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Magic Girls 06 - Späte Rache

Magic Girls 06 - Späte Rache

Titel: Magic Girls 06 - Späte Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold , Petra Schmidt
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müssen. Denn wenn Mafaldus Horus herausfand, dass Eusebius gar kein Schwarzmagier war, sondern in Wahrheit ein Geheimagent der obersten Regierung, der gegen schwarze Magie kämpfte, dann konnte die Reise tödlich für ihn ausgehen.
    »Hast du alles für unsere Reise vorbereitet, Gepäck, Proviant?«, fragte Mafaldus und seine Augen schienen den jungen Hexer förmlich zu durchbohren. »Ich weiß noch nicht, wie lange wir unterwegs sein werden. Es ist wichtig, dass wir auch einige wirksame Zaubermittel zur Hand haben, denn wir wissen nicht, was uns auf der Reise erwartet.«
    »Ich habe für alles gesorgt«, erwiderte Eusebius. »Es sollte Euch an nichts fehlen, mein Herr. Mein Onkel hat einen Sack mit magischen Ingredienzen für uns hergerichtet, sozusagen als Notfallausrüstung. Ich bin sicher, dass er an alles gedacht hat.«
    Mafaldus nickte zufrieden. »Auf Theobaldus konnte ich mich bisher immer verlassen, er ist einer meiner treuesten Anhänger. – Umso mehr freue ich mich, dass du in seine Fußstapfen trittst.« Unvermutet landete Mafaldus’ Hand auf Eusebius’ Schulter. Es wirkte wie eine harmlose Geste, doch Eusebius war auf der Hut. Er spürte einen schwachen Energiefluss, der von den Fingern des Magiers ausging. Kein Zweifel, Mafaldus war gerade dabei, Eusebius magisch zu scannen. Doch er tat es bestimmt nicht, um herauszufinden, ob Eusebius gesund war oder ob er eine heimtückische |92| Krankheit in sich trug. Nein, der Schwarzmagier wollte auf diese Weise mehr über Eusebius’ Gesinnung wissen und in Erfahrung bringen, ob der junge Hexer ihm auch wirklich ergeben war.

    Magische Ingredienzen
    Zutaten, die manchmal nötig sind, um einen Zauber in Gang zu setzen oder ihm eine größere Wirkung zu verleihen.
    Bei allen Arten der Magie (weiße, schwarze, graue, grüne) gibt es diese Verstärkungsmittel. Je schwieriger der Zauber ist, desto mehr »Fremdmittel« müssen eingesetzt werden.
    Man unterscheidet folgende Materialien:
Zaubermittel pflanzlicher Herkunft (in frischem oder getrocknetem Zustand): beispielsweise Kräuter, Wurzeln oder Äste, Früchte und Samen
Zaubermittel tierischer Herkunft (getrocknet oder frisch): beispielsweise Froschlaich, Fischgräten, Spinnenbeine, Ochsenauge, Knochen und Gebeine, Leber oder Herz, Affenpfote, Felle (z. B. von Katzen, Tigern, Löwen.)
Zaubermittel irdischer Herkunft: Erde, Sand (z. B. von Kraftorten), Erze und Mineralien, Metalle (besonders Gold, Silber, Kupfer)
Zauberkräftige Flüssigkeiten: Wasser aus bestimmten Seen, Mooren oder Meeren (Oft spielt der Salzgehalt eine Rolle oder ob das Wasser aus sichtbaren oder unterirdischen Quellen stammt.)
    Je hochwertiger die Qualität der Zutat ist, desto besser funktioniert der Zauber. Manche Zutaten sind geschützt, und es ist verboten, sie zu sammeln und zu verwenden. Aber oft halten sich die Magier nicht an die Verbote. Es gibt daher auch einen Schwarzmarkt für verbotene oder schwer erhältliche Zaubermittel.
    Eusebius konzentrierte sich. Er musste unbedingt seine Gedanken unter Kontrolle halten und an nichts denken, das ihn verraten könnte. Eusebius versuchte, sich an die Versammlung der
Schwarzen Zauberkutten
zu erinnern, an der er vor einiger Zeit teilgenommen hatte. Er rief sich einige Bilder ins Gedächtnis zurück und beschwor das Gefühl der Begeisterung herauf, als die Zauberer Mafaldus Horus im Dornenbaum erblickt hatten.
    Der Trick schien zu funktionieren ... Eusebius fühlte, wie Mafaldus nach einer Weile zufrieden seine Hand zurückzog.
    »Nun komm«, sagte der alte Magier. »Lass uns aufbrechen. Vor uns liegt ein weiter Weg.«
    »Ihr sagt es«, erwiderte Eusebius. »Es ist eine große Ehre für mich, Euch begleiten zu dürfen. Hoffentlich kann ich Eure Erwartungen erfüllen.«
    Mafaldus Horus lachte trocken auf. »Für den Anfang genügt es, dass du mein Gepäck trägst.«
    »Aber gern«, sagte Eusebius höflich und schulterte die beiden riesigen Rucksäcke, die schon an der Wand bereitstanden.
    Seite an Seite schritten der Magier und der junge Hexer durch das finstere Gewölbe, das nur hin und wieder von einer flackernden Fackel erhellt wurde. Das unterirdische Labyrinth unter Theobaldus Magnus’ Haus war riesig. Noch vor wenigen Wochen hatte Eusebius nicht gewusst, dass es existierte. Und er hatte auch keine Ahnung davon gehabt, |93| dass sein Onkel in der Gruft den meistgesuchten Magier der Hexenwelt, Mafaldus Horus, versteckte.
    Eusebius hoffte inständig, dass es Leon Bredov und ihm gelingen

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