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Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Titel: Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Deckel kippte zur Seite und eine Gestalt setzte sich auf. Sie trug ein dunkles Gewand und hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen.
    »Seid gegrüßt, Meister!«, sagte Theobaldus ehrfürchtig und verneigte sich.
    Die Gestalt streifte die Kapuze zurück und Eusebius erblickte Mafaldus Horus’ Gesicht. Sein Herz setzte einen Schlag aus. Der gesuchte Magier hatte sich die ganze Zeit in einem Sarg in der Familiengruft versteckt!
    Eusebius beeilte sich, seine Gedanken abzuschirmen, und verbeugte sich ebenfalls. Er wusste, in welcher Gefahr er schwebte, wenn Mafaldus Horus herausfand, dass Eusebius für den Geheimdienst der Hexenwelt arbeitete!
    Mafaldus Horus schwang sich aus dem Sarg und stand nun dicht vor Eusebius. Dieser hob langsam den Kopf und blickte den Magier an.
    »Ich grüße Euch, ehrwürdiger Mafaldus Horus! Das
Wasser-Orakel
führt mich zu Euch. Ihr seid also mein großer Meister und Lehrer.« Eusebius tat erstaunt und verneigte sich demütig. »Ich bin Eusebius Tibus«, stellte er sich dann vor.

    Hoffentlich würde sich Mafaldus Horus nicht an ihn erinnern und auch nicht daran, dass er versucht hatte, Miranda vor dem Fluch zu schützen!
    Doch in den Augen des Magiers erschien kein Anzeichen, dass er Eusebius wiedererkannte. Sein Geist war, als er Miranda verflucht hatte, vollständig mit seinem Hass auf den großen Gegner Leon Bredov ausgefüllt gewesen, sodass Mafaldus den jungen Hexer damals gar nicht bemerkt hatte. Welch ein Glück für Eusebius!
    »Mein wissbegieriger Neffe verehrt Euch und wird Euch mit großem Eifer dienen. Er soll einmal meine Nachfolge bei den
Schwarzen Zauberkutten
antreten. Ich dachte, nun ist der richtige Zeitpunkt gekommen, Euch meinen Neffen vorzustellen, großer Meister«, sagte Theobaldus.
    »Einen persönlichen Diener kann ich gut brauchen«, erwiderte Mafaldus. »Vor allem jetzt, wo ich verfolgt werde.«
    Eusebius spürte ein Prickeln in seinem Kopf. Er wusste, dass der Magier versuchte, in seine Gedanken einzudringen. Eusebius bemühte sich, die Barriere aufrechtzuerhalten. Sich gegen den größten Schwarzmagier aller Zeiten abzuschirmen würde nicht leicht sein. Eusebius musste sich stark konzentrieren – bis er fast Kopfschmerzen hatte, aber der Schutzwall um seine Gedanken blieb bestehen. Der Magier wollte wissen, was Eusebius bisher getan hatte, welche Ausbildung er besaß und wie er sich seine Zukunft vorstellte.
    Eusebius log, dass sich die Balken bogen. Er schmeichelte dem großen Zauberer und behauptete, sein größter Wunsch sei es, die Geheimnisse der schwarzen Magie kennenzulernen.
    »Mein Neffe ist sehr talentiert«, meinte Theobaldus, und Eusebius hörte den Stolz aus seiner Stimmer heraus. »Dabei hat er nicht einmal an der
Magischen Universität
studiert. Ich war dagegen, denn ich wollte nicht, dass er … nun ja, dass er die falsche Richtung einschlägt.«
    Mafaldus Horus legte den Kopf in den Nacken und lachte laut. »Was die schwarze Magie angeht, so ist die Magische Universität nicht mehr als ein Kindergarten. Man kennt dort höchstens ein paar lächerliche kleine Tricks – als abschreckende Beispiele für die Studenten. Nein, wer die schwarze Magie wirklich von Grund auf lernen will, muss Privatunterricht erhalten. Die wahren Geheimnisse werden nur mündlich überliefert.«
    Es überrieselte Eusebius kalt. Er fragte sich, wie lange er diese Schauspielerei beibehalten konnte. Doch er musste damit weitermachen und so tun, als sei er wirklich an einer schwarzmagischen Ausbildung interessiert. Er war Geheimagent im Auftrag der Hexenregierung und Leon Bredov zur Seite gestellt. Was er hier tat, war sein Job. Und außerdem gab es noch Miranda, der er unbedingt helfen wollte …
    »Ich bin nur ein junger, unbedeutender Magier, aber es wäre mir eine Ehre, von Euch in die tiefen Geheimnisse der schwarzen Magie eingewiesen zu werden«, sagte Eusebius zu Mafaldus Horus. »Ich werde Euch stets zu Diensten sein.«
    »Nun denn«, sagte Mafaldus gönnerhaft und berührte Eusebius an der Schulter, »zeig mir ein paar Beispiele deiner Kunst, damit ich sehe, wie talentiert du bist. Theobaldus, lass uns für ein paar Minuten allein. Ich will mir deinen Schützling unter vier Augen vornehmen und ihn testen.«
     
    »Eusebius hat dich bestimmt nicht vergessen«, sagte Elena zu Miranda. »Das weiß ich!«
    »Vielleicht hat er es ja nur so gesagt, dass er mir helfen will.« Miranda nagte an ihren Fingernägeln. Sie sah sehr blass aus. Vor ihr auf dem Bett lagen die

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