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Magic Girls 06 - Späte Rache

Magic Girls 06 - Späte Rache

Titel: Magic Girls 06 - Späte Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold , Petra Schmidt
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Blick.
    »Na ja, das war damals auch eine unschöne Geschichte«, sagte Valentin. »Ich war ungefähr zwei Jahre mit Mona zusammen. Ich weiß nicht, wie sie es angestellt hat und warum ich auf sie reingefallen bin. Wahrscheinlich hat sie einen starken Liebeszauber angewandt, sie hat ja keine Skrupel, so etwas einzusetzen. Ich war jedenfalls wie verblendet.«
    »Du und Mona, ihr wart ein Paar?«, fragte Jeremias verblüfft.
    Valentin nickte. »Ja, das war aber, bevor du Mona kennengelernt hast. Als du mir dann erzählt hast, dass du eine tolle Frau getroffen hast, und ich bei deinen Beschreibungen ahnte, dass es sich um Mona handeln musste, wollte ich dich nicht beunruhigen. Für mich war die Sache ja lange vorbei, und du warst so verliebt in sie ... Ich war überzeugt, dass du bald selbst herausfinden würdest, wie Mona in Wirklichkeit ist.«
    Jeremias schnappte nach Luft. Er hatte sich von der Überraschung noch immer nicht erholt. Sein Blick wanderte zu Felicitas.
    »Und du? Hast du auch davon gewusst?«
    Felicitas druckste kurz herum, bevor sie antwortete. »Ja, |116| ich war ja zu jener Zeit Monas beste Freundin. Sie hat mir immer alles erzählt. Wir hatten keine Geheimnisse voreinander – jedenfalls, bevor es zu unserem großen Streit gekommen ist.«
    »Und warum habt ihr euch gestritten?«, wollte Jeremias wissen.
    »Ach, das ist eine komplizierte Geschichte, die erzähle ich dir lieber ein anderes Mal«, wich Felicitas aus. »Mein Vorschlag ist, Mona hierher ins Schwefelgebirge zu locken. Niemand wird merken, wenn wir uns an ihr rächen. Hier ist ein sicherer Ort! Und selbst wenn Leon irgendwann seine Schwiegermutter vermisst, dann wird er uns nicht gleich auf die Schliche kommen. Es gibt eintausendundeine Möglichkeiten, warum Mona verschwunden sein könnte.«
    »Felicitas, Liebes, das ist eine wirklich gute Idee«, sagte Valentin und küsste die Hexe auf ihre welke Wange. »Und kannst du uns vielleicht auch verraten, unter welchem Vorwand wir Mona hierherlocken? Dann wärst du ein Genie!«
    »Kann ich, mein Lieber, also …«, entgegnete Felicitas und machte eine Pause, um die beiden Zauberer ein bisschen auf die Folter zu spannen, »… ich werde ihr eine Nachricht schicken und ihr sagen, dass es doch albern ist, unsere Feindschaft weiter aufrechtzuerhalten. Schließlich waren wir einmal beste Freundinnen. Nach vierzig Jahren sollten wir unseren Streit endlich beilegen und uns versöhnen.« Sie schaute triumphierend in die Runde. »Na, was meint ihr?«
    Valentin zögerte. »Und wenn sie nicht auf deinen Vorschlag eingeht, Felicitas? Wenn sie merkt, dass es nur eine Falle ist?«
    »Sie wird kommen, verlass dich drauf.« Felicitas lachte siegessicher. »Ich kenne Mona fast so gut wie mich selbst. Ich |117| werde die Botschaft so abfassen, dass sie sich sofort auf die Reise macht. In weniger als achtundvierzig Stunden wird sie hier sein, wetten?«
    Valentin zog die Augenbrauen hoch. »Wenn du recht hast, Felicitas, dann heirate ich dich!«
    Felicitas schenkte ihm nur ein müdes Lächeln. »Ach, Valentin«, seufzte sie. »Vor vierzig Jahren hättest du mich mit so einem Antrag unendlich glücklich gemacht. Aber inzwischen ist es mir nicht mehr wichtig, ob wir verheiratet sind oder nicht. Ich habe mit diesem Thema abgeschlossen.«
    »Wie du meinst.« Valentin wirkte leicht enttäuscht, fasste sich aber gleich wieder. »Nun denn. Dann lasst uns einen Versuch starten!«
     
    Mona las zum zweiten Mal den Brief, den sie am Morgen in ihren roten Hausschuhen gefunden hatte. Sie hatte keine Ahnung, wie er dorthin gekommen war. Normalerweise kam die Post aus der Hexenwelt durch die Kaminklappe, die sich im Keller befand.
    Liebste Mona,
    sicher wunderst Du Dich, dass Du nach all den Jahren von mir hörst. Ich denke in der letzten Zeit oft an Dich. Wir sind ja inzwischen einige Jahrzehnte älter geworden – und weiser, hoffe ich. Wir waren einmal beste Freundinnen und haben viel zusammen erlebt. Das war eine sehr schöne Zeit, an die ich gern zurückdenke. Wir haben uns all unsere Geheimnisse erzählt, verbotene Zaubersprüche ausprobiert und uns gegenseitig unterstützt, wenn eine die andere gebraucht hat.
    Ich hatte nie wieder eine Freundin wie Dich, liebe Mona. Deswegen bedauere ich es aufrichtig, dass es damals zu dem
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großen Streit gekommen ist. Oh, wie war ich damals jung und unerfahren! Und meine Hormone haben verrückt gespielt, sodass mein Verstand leider ausgesetzt hat und ich unüberlegte Dinge getan

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