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Magic Girls 02 - Das Magische Amulett

Titel: Magic Girls 02 - Das Magische Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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erkennen könnte. Außer der Schwarzfärbung sah der Leguan genauso aus wie vorher. Sein Körper hatte dieselbe Länge und Dicke, und auch der Ausdruck in seinen Augen war unverändert – jedenfalls fand Elena das.
    »Das soll Leon sein?« Jolanda runzelte die Stirn. »Aber was ist dann mit ihm passiert? Warum ist er über Nacht schwarz geworden?« Sie sah Elena prüfend an. »Weißt du vielleicht, warum?«
    »Nn…nein«, stotterte Elena. »Kkkeine Ahnung.« Sie hätte am liebsten die Wahrheit gesagt. Aber dann hätte sie auch von dem Amulett erzählen müssen. Außerdem hatten Miranda und Elena einander versprochen zu schweigen ...
    »Jolanda!« Jetzt tauchte Mona in der Tür auf, die zur Küche führte. »Dein Kaffee wird kalt! Du wolltest doch nur kurz das Terrarium abdecken ...« Sie stockte, denn jetzt hatte sie den Schwarzen Leguan gesehen, den Jolanda auf dem Arm hielt. »Ach du gelbe Kreuzhaselnuss! Ist er gegrillt worden?«
    Jolandas Gesicht wurde puterrot. »Du musst darüber nicht noch Scherze machen, Mutter! Ich weiß auch nicht, was mit Leon ist. Vielleicht ist er krank. Oder er häutet sich. Oder … oder er hat versucht, sich zurückzuverwandeln, aber es hat nicht ganz geklappt.«
    »Hm.« Oma Mona trat näher und beäugte den Leguan. Als sie den Finger nach ihm ausstreckte, zischte er sie an.
    »Na, na!« Sie zuckte zurück. »Ich bin’s doch nur, deine Schwiegermama.«
    Sie wandte sich an Jolanda. »Man kann nicht direkt sagen, dass er hübscher geworden ist.«
    »Du bist so gemein.« Jolanda hatte erneut Tränen in den Augen. »Anstatt mir einen Rat zu geben oder eine Erklärung zu liefern, lästerst du nur über Leon. Du redest immer schlecht über meinen Mann, anstatt endlich zu akzeptieren, dass er dein Schwiegersohn ist und es auch bleiben wird, egal, ob er ein Leguan ist oder nicht.«
    Mona verdrehte die Augen. »Meine Güte, was bist du heute wieder empfindlich, Jolanda! – Na gut, ich lästere nicht mehr über ihn, in Ordnung? Er hat sich über Nacht verwandelt. Vielleicht verwandelt er sich noch mehr. Es könnte ein Zeichen sein, dass seine Zeit als Leguan allmählich zu Ende geht.«
    Jolandas Gesicht leuchtete hoffnungsvoll auf. Auch Elena fühlte, wie ihr Herz einen Hüpfer machte. Wenn Oma das sagte …
    In diesem Moment ertönte in der Küche ein Klirren. Etwas war zu Boden gefallen.
    »Rufus«, sagte Oma Mona. »Er hat wieder mal seine Müslischale runtergeworfen.«
    Elena war schon unterwegs, um ihrem kleinen Bruder zu helfen. Der vierjährige Rufus saß in seinem Hochstuhl und betrachtete die Bescherung, die er angerichtet hatte. Das Müsli war quer über den Fußboden verstreut und die Porzellanschale zerbrochen. Rufus hatte schon seinen linken Arm ausgestreckt und die Finger gekreuzt. Als Elena hereinkam, sah er sie fragend an.
    »Soll
ich
zaubern oder
du
?«, fragte er seine Schwester.
    Elena lächelte. Ihr Bruder war für sein Alter schon ziemlich schlau. Zwar fehlte ihr der direkte Vergleich, aber sie hatte manchmal das Gefühl, dass er viel mehr begriff als andere Vierjährige. Mit seiner Hilfe war es ihr auch gelungen, das Zauberamulett von der Hexenwelt in die Menschenwelt zu schmuggeln – an der Kontrolle vorbei …
    »Versuch du’s«, sagte sie.
    Rufus grinste. Er war ein hübscher Junge mit großen blauen Augen und blonden Haaren und wusste ganz genau, wie man die Herzen der Erwachsenen eroberte. Die Erzieherin im Kindergarten war auch ganz vernarrt in ihn. Bestimmt würde sie aus allen Wolken fallen, wenn sie wüsste, dass Rufus ein echter Hexer war …
    Der Junge konzentrierte sich auf die Scherben.
     
    »Entzwei ist vorbei!«

     
    Die Scherben fügten sich zusammen.
    »Sehr gut«, lobte Elena ihren Bruder, bückte sich und stellte die Schale wieder auf den Tisch. »Und jetzt das Müsli.«
    Rufus kniff die Augen zusammen. Der Zauber, den er jetzt anwenden musste, war schon etwas schwieriger.
     
    »Schnipsel, Schnurpsel, Staub und Dreck:
    Alles kehrt sich selber weg.«

     
    Dicht über dem Küchenboden entstand ein leichter Windwirbel, der alle verstreuten Körner, Nüsse und Haferflocken zu einem kleinen Häuflein zusammentrieb. Dann glitt eine Plastik-Kehrschaufel herbei und stellte sich in Warte-Position, während von der anderen Seite ein Handfeger über den Boden schlitterte und dann das Häuflein ruck, zuck auf die Schaufel beförderte. Die Schaufel kehrte zufrieden um und übergab sich in den Mülleimer.
    Elena klatschte. »Toll gemacht, Rufus.«
    Sie war

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