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Magic Girls 07 - In geheimer Mission

Titel: Magic Girls 07 - In geheimer Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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aber da löste sich schon das E aus dem Wort, und eine dreizackige Mistgabel fuhr auf ihn zu. Die Zacken blendeten seine Augen, sodass alles um ihn herum plötzlich grau wurde. Trotzdem nahm er noch wahr, dass das R auf ihn zurollte, ratternd und bebend, er wurde durchgeschüttelt und war nahe daran, das Gleichgewicht zu verlieren. Das N kam wie ein Wurfholz und versetzte ihm einen schweren Schlag gegen den Schädel, sodass er taumelte.
    ICH
    |163| Die Buchstaben tanzten vor seinem Kopf und verwandelten sich in eine Frau in einem blutroten Gewand.
    »ICH bin es, die dich mit deinen eigenen Waffen schlägt!«, zischte eine Stimme. »ICH, Agneta Molaris …«
    Jetzt begriff Mafaldus. Diese Hexe – er erinnerte sich an ihren Namen – hatte sich in dem Wort versteckt und versuchte,
ihn
zu vernichten! Sofort errichtete er mit der magischen Energie, die er noch beherrschte, einen Schutzschild um sich herum. Die Flammen flackerten und tanzten. Agneta hatte ihn geschwächt. Geschwächt, aber noch lange nicht besiegt!
    Er fühlte, wie sie ihm das Buch entziehen wollte. Er hielt es krampfhaft fest. Sie durfte es nicht bekommen.
    »Lass los!«
    Er wusste nicht, wer diese Worte gesagt hatte – er oder sie. Sie zerrten an dem Buch, jeder an einer anderen Seite.
    Das T taumelte durch die Luft auf ihn zu, T wie TOD, aber er blies den Buchstaben an. Der TOD kehrte um und wandte sich gegen Agneta, die sich duckte und ihm auswich. Dabei zog sie mit aller Macht an dem Buch, dass der Lederrücken in der Mitte aufplatzte.
    Ein fürchterliches Grollen war zu hören, so bedrohlich und laut, dass die Kämpfenden kurz innehielten.
    Das Buch wehrte sich.
    Es war das grässlichste Geräusch, das Mafaldus je gehört hatte. Er hatte seine Finger nicht mehr unter Kontrolle, und plötzlich merkte er, dass er das Buch losgelassen hatte.
    Es schützte ihn nicht mehr. Er spürte die mörderische Hitze der Flammen und musste sich blitzschnell entscheiden, er musste handeln!
    Er war schwer verletzt, und seine verbliebenen Kräfte reichten gerade noch, um zu teleportieren. Und genau das tat er.
    |164| Die Gestalt von Mafaldus Horus verblasste, bis nur noch eine schwache Silhouette erkennbar war, die sich dann ganz auflöste …
    »Er ist vor meinen Augen verschwunden«, keuchte Agneta.
    Sie stürzte aus den Flammen. Leon und Eusebius fingen sie auf. Eusebius beeilte sich, die Flammen ihres Umhangs zu löschen. Agneta hatte Brandwunden an ihren Händen. Ihr Gesicht hatte zum Glück wenig abbekommen, nur die blonden Haare waren etwas angesengt.
    »Hast du ihn vernichtet?«, fragte Leon, während er heilende Energie auf Agnetas Brandblasen strömen ließ.
    »Ich fürchte … er ist mir entkommen.« Agnetas Atem hatte sich noch immer nicht beruhigt. »Und das Buch … es ist verloren. Ich konnte es nicht mehr festhalten. Es ist mir im Kampf entglitten und verbrannt.« Sie sah Leon und Eusebius an. »Es tut mir leid. Ich habe versagt.«
    »Unsinn!«, sagte Leon. »Du warst unglaublich mutig! – Hast du noch Schmerzen?« Er ließ ihre Hände los. Dort, wo die Brandblasen gewesen waren, hatte sich bereits neue Haut gebildet.
    »Kaum«, antwortete Agneta und lächelte. Der Wolf kam auf sie zu und leckte ihr winselnd die Hände.
    »Mafaldus Horus ist geschwächt, das ist sicher«, sagte sie matt, aber mit Zufriedenheit in der Stimme. »Er wird sich an einen sicheren Ort zurückziehen und sich erholen.«
    »Du hast gute Arbeit geleistet«, sagte Eusebius.
    Agneta richtete sich auf. »Aber das Buch ist verloren – für immer. Und das ist sehr schade.«
    »Es war ein gefährliches Buch«, widersprach Eusebius. »Mafaldus hätte mit ihm viel Schaden anrichten können. Es ist gut, dass es zerstört ist.«
    Agneta seufzte. »Ich wollte unbedingt einen Blick hineinwerfen. |165| Deshalb habe ich den Auftrag für die geheime Mission doch überhaupt nur angenommen. Das
Namenlose schwarze Zauberbuch
enthielt nämlich noch den Text einer anderen Autorin, einen versteckten Text, verschlüsselt natürlich. Die Autorin war meine Ururururgroßmutter, Ricarda Delamare. Ich hätte gern ihr Vermächtnis gelesen.«
    »Wie, ein verborgener Text?«, fragte Leon nach.
    Agneta sah ihn an, ein wehmütiger Zug lag um ihren Mund. »
Das Zauberbuch der Liebe
. Mit diesen Zaubersprüchen gehen angeblich sämtliche Liebeswünsche in Erfüllung – und das ganz ohne Nebenwirkungen.«
    »Oh«, sagte Leon betroffen. »Das ist wirklich schade, da hätte ich auch gern einen Blick

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