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Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums

Titel: Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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meinte Ludwig. »Keine sprechenden Bäume, keine fleischfressenden Pflanzen, kein Leuchtholz, nicht einmal singendes Wasser. Was ist los mit euch? Traut ihr euch nicht zu hexen? Oder habt ihr es inzwischen verlernt? Soll ich nachhelfen?«
    Ehe Elena ihn daran hindern konnte, fing er an zu zaubern. Mit einem Knall warfen die Bäume alle ihre Blätter ab und standen nackt und kahl da. Elena riss die Augen auf, als sie sah, wie auf einmal viele Löcher in den Ästen erschienen. Gleich darauf ertönte im Garten ein vielstimmiges Flötenkonzert. Ludwig hatte die Äste in lauter Flöten umgewandelt. Jeder Baum spielte eine eigene Melodie und der Zusammenklang war sehr schräg.
    Elena hielt sich die Ohren zu. »Das ist ja scheußlich! Mach es sofort rückgängig!«
    Aber Ludwig lachte nur. Er bewegte seinen Zeigefinger in Richtung Gartenteich. Dort erschien eine rote Fontäne. Auch das Wasser des Teichs färbte sich rot wie Blut.
    »Was tust du da?«, schrie Elena entsetzt und rüttelte den Albino am Arm.

    »Das ist allerbester Rotwein«, sagte Ludwig. »Du solltest mir dankbar sein. Ich finde, Daphne hat zu wenige Getränke im Haus. Jetzt gibt es wenigstens keinen Engpass mehr!«
    »Aber die Kois!«, schrie Elena.
    »Was, zum Teufel, sind Kois?«
    »Das sind sehr wertvolle Fische«, erklärte Elena. »Japanische Karpfen …«
    »Die werden sich bestimmt gut in der Pfanne machen!«
    »Die Kois sind ganz zahm … und … und … sie gehören Miranda!«
    Ludwig seufzte und bewegte abermals den Zeigefinger. Die Fontäne verschwand und das Wasser sah wieder normal aus.
    Elena lief besorgt zum Teich, um nachzusehen, wie die Kois den Zauber verkraftet hatten. Als die Fische Elena bemerkten, schwammen sie gleich zum Rand. Elena tauchte ihre Hand ins Wasser, streichelte einen Koi und versuchte dabei, den Fisch magisch zu scannen, um herauszufinden, ob es ihm gut ging. Das war schon
höhere Zauberei
. Diese Lektion war in Elenas Lehrheft vor zwei Tagen vorgekommen und sie hatte das Scannen nur einmal kurz an Miranda ausprobiert. Sie wusste nicht, ob sie es wirklich konnte. Miranda war viel besser in solchen Dingen …
    »Ruhig, ganz ruhig!«, redete Elena auf den Karpfen ein. Sie spürte, wie er unter ihren Fingern zitterte. Sie konzentrierte sich und schloss die Augen.
    Geht es dir gut, Fisch?
    Sie konnte keinen Schaden feststellen, auch keine Verspannungen, im Gegenteil. Der Koi schien völlig entspannt zu sein, ganz gelöst … vielleicht ein bisschen beschwipst …
    Elena zog ihre Hand aus dem Wasser und warf einen zornigen Blick zu Ludwig, der ihr von der Terrasse aus zugesehen hatte. Die Bäume flöteten noch immer vor sich hin, etwas leiser und harmonischer. Sie schienen sich gegenseitig anzupassen.
    »Stell endlich dieses schreckliche Pfeifkonzert ab!«, forderte Elena.
    »Ganz wie du willst!« Ludwig zeichnete mit seinem Arm etwas in die Luft. Plötzlich flogen unzählige Silberflocken aus seinen Fingern und hängten sich an die Bäume, wo sie sich in lauter kleine Glöckchen verwandelten.
    Es bimmelte, klingelte, klirrte … Aber Ludwig war noch nicht fertig.
    »Und nun noch etwas
Illumination
!« Er murmelte einen Spruch in einer fremdartigen Sprache.
    Mitten im Garten erschien ein rötlicher Punkt. Er wuchs und wuchs, dehnte sich nach allen Seiten aus, bekam Hals, Schwanz und vier Pfoten, zwei Flügel und viele Schuppen – ein perfekter Drache, meterhoch! Langsam bewegte sich das Tier auf Elena zu und blies ihr dabei seinen Feueratem ins Gesicht.

    Elena starrte den Drachen an. Obwohl sie wusste, dass er nur eine optische Täuschung war und genauso ungefährlich wie
Amormagie
, fühlte sie großes Unbehagen. Am liebsten wäre sie rückwärts ausgewichen, doch hinter ihr befand sich der Teich …
    »Wirst du nachher mit mir tanzen, liebste Elena?«, flötete Ludwig. »Dann lasse ich das Untier gleich wieder verschwinden. Ich kann es aber auch noch ein bisschen größer machen!«
    Elena streckte den Arm aus und versuchte verzweifelt, sich an einen Zauberspruch zu erinnern, mit dem man eine solche Erscheinung abwehren konnte. Die richtigen Worte ließen eine
Illumination
sofort platzen!
    Da flog ein blauer Leuchtpfeil quer durch den Garten, erreichte den Drachen und bohrte sich in seine Haut. Der Drache zerplatzte wie eine Seifenblase und nichts blieb von ihm zurück.
    Elena wandte den Kopf und entdeckte Miranda auf der Terrasse. Sie stand neben Ludwig und sah sehr wütend aus.
     

     
    Illuminationszauber
    Das

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