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Magic Girls 01 - Der verhängnisvolle Fluch

Titel: Magic Girls 01 - Der verhängnisvolle Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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es ganz ernsthaft, und als die Klasse zu lachen begann, wurde sie rot.
    »Das war natürlich ein Scherz«, meinte Elena, strich ihre Locken zurück und ließ sich neben Mark auf den Stuhl fallen.
    »Miranda, du setzt dich neben Anna«, sagte Frau Treller.
    Miranda nickte, nahm in der ersten Reihe Platz und begann, ihre Sachen auszupacken. Jana sah genau, wie sie ihr Mäppchen öffnete und einen Schwung Stifte ergriff. Dann ließ Miranda sie aus der Hand rollen. Die Stifte bildeten eine exakte Reihe, der Farbe nach geordnet.
    Jana zog die Luft ein. Unglaublich! War das Zufall oder ein lange geübter Trick? Nele neben ihr schien nichts bemerkt zu haben. Miranda drehte sich nach Elena um und zwinkerte ihr zu.
    Elena, die eine Reihe hinter Jana saß, öffnete ihr Schlampermäppchen und griff nach den Stiften. Jana hätte schwören können, dass sie schon zu derselben Bewegung wie Miranda ansetzte, aber dann hielt Elena inne. Sie ließ die Stifte los und legte rasch ihre Hand darauf, als wollte sie eine ordentliche Reihe absichtlich verhindern. Als sie die Hand wegnahm, bildeten die Stifte ein wildes Durcheinander. Zwei Buntstifte rollten über den Tisch, und Mark fing sie geistesgegenwärtig auf, bevor sie auf den Boden fallen konnten.
    »Danke.« Elena lächelte ihn an.
    Warum hat sie das gemacht, grübelte Jana. Ich wette, sie kann den gleichen Trick wie ihre Cousine, aber sie will ihn nicht vorführen. Schon seltsam …
    Frau Treller begann mit dem Englischunterricht. Zurzeit beschäftigte sich die Klasse mit dem Schulsystem in Australien.

    Jana konnte sich nur schwer konzentrieren. Ihre Gedanken schweiften ab, als Frau Treller ein Schaubild an die Tafel zeichnete. Englisch fiel Jana sowieso ziemlich leicht, denn ihre Mutter war Englischlehrerin und unterrichtete an einem anderen Gymnasium. Jana hatte die Sprachbegabung von ihr geerbt und brauchte sich Vokabeln höchstens zweimal durchzulesen, dann saßen die Wörter für immer und ewig.
    Jetzt dachte Jana an Tom und wie sie in der Pause auf ihn zugehen würde. Bei der Vorstellung bekam sie wieder Herzklopfen. Hoffentlich würde alles gut gehen und sie würde nicht nur dumm rumstottern. Und hoffentlich würde Tom sie nicht als aufdringlich empfinden …
    »Jana!«, flüsterte Nele plötzlich. »Hast du das eben gesehen?«
    »Was denn?«, wisperte Jana zurück.
    »Wie die Neue ihren Bleistift gespitzt hat.«
    »Ich hab nicht hingeguckt.«
    »Sie hat dazu ihre Fingernägel verwendet.« Nele schüttelte den Kopf. »Die müssen messerscharf sein, wenn das funktioniert.«
    Jana sagte nichts dazu, aber sie behielt Miranda jetzt scharf im Blick. Das blonde Mädchen lehnte sich zurück und lauschte konzentriert, was Frau Treller erklärte. Dann wanderte ihre Hand in Richtung Schultasche, an der nichts Ungewöhnliches war und die genauso aussah wie viele andere Schultaschen. Doch ohne dass Miranda die Tasche berührt hatte, klappte die Lasche zurück, und Jana sah, wie Miranda eine Trinkflasche in die Hand sprang. Miranda führte die Flasche zum Mund und trank, als sei eine hüpfende Flasche das Normalste der Welt.
    Nele hatte den Vorfall auch beobachtet. Die beiden Freundinnen starrten sich an. Dann kritzelte Nele auf einen Zettel:
Wie hat sie das gemacht?
    Jana schrieb zurück:
Keine Ahnung!
    Nele:
War das ein Trick oder echt?
    Jana:
Wenn das ein Trick war, dann war er gut!
    Nele:
Und wenn nicht, was war es dann?
    Jana:
Weiß nicht. Magie???
    Nele kritzelte:
Gibt es überhaupt Magie?
    Damit war der Zettel voll. Jana zerknüllte ihn in der Hand und versteckte ihn unter der Bank. Magie. Erst gestern hatten sie über Hexerei gesprochen …
    Irgendetwas stimmte mit den beiden neuen Mädchen nicht. Sie waren
anders
, das konnte Jana förmlich spüren. Es lag nicht daran, dass sie aus einer fremden Gegend stammten. William, der in der zweiten Reihe saß, stammte aus Ghana, und obwohl seine Haut dunkel war, hatte Jana bei ihm nie so ein Gefühl gehabt wie jetzt bei den beiden Mädchen. Vielleicht waren die Neuen
Aliens
, die Menschengestalt angenommen hatten … Gleich darauf verwarf Jana diesen Gedanken. Was für ein Unsinn! Sie hatte wahrscheinlich zu viele Science-Fiction-Filme gesehen …
    Als sich Jana umdrehte, blickte sie direkt in Elenas grüne Augen. Sie befürchtete plötzlich, Elena könnte lesen, welche Überlegungen ihr gerade durch den Kopf gingen. Die Röte schoss ihr ins Gesicht und sie lächelte Elena verlegen an. Elena lächelte zurück – ein durch und

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