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Magic Girls 06 - Späte Rache

Magic Girls 06 - Späte Rache

Titel: Magic Girls 06 - Späte Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold , Petra Schmidt
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ihre Liebesangelegenheiten einmische. |107| Aber eigentlich habe ich es ihr schon versprochen. Elena kann ich nicht fragen, sie würde es sowieso ablehnen einzugreifen, da bin ich mir sicher ... ich hätte so gern deinen Rat, Eusebius, und – du fehlst mir!«
    In diesem Augenblick spürte sie, wie sich ihr
Transglobkom
meldete.
Eusebius!
Ein heißer Stich der Freude durchfuhr sie. Gleich darauf sagte sie sich, dass er es nicht sein konnte. Er war ja mit Mafaldus Horus unterwegs und hatte angekündigt, dass er sich nicht melden würde, um seinen Auftrag nicht zu gefährden.
    Aber wer wollte dann mit ihr sprechen? Neugierig holte Miranda ihren
Transglobkom
aus ihrem Ausschnitt und öffnete ihn.

    Eine durchsichtige Kugel stieg empor – und in ihrem Inneren erblickte Miranda Eusebius’ Gesicht.
    »Eusebius!«, rief sie überrascht aus.
    »Schschsch, nicht so laut«, zischte er, und sie sah, wie er seinen Kopf drehte. Ringsum war es stockfinster. »Ich muss vorsichtig sein«, fuhr er leise fort. »Ich glaube nicht, dass Mafaldus fest schläft. Ich habe mich aus dem Zelt geschlichen – und wenn er mich erwischt, wie ich mit dir rede ... Aber ich musste mich einfach melden, weil ich gerade ... deinen Kuss gespürt habe.« Er verstummte.
    Mirandas Herz klopfte heftig. »Geht’s dir wenigstens gut?«, fragte sie im Flüsterton.
    Eusebius nickte. »Ja, alles in Ordnung. Mach dir keine Sorgen. Ich passe schon auf mich auf. Ich denke oft an dich, Miranda, wirklich. Aber ich muss meine Gedanken vor Mafaldus abschirmen – da kann es sein, dass das mit dem leuchtenden Stein nicht immer funktioniert. Zu dumm, aber daran habe ich vorher nicht gedacht. Trotzdem vermisse ich dich |108| unbeschreiblich, Miranda.« Er schluckte. »Ich wünschte, ich könnte dich jetzt in den Armen halten.«
    Mirandas Herz klopfte noch heftiger. Bisher war sie immer sehr schüchtern gewesen, wenn sie Eusebius umarmt hatte. Sie hatte sich nicht getraut, ihn wirklich fest an sich zu ziehen. Sie war furchtbar unsicher gewesen. Doch jetzt sehnte sie sich so sehr nach ihm, sie wollte ihn festhalten und nie mehr loslassen.
    »Ich kann nicht lange reden«, fuhr Eusebius mit sanfter Stimme fort. »Ich muss gleich wieder in unser Zelt zurück, bevor Mafaldus aufwacht und nachschaut, wo ich bleibe. Aber es tut so gut, dich zu sehen, Miranda. Das gibt mir neue Kraft.« Er blickte sie mit seinen blauen Augen zärtlich an.
    »Es ... ist schön, dass ... dass du dich gemeldet hast«, stotterte Miranda. Sie wusste nicht recht, was sie sagen sollte. Ihr war klar, dass sie Eusebius jetzt auf keinen Fall mit ihren Problemen behelligen durfte. Er war in großer Gefahr – wie unbedeutend schien da die Sache mit Arne und Nele zu sein! Was war schon ein Tropfen Waselnussöl im Vergleich zu Eusebius’ Auftrag, Leon Bredov zu helfen, Mafaldus Horus festzusetzen, den gefährlichsten aller Magier! Wenn Eusebius sich durch ein unbedachtes Wort verriet, dann würde sie ihn vielleicht nie wiedersehen!
    Bei diesem Gedanken stiegen Miranda die Tränen in die Augen.
    »Wenn das alles vorbei ist, dann besuche ich dich«, sagte Eusebius. »Das habe ich mir fest vorgenommen. Und dann bleibe ich ein paar Tage, damit wir uns besser kennenlernen. Wir hatten bis jetzt so wenig Zeit ...«
    »Ja.« Miranda spürte einen Kloß im Hals.
    |109| »Jetzt muss ich leider Schluss machen«, murmelte Eusebius. »Mafaldus darf nichts merken. Ich ... ich liebe dich, Miranda.« Er sah sie mit einem so sanften Blick an, dass sie ganz weiche Knie bekam.
    »Ich dich auch«, flüsterte Miranda. »Pass auf dich auf, Eusebius!«
    Er nickte, spitzte die Lippen und hauchte einen Kuss in die Luft. Dann platzte die Kugel, Eusebius war verschwunden. Die Verbindung zur Hexenwelt war unterbrochen.
    Miranda seufzte tief und klappte den
Transglobkom
zu. Ihre Hand zitterte, als sie das Amulett wieder in ihren Ausschnitt steckte. An ihrem Finger glühte noch immer der rote Stein des Rings.
    Miranda stand auf. Sie musste unbedingt Elena erzählen, dass sich Eusebius gemeldet hatte. Außerdem wollte sie noch ein bisschen darüber reden, wie gefährlich Eusebius’ Auftrag war und ob es ihm, zusammen mit Elenas Vater, gelingen würde, Mafaldus Horus endgültig in die Unterwelt zu verbannen. Miranda hatte ein schreckliches Bedürfnis, sich mit Elena zu unterhalten, und zwar jetzt! Hoffentlich war sie noch auf.
    Sie klopfte an Elenas Zimmertür.
    »Wer ist da?«, fragte Elena.
    »Ich bin’s, Miranda.«
    »Komm

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