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Magic Girls 08 - Die Macht der Acht

Magic Girls 08 - Die Macht der Acht

Titel: Magic Girls 08 - Die Macht der Acht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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zwischen den Leuten hindurch.

    Jolanda versuchte ihr zu folgen. Der Raum war voller Pflanzen: Gummibäume, Yucca-Palmen, Grünlilien, Azaleen, Mimosen, dazwischen Dekorationsgegenstände wie Zimmerspringbrunnen und kleine Statuen aus Marmor. Die Luft war feucht und roch süß nach verschiedenen Blüten. Das reinste Pflanzenmeer.
    Mona schüttelte den Kopf. »Der Besitzer hat keine Ahnung«, murmelte sie vor sich hin. »Stellt Pflanzen nebeneinander, die sich nicht ausstehen können. In ein paar Tagen ist die Hälfte davon krank und mickrig …«
    |113| Jolanda runzelte die Stirn. Sie fand, dass alles ganz hübsch arrangiert war – aber Mona kannte sich besser aus. Wenn ihre Mutter nur lange genug stehen blieb, konnte ein aufmerksamer Beobachter sehen, wie sich die Blätter der Pflanzen ihr zuwandten. Sie schienen sie zu lieben … Jolanda seufzte leise. Sie wünschte sich auch, einen grünen Daumen zu besitzen.

    »Ahhhh«, sagte Mona neben ihr. »Ich höre förmlich den Aufschrei dieser weißen Azalee! Warum ist sie so dicht ans Fenster gestellt worden? Sie verträgt keine direkte Sonne und überlegt sich schon, ob sie ihre Blätter abwerfen soll.«
    »Schschsch«, machte Jolanda, denn sie merkte, dass ein Herr zugehört hatte und Mona fragend ansah.
    Doch Mona zuckte nur die Achseln. »Darf man hier nicht seine Meinung äußern?« Sie lächelte den Herrn an, der daraufhin errötete und sich zurückzog. Mona stolzierte weiter durch den Raum und nahm das sich anschließende Gewächshaus in Augenschein. Jolanda stellte ihr Glas neben einem Blumentopf ab, eilte ihrer Mutter nach und fing an, sich Notizen zu machen.
    »Ein halbes Jahr«, prophezeite Mona. »Höchstens. Dann macht dieser Laden wieder dicht. Außer sie stellen jemanden ein, der wirklich Ahnung hat.« Sie sah Jolanda an. »Das kannst du ruhig in deiner Zeitung schreiben.«

    »Wenn ich so etwas schreibe, dann wirft mich mein Chef raus«, murmelte Jolanda. »Feigling«, sagte Mona leise. »Dann schreib:
In der neu eröffneten Gärtnerei warten viele Pflanzen auf ein neues Zuhause. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Wer sich jetzt beeilt, kann sich über einen Eröffnungsrabatt freuen, der bis zum Monatsende gilt.«
    »Perfekt!« Jolanda notierte alles. »Das hätte ich nicht besser formulieren können.«
    »Da siehst du, dass deine alte Mutter noch ganz nützlich sein kann.« Monas Mundwinkel zuckten. Sie ging weiter und |114| berührte eine Pflanze, die traurig die Blätter hängen ließ. Ein Ruck ging durch die Pflanze, und die Blätter richteten sich auf. Mona lächelte zufrieden.
    Schließlich hatten sie alles gesehen, was es zu sehen gab. Jolanda hatte mehrere Blätter mit Notizen gefüllt. Dann zückte sie ihre kleine Digitalkamera, machte etliche Bilder und sprach mit dem Ehepaar, dem die neue Gärtnerei gehörte.
    »Wir freuen uns sehr, dass Sie über uns einen Artikel schreiben«, sagte die Inhaberin, nachdem Jolanda ihr etliche Fragen gestellt hatte.
    »Der Bericht erscheint wahrscheinlich schon morgen in der Zeitung«, erwiderte Jolanda und bedankte sich höflich für das Usambara-Veilchen, das ihr die Besitzerin zum Abschied geschenkt hatte.
    »Ich höre ein ungutes Röcheln«, sagte Mona, als sie wieder ins Auto einstiegen. »Gib mir das Veilchen, bei mir wird es sich erholen.«
    Jolanda reichte ihr den Blumentopf.
    »In knapp anderthalb Stunden muss ich mit dem Artikel fertig sein.« Sie seufzte und ließ den Motor an.
    »Fahr an der Schule vorbei, dann können wir gleich die Mädchen abholen«, sagte Mona und zupfte an den Blättern der Pflanze herum.

    »Du hast recht, es ist Zeit«, sagte Jolanda und bog links anstatt rechts ab, um zur Schule zu fahren.
    Elena und Miranda freuten sich, als sie sahen, dass Jolanda sie abholte. Sie quetschten sich auf den Rücksitz des kleinen Autos.
    »Na, wie war der erste Schultag nach den Sonderferien?«, erkundigte Jolanda sich.
    »Och, eigentlich wie immer«, meinte Elena.
    |115| »Das Schulhaus riecht nach Farbe«, berichtete Miranda. »Die Maler sind noch im Haus. Die Flure sind teilweise abgeklebt. Alles ein bisschen chaotisch.« Sie lachte. Dann beugte sie sich nach vorn.
    »Aber was ist mit Hong-Loan?«, fragte sie Mona. »Haben Sie … hast du etwas herausgefunden?« Miranda fiel es noch immer schwer, Mona zu duzen.
    »Ich konnte keinerlei Zauberkräfte an ihr feststellen«, antwortete Mona. »Ich hätte Darleen und ihrer Enkelin gern etwas anderes erzählt. Hong-Loan tut mir leid. Als

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