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Magic Girls 06 - Späte Rache

Magic Girls 06 - Späte Rache

Titel: Magic Girls 06 - Späte Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold , Petra Schmidt
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habe. Ich weiß, dass Valentin deine große Liebe war, und es ist unverzeihlich, dass ich ihn Dir ausgespannt habe. Kannst Du mir trotzdem verzeihen, Mona? Ich wünsche es mir so sehr!!!!
    Wir wissen nicht, wie viel Zeit uns noch bleibt, Mona. Manche Hexen werden außergewöhnlich alt. Andere sterben schon in unserem Alter. Es wäre schade, wenn wir aus der Welt scheiden würden, ohne uns versöhnt zu haben. Findest Du das nicht auch, liebe Mona, Du beste aller Freundinnen?
    Ich möchte so gern, dass wir uns treffen und uns aussprechen. Vielleicht kannst Du mir dann verzeihen.
    Ich weiß nicht, wo dieser Brief Dich erreicht. Ich versehe ihn mit einem starken Finde-Zauber und hoffe, dass er heil bei Dir ankommt! Ich bin zurzeit im Schwefelgebirge, um dort seltene Gesteinsbrocken zu sammeln. Komm doch zu mir! Der Brief wird Dir den Weg weisen. Im Gebirge sind wir ungestört und haben viel Zeit, um uns auszusprechen und um vielleicht auch unsere alte Freundschaft wieder aufleben zu lassen.
    Ich freue mich auf Dich, Mona. Ehrlich!
    Tausend Küsse von Deiner alten, reuigen Freundin
    Felicitas
    Mona ließ den Brief sinken und atmete tief durch. Sie wusste nicht recht, was sie von dem Schreiben halten sollte. Im ersten Augenblick hatte sie den Brief zerreißen wollen, weil in ihr der Hass auf ihre ehemalige Freundin emporgestiegen war. Aber dann hatte sie ihn doch zu Ende gelesen.
    |119| Jetzt starrte sie nachdenklich vor sich hin. Im Geist sah sie eine junge Frau vor sich, den Kopf mit den knallroten Locken, das Gesicht voller Sommersprossen und die leuchtend grünen Augen ... Felicitas, die Tochter des Zauberers Ägidius Grausum. Sie und Mona waren fünf Jahre zusammen zur Schule gegangen und hatten gemeinsam das Hexendiplom abgelegt. Mona erinnerte sich noch so genau an den Tag, als wäre er erst gestern gewesen. Felicitas hatte zuerst die Prüfung ablegen müssen. Sie war schrecklich nervös gewesen. Mona hatte ihre kalte Hand gehalten und ihr gut zugeredet. Natürlich hatte Felicitas die Prüfung bestanden, sie war eine hervorragende Hexe. Aber Mona hatte eine ebenso gute Leistung erbracht. Beide waren sie mit der »Silbernen Spinne« ausgezeichnet worden. Sie waren gemeinsam vor den Zuschauern gestanden und hatten sich an den Händen gehalten, glücklich und froh, alles gut überstanden zu haben. Zu jenem Zeitpunkt hatten sie beide geglaubt, dass ihre |120| Freundschaft ewig währen würde und nichts im Leben sie trennen könnte.
    Finde-Zauber
    Der Gegenstand, der eine bestimmte Person erreichen soll, wird mit einem Finde-Zauber versehen. Gleichzeitig wird festgelegt, in welchem Umkreis gesucht werden soll. Befindet sich die gesuchte Person innerhalb von zehn Kilometern, so ist der Zauber einfach. Je größer das Gebiet ist, desto stärker muss der Zauber sein.
    Schwierig wird es, wenn sich die Person irgendwo im Land aufhält und man keine genauen Angaben über den ungefähren Ort hat.
    Dann ist es nötig, den Finde-Zauber mit detaillierten Landkarten zu verbinden, damit die Informationen übertragen werden (sogenanntes
Intelligentes Suchen!
). Auf diese Weise wird vermieden, dass sich der Gegenstand nur immer im Kreis bewegt oder bestimmte Regionen völlig auslässt.
    Mona spürte einen wehmütigen Stich im Herzen, als sie daran dachte.
    Nach Abschluss der Schule hatten sie einander aus den Augen verloren. Ägidius Grausum hatte seine Tochter nicht gleich an die
Magische Universität
geschickt, sondern er hatte gewollt, dass sie zunächst einige praktische Erfahrung sammelte. Daher hatte Felicitas anderthalb Jahre im Süden des Landes als
Au-pair-Hexe
gearbeitet.
    In jener Zeit hatte sie lange sehnsüchtige Briefe an Mona geschrieben, die bereits studierte. Felicitas besaß damals keine Kommunikationskugel, sodass sie nicht miteinander reden konnten. Mona erinnerte sich genau, wie sehr Felicitas |121| in ihrer Gastfamilie gelitten hatte. Die vier Kinder, die sie betreuen musste, waren allesamt unglaublich schwierig gewesen. Sie besaßen außergewöhnlich starke Zauberkräfte und hielten sich an keinerlei Regeln. Felicitas hatte ihre liebe Not mit ihnen. Es war fast unmöglich, die wilden vier zu bändigen.
    Au-pair-Hexe
    Nach der Schulzeit suchen sich junge Hexen gern einen Job als
Au-pair-Hexe
, um Erfahrungen zu sammeln. Sie nehmen dazu auch eine weite Reise in Kauf, weil sie Abstand vom Elternhaus bekommen und lernen wollen, auf eigenen Beinen zu stehen. Gewöhnlich kommen sie in einer Gastfamilie unter und

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