schon Spaß«, sagte Jana. »Und wenn ich später mal Musik studieren möchte, muss ich gut sein. Aber meine Mutter will, dass ich noch mehr übe, damit die schwierigen Stellen perfekt sitzen. Manchmal wünsche ich mir, hexen zu können und mich nie wieder zu verspielen.«
Nele grinste. »Ja, das wäre echt praktisch. Mir würden tausend Dinge einfallen, die ich hexen könnte. Zuerst würde ich dafür sorgen, dass kein Lehrer mehr die Schule betreten kann.«
»Keine schlechte Idee.« Jana nickte.
»Und als Nächstes würde ich hexen, dass sich Tom endlich in dich verliebt«, fuhr Nele fort.
Jana lief knallrot an. Immer, wenn Nele mit diesem Thema anfing, wurde sie verlegen, obwohl sie eigentlich nichts lieber tat, als über Tom zu reden. Seit einem Vierteljahr war Jana in ihn verknallt, aber es ging einfach nicht vorwärts. Jana hatte keine Ahnung, ob Tom sie überhaupt schon einmal wahrgenommen hatte. Er ging in die neunte Klasse, während Jana und Nele die achte besuchten.
Drum hexe, wer die Liebe findet,
damit sich Herz an Herze bindet!
Kleiner Liebeszauber
Man nehme:
drei makellose rote Rosenblätter
eine flache Schale und so viel Wasser, dass gerade der Boden bedeckt ist
einen Fingernagel von dir und ein Haar von »ihm«
Lege den Fingernagel und das Haar auf das mittlere Rosenblatt.
Stelle die Schale an einen ruhigen Ort und warte, bis das Wasser verdunstet ist und die Rosenblätter ganz trocken sind. Umschlinge die Rosenblätter samt Haar und Fingernagel mit einem roten Seidenband und vergrabe das Päckchen in einer Vollmondnacht im Garten.
Warte ab, was passiert!
»Schade, dass man nicht wirklich hexen kann«, murmelte Jana vor sich hin.
»Tja, und deswegen wirst du Tom morgen in der Pause einfach ansprechen«, sagte Nele.
Jana
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