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Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums

Titel: Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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kicherte leise. »Steht dir wirklich gut, Elena. So müsste dich Kevin sehen, da würde er sich gleich noch mehr in dich verknallen.«
     
    Elena wurde rot und hoffte, dass ihr Vater nicht nachfragen würde, wer Kevin war. Leons Zeigefinger richtete sich auf Miranda. Wieder erschien ein blauer Blitz, und diesmal veränderte sich Miranda. Ihr Haar blieb hellblond, aber genau wie bei Elena war es in zwei Zöpfe geflochten. Sie trug auch das gleiche Kleid, aber in Dunkelblau, darüber einen schwarzen Kapuzenumhang. Elena fand, dass man Miranda durchaus wiedererkennen konnte, nur ihr Haar war länger und wirkte voller.
    »Ihr beide seht fantastisch aus – wie zwei Schwestern«, sagte Leon zufrieden. »Meine Enkelinnen, die ihren Großvater zur Versammlung der
Zauberkutten
begleiten.« Seine Stimme hatte sich verändert, sie klang alt und brüchig. Er bewegte sein Handgelenk und hielt einen knorrigen Wanderstab in der Hand. Eine zweite Bewegung mit dem anderen Arm, und ein grauer Sack hing über seiner Schulter.
    »Unser Reiseproviant«, erklärte Leon. »Kommt, lasst uns gehen. Wenn ich mich nicht irre, dann gibt es hier in der Nähe eine Wanderhütte, wo wir übernachten können. Wir sollten die Hütte besser erreichen, bevor es ganz dunkel ist. Man kann nie wissen, welche Wesen sich in der Dunkelheit herumtreiben.«
    Der Weg führte über Stock und Stein. Elena war froh, dass ihr Vater ihr feste Wanderschuhe gehext hatte, aber das Leder war hart und drückte. Sie spürte, wie sich an ihren Fersen Blasen bildeten. Sicher hätte Miranda einen Heilzauber gewusst, aber sie mochte sie jetzt nicht fragen. Miranda und Leon gingen voraus, und Miranda erklärte Elenas Vater, was sie tun wollte, um die magische Kraft des Amuletts vor den anderen zu verbergen. Elena vernahm Stichworte wie »Antimagischer Schutzschild« und »Zauberisch negative Aufladung«. Das war schon sehr weit fortgeschrittene
höhere Zauberei
, von der Elena nicht viel verstand. Sie kam sich ausgeschlossen vor.

    »Sobald wir die Hütte erreicht haben, werden wir unsere magischen Kräfte bündeln, damit der Schutz für das Amulett stark genug ist«, sagte Leon.
    Elena hoffte insgeheim, dass sie nicht wieder einen Handstand machen musste.
    Es wurde immer finsterer. Immer wieder mussten sie über Baumstämme steigen, die quer über dem Weg lagen. Die Tannenbäume warfen lange Schatten, und die drei Wanderer hätten sich in völliger Dunkelheit bewegt, wenn Miranda nicht eine Leuchtkugel gezaubert hätte, die einen milden Lichtschein verbreitete.
    Elena fragte sich, wie lange sie wohl noch marschieren mussten. Sie war todmüde und stolperte immer öfter. Ihre Beine waren schwer wie Blei. Sie sehnte sich nach ihrem Zuhause, nach ihrem weichen Bett.
    Endlich erblickten sie in der Ferne ein Licht. Die Wanderhütte! Als sie näher kamen, sahen sie, dass schon andere Zauberer bei der Hütte angekommen waren. Sie saßen rund um ein Lagerfeuer und rösteten Brotstücke. Das Holz prasselte und ab und zu flogen Funken in die Luft.
    »Gut«, meinte Leon leise. »Dann haben wir ja Gesellschaft. Vielleicht erfahren wir ja etwas über Mafaldus Horus.«
    Miranda blieb stehen. »Wäre es nicht besser, wir würden jetzt unsere Kräfte bündeln? In der Hütte sind wir nicht ungestört.«
    »Du hast recht«, sagte Leon. »Also gut. Tun wir es gleich.« Er stieß seinen Wanderstab in den Boden. Der Stab blieb aufrecht stehen. Leon griff nach Mirandas und Elenas Hand. »Lasst uns einen Kreis bilden!«
    Elena tastete nach Mirandas Hand, die sich feucht und kühl anfühlte. Elena spürte, wie nervös ihre Freundin war. Wahrscheinlich hatte sie Angst vor der großen Verantwortung, die ihr Leon mit dem Amulett aufgebürdet hatte.
    »Das klappt schon«, flüsterte Elena und drückte Mirandas Hand. Miranda erwiderte zaghaft den Druck. Ihr Gesicht war angespannt. Die Leuchtkugel schwebte nun neben ihr in der Luft.
    Leon begann mit dem Ritual. Er sprach zuerst einige Worte in der Runensprache, die Elena schon öfter bei Miranda gehört hatte. Hinter ihnen im Wald begann ein Wolf zu heulen – ein lautes, hohles Jammern. Elena bekam eine Gänsehaut.
     
    »Uns allen nützt
    dreifache Macht,
    dreifach beschützt
    in dunkler Nacht!«
     
    Eine Art Stromstoß ging durch Elenas Körper. Sie fühlte eine ungeheure magische Kraft, die sie drei miteinander verband. Zum ersten Mal wurde Elena bewusst, was für ein mächtiger Magier ihr Vater war. Stärker als Mona. Stärker als der Rest der

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