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Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Titel: Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Miranda vom Fluch zu befreien.
    »Gibt es keine andere Möglichkeit?«, fragte Miranda. »Was nützt es denn, wenn der Fluch von mir genommen wird und Mafaldus sich dafür zum Herrscher der Menschenwelt aufschwingt?«
    Eusebius knackte nervös mit seinen Fingern. »Es wird immer komplizierter! Vielleicht sollten wir Herrn Both doch nicht in unseren Plan miteinbeziehen – obwohl ein AntiMagier wirklich nützlich sein könnte.«
    Auf Mirandas Stirn erschien eine steile Falte. »Gibt es nicht auch … die Möglichkeit der Fern-Verfluchung? Ich habe mal etwas darüber gelesen …«
    »Fern-Verfluchung?«, sagte Eusebius. »Ja, du hast recht, so etwas gibt es. Man kann jemanden verfluchen oder verzaubern, wenn man ihn gar nicht sieht.«
    Elena wurde ganz eifrig. »Kann Mafaldus Miranda über die Grenze hinweg verfluchen?«
    »Mafaldus ist sehr mächtig«, meinte Eusebius. »Ich kann mir vorstellen, dass es ihm tatsächlich gelingen könnte.«
    »Man müsste es so anstellen, dass Miranda gerade bei Herrn Both ist, wenn der Fluch sie trifft«, überlegte Elena.
    »Das müssten wir irgendwie hinkriegen«, sagte Eusebius. Sein Gesicht erhellte sich, er wirkte auf einmal sehr zuversichtlich. »Gemeinsam schaffen wir es!«
     

     
    Fern-Verfluchung
    Es ist möglich, jemandem einen Fluch zu schicken, selbst wenn man ihn gar nicht von Angesicht zu Angesicht sieht. Die meisten Magier verwenden hierfür den Voodoo-Zauber, das heißt, sie stellen ein Abbild des Opfers her, das sie dann anstelle der Person mit einem Fluch bedenken. Geübte Magier brauchen nicht einmal ein Abbild; es genügt ihnen, sich das Opfer vorzustellen.
    Es ist eine besonders heimtückische Methode des Verfluchens. Der Betroffene hat kaum Chancen, den Fluch durch eigenen Gegenzauber abzuwehren, da er ja quasi aus heiterem Himmel davon getroffen wird. Ein Schutzamulett kann den Fluch abwehren oder abschwächen, allerdings muss das Amulett mindestens so stark sein wie der Fluch.
     

     

S oll ich die Tafel wischen?«, fragte Miranda, während Herr Both damit beschäftigt war, das teure Mikroskop wieder ordentlich in einem Koffer zu verstauen.
    Es war Dienstag und die meisten Schüler hatten schon den Biosaal verlassen. Sie hatten es eilig, in die Pause zu kommen.
    »Du willst freiwillig die Tafel wischen?«, wunderte sich Herr Both. Er lächelte spöttisch. »Bist du plötzlich ein Putzteufel geworden oder bekommst du nur deine Tage?«
    Miranda errötete. Warum schaffte es Herr Both nie, einfach dankbar zu sein, wenn man ihm helfen wollte? Natürlich würde sie ihm nicht den wirklichen Grund sagen, warum sie länger im Biosaal bleiben wollte.
    »Du willst sie doch nicht etwa mit Zitronensaft oder Schmierseife putzen?«, fragte Herr Both misstrauisch. »Ich kenne solche Tricks, bei denen man hinterher nicht mehr an die Tafel schreiben kann. Neulich hat erst jemand aus der Neunten die Tafel mit Haarspray eingesprüht, aber ich habe den Schuldigen gefunden und zum Direktor geschleppt.«
    »Ich will die Tafel einfach nur wischen«, sagte Miranda. »Weiter nichts. Ehrlich.« Inzwischen hatte sie eine richtige Wut im Bauch. Aber sie durfte sich nichts anmerken lassen. Es war wichtig, dass sie in Herrn Boths Nähe blieb, damit Eusebius’ Plan funktionierte.
    »Na ja, dann tu, was du nicht lassen kannst.« Herr Both klappte den Koffer zu. »Der Mann, der dich mal heiratet, kann sich freuen. Du bist wahrscheinlich eines der wenigen weiblichen Wesen, die Spaß daran haben, Staub zu wischen.« Er klopfte ihr auf die Schulter und ging zum Schrank, um den Koffer darin zu verstauen.
    Miranda wartete, bis er ihr den Rücken zugekehrt hatte. Dann küsste sie vorsichtig den roten Stein des Rings, den sie heute ausnahmsweise trug. Das war das Signal …
     
    Eusebius spürte eine federleichte Berührung an seinen Lippen. Automatisch fuhr er mit dem Zeigefinger an seinen Mund, als könnte er Mirandas virtuellen Kuss damit festhalten. Wann würde Miranda ihn richtig küssen?
    Er seufzte. Jetzt war wirklich nicht der richtige Zeitpunkt für solche Gedanken! Er musste sich auf seine Aufgabe konzentrieren.
    Mafaldus Horus und Eusebius standen in Theobaldus’ Arbeitszimmer. Mafaldus zog gerade die Bücher, die Eusebius unbedingt lesen sollte, aus dem Regal. Theobaldus Magnus besaß eine ansehnliche Bibliothek von schwarzmagischen Texten, die allerdings in anderen Büchern versteckt waren. Auf diese Weise konnten Besucher nicht gleich erkennen, dass Theobaldus verbotene Literatur

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