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Magic Girls 01 - Der verhängnisvolle Fluch

Titel: Magic Girls 01 - Der verhängnisvolle Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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brauchst mir nicht bei jeder Gelegenheit unseren sozialen Abstieg unter die Nase zu reiben. Ich weiß, was mit uns passiert ist, ich bin ja nicht dumm.«
    Elena staunte, weil ihre Mutter es sonst fast nie wagte, Großmutter zu widersprechen.
    »Nicht dumm, aber verblendet.« Mona musste das letzte Wort haben. »Ich verstehe nicht, Jolanda, wie du diesen Vagabunden überhaupt heiraten konntest – und ich fürchte gar, du liebst ihn noch immer, obwohl er inzwischen so ein hässliches
Ding
ist! Ich kann es mir nicht anders erklären, als dass er dich heimlich verhext haben muss – und zwar gründlich. Wahrscheinlich hat er dich mit einem gemeinen Treuefessel-Zauber belegt, damit du in deinem Leben keinen anderen Mann mehr ansiehst. Jede andere Frau in deiner Situation hätte nämlich längst die Augen nach einem passenden Liebhaber offen gehalten, aber du …«
    »Dieses Thema müssen wir jetzt nicht vor den Kindern ausdiskutieren«, sagte Jolanda mit einem Seitenblick auf Elena und Miranda. »Wirklich nicht. – Na gut, Mutter, du hast mich überzeugt. Ich werde mit Daphne sprechen. Bei Rufus mache ich mir keine Sorgen, er ist schließlich erst vier, und das HEXIL wird für ihn nichts anderes sein als eine lange Reise.«
    »Das wird es für uns alle sein«, murmelte Mona. »Eine lange, aufregende Reise …«

W ie Elena erwartet hatte, machte Daphne einen Riesenaufstand, als sie am Abend von den Plänen erfuhr.
    »Ich werde unter keinen Umständen ins HEXIL mitgehen«, erklärte sie und ihre Augen funkelten. Eines war grün, das andere blau. »Auf gar keinen Fall! Ich habe keine Lust darauf, mit Gregor eine Fernbeziehung zu führen. Und fünf Jahre – ihr seid ja wahnsinnig! Bis ich zurückkomme, bin ich alt und grau!«
    »Du übertreibst«, sagte Mona gelassen. Sie schnippte mit den Fingern, und schon hielt sie einen ihrer geliebten Zigarillos in der Hand. Der Rauch stieg kräuselnd in die Höhe und verbreitete einen aromatischen Duft nach Minze. »Und ein bisschen Abstand zu Gregor würde dir guttun.«
    »Ich hasse es, wie du uns immer alle rumkommandierst«, fauchte Daphne sie an. »Du benimmst dich arrogant und tust immer so, als hättest du hier das Sagen.«
    »Und du benimmst dich gar nicht«, entgegnete Mona. Der Rauch bildete ein Quadrat, dann einen Würfel. Sie blickte ihm nach, wie er zur Decke stieg und sich dort schlangenlinienartig auflöste.
    »Ich finde es ungeheuerlich, dass du von mir verlangst, all meine Freunde von einem Tag auf den anderen im Stich zu lassen«, sagte Daphne.
    »Von einem Tag auf den anderen – davon ist gar nicht die Rede«, stellte Mona richtig. »Wir haben vier Wochen, um alle Vorbereitungen zu treffen. Das ist genügend Zeit, um zu entscheiden, was wir mitnehmen wollen. Wir können ohne Stress den Umzug organisieren und du kannst dich in aller Ruhe von deinen Freunden verabschieden.« Sie blies einen neuen Würfel in die Luft, dem zwei weitere folgten. Die Würfel türmten sich übereinander wie Bauklötze. Der Turm trieb diesmal waagerecht durchs Wohnzimmer in Richtung Terrarium. Der Leguan drehte seinen Kopf und folgte dem Rauchgebilde mit Blicken.
    »Ich bin sicher, dass
dein Gregor
...«, so, wie Mona den Namen aussprach, klang es, als würde sie von etwas besonders Widerwärtigem reden, »... sogar eine Abschiedsparty für dich geben wird.«
    »Das würde dir so passen, Großmutter!« Daphne stampfte mit dem Fuß auf. »Und jetzt hör endlich mit diesen albernen Spielereien auf. Außerdem ist Rauchen ungesund.«
    »Diese Zigarillos sind völlig unschädlich«, widersprach Mona. »Der Tabak besteht aus persischer Pfefferminze, japanischer Heilquitte, zerstampftem brasilianischem Thymian und einem Hauch argentinischer Aloe vera. Ein Import aus der Menschenwelt. Ziemlich teuer wegen des Zolls, aber bald werde ich sie mir ja vor Ort kaufen können. Diese Zigarillos sind einfach ausgezeichnet.«
    »Ich werde nicht mitgehen«, wiederholte Daphne.
    »Im HEXIL wird es uns an nichts mangeln, wir werden eine wohlhabende Familie sein«, redete Mona ungerührt weiter. »Ich bin sicher, Jolanda wird dein Taschengeld nicht nur verdoppeln, sondern verzehnfachen, und du wirst endlich deine Freunde nicht mehr anpumpen müssen.«
    Daphne wechselte die Farbe. »Woher weißt du, dass ich sie angepumpt habe?«, fragte sie verblüfft.
    »Schätzchen, deiner Großmutter entgeht nichts«, sagte Mona, und der Rauch bildete nun die Umrisse von Münzen und Geldscheinen. »Deine Mutter ist in

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