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Magic Girls 02 - Das Magische Amulett

Titel: Magic Girls 02 - Das Magische Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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gerade dabei, die Müslischale erneut zu füllen, als Miranda in die Küche kam. Sie wirkte verschlafen.
    »Du kannst Daphnes Gedeck nehmen, es ist unbenutzt. Sie hat wieder mal nicht gefrühstückt«, sagte Elena zu ihrer Freundin Miranda.
    Miranda nickte und gähnte. Sie nahm sich lustlos ein Brötchen, bestrich es mit Butter und knabberte dann endlos darauf herum. Elena konnte es verstehen. Ihr erging es ähnlich. Auch sie hatte keinen großen Appetit. Das nächtliche Ereignis steckte ihr noch in den Knochen. Sie hätte sich jetzt gerne mit Miranda darüber unterhalten, aber das ging nicht, weil Rufus seine Ohren spitzte. Elena wollte auch unbedingt wissen, wie gefährlich die Geheimpolizei war und was sie und Miranda im Falle eines Falles zu befürchten hätten. Aber all ihre Fragen mussten vorläufig unbeantwortet bleiben. Vielleicht konnten sie wenigstens noch kurz vor der Schule miteinander reden …

    Nun kamen auch Jolanda und Mona in die Küche. Jolanda kippte ihren Kaffee weg, der inzwischen kalt geworden war, und holte sich lieber einen neuen – ganz nach Menschenart. Als Jolanda merkte, dass Mona sie beobachtete, erklärte sie ihrer Mutter kurz:
    »Kaffee, der mit Zauberei aufgewärmt ist, verliert einfach an Aroma.«
    »Es kommt auf den Zauber an«, sagte Mona.
    »Jedenfalls sind nicht alle Gebräuche der Menschen schlecht«, behauptete Jolanda und setzte sich. »Ihre Technik ist schon bewundernswert, das muss man ihnen lassen. Dieser Kaffee-Automat zum Beispiel. Ein Knopfdruck, und es gibt Espresso oder Cappuccino, Latte macchiato oder ganz normalen Kaffee. Sei doch mal ehrlich, Mutter: Das könnten wir nicht besser, oder?«
    Mona zuckte nur die Achseln. Elena wusste, dass sie nur ungern akzeptierte, dass die Menschen manche Dinge genauso gut beherrschten wie die Hexen.
    »Am liebsten würde ich zu Hause bleiben und sehen, wie es Leon geht«, sagte Jolanda und setzte sich mit ihrem Kaffee an den Tisch.
    »Aber ich habe heute meinen ersten großen Auftrag. Am Nachmittag findet die Vorrunde für die Blankenfurter Misswahlen statt – darüber soll ich berichten.«
    Elena spürte, wie stolz ihre Mutter über diesen Auftrag war. Es war wichtig für sie, wieder als Journalistin arbeiten zu können.
    »Könntest du vielleicht ab und zu nach Leon sehen und mich verständigen, falls es ihm schlecht geht, Mutter?«, bat Jolanda.
    »Eigentlich habe ich was Besseres zu tun, als ständig auf eine verkohlte Echse aufzupassen, die früher mal dein Mann war«, sagte Mona ungnädig. »Ausnahmsweise. Glaub aber nicht, dass ich das jetzt dauernd mache.«
    »Danke, Mutter«, sagte Jolanda, die offenbar Monas spitze Bemerkungen ignorierte. »Wenn es nötig ist, ruf mich bitte über den
Transglobkom
an.«
    »Denkst du, ich fasse eines dieser verhexten Menschenhandys an?«, erwiderte Mona. »Natürlich per
Transglobkom
, wie sonst?«
    Jolanda seufzte. »Ich fürchte, ich werde mir auch ein Handy anschaffen müssen. In der Zeitungsbranche funktioniert gar nichts mehr ohne so ein Gerät. Ich muss erreichbar sein, wenn ich unterwegs bin. Mein Chef war ganz erstaunt, als ich ihm meine Handynummer nicht sagen konnte.«
    »Ich wette, du hast ihm vorgelogen, dass dein Handy gerade kaputt oder dass dein Vertrag abgelaufen ist«, sagte Mona.
    »Genau«, bestätigte Jolanda. »Ich habe behauptet, dass mir mein Handy kürzlich gestohlen worden ist.«
    »Und du wirst dir natürlich ein Handy anschaffen, weil Menschen eben eines haben …«
    »Nur wegen meiner Arbeit, Mutter.«
    »Es stört mich, dass wir Hexen einfach diese Menschenbräuche übernehmen«, meinte Mona. »Wir sollten diese Bräuche studieren und uns nicht völlig
anpassen
– noch dazu, wenn es unserer Gesundheit schadet.«
    »Ach Mutter«, sagte Jolanda genervt. »Ich habe jetzt wirklich keine Lust, mit dir wieder über dieses Thema zu diskutieren, das hatten wir bei Daphne doch alles schon. Ich habe außerdem schon Aaron Abraxas Holzin informiert; er wird sich nach einem passenden Gerät für mich umsehen – möglichst strahlungsarm.«
    Mona sagte nichts mehr, sondern nahm sich eine Weißbrotscheibe, streckte den Zeigefinger aus und röstete die Scheibe auf ihrem Teller. Elena bemerkte, dass sich ihre Großmutter insgeheim ärgerte, denn die Ränder der Scheibe wurden fast schwarz. Mona runzelte die Stirn und gab der verkohlten Scheibe einen Schubs, sodass sie selbstständig in den Mülleimer flog. Dann stand sie auf.
    »Ich glaube, ich werde heute ausnahmsweise

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