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Magic Girls 08 - Die Macht der Acht

Magic Girls 08 - Die Macht der Acht

Titel: Magic Girls 08 - Die Macht der Acht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Blankenfurt reden.« Der Chef winkte den Kollegen aus dem Raum. Dann fiel die Tür hinter den beiden zu.
    Die Praktikantin verzog sich ebenfalls, und Jolanda und Zacharias waren allein.
    »Wenn du willst, kannst du ins Theater gehen und dir ›Romeo und Julia‹ ansehen«, sagte Zacharias. »Ich mach mir nichts draus – und wenn es dir so viel bedeutet …«
    »Das ist … äh … lieb.« Jolanda war so überrascht, dass sie nicht wusste, was sie sagen sollte. Das hatte sie dann doch nicht von ihrem neuen Kollegen erwartet.
    Zacharias lächelte. »Man hilft sich doch, wo man kann.«
    |108| »Und die Gärtnerei, möchtest du vielleicht …«, begann Jolanda, aber Zacharias winkte ab.
    »Tut mir leid, für das Grünzeug habe ich überhaupt keinen Nerv. Aber das schaffst du locker, die Kanzleistraße ist ja nicht weit vom Stadttheater entfernt. Und die Generalprobe beginnt um 15 Uhr …«
    »Aber ich muss den Artikel über die Gärtnerei bis 14 Uhr …« Jolanda blickte zur Uhr, dann wieder auf die Häppchen. »Ich glaube, ich muss sofort los …«
    Zacharias nickte ihr zu. »Das kriegst du hin, Jolanda. Den Artikel kannst du ja im Auto schreiben und per Handy an die Redaktion schicken. Da hast du vor dem Theater sogar noch Zeit, dich in ein Café zu setzen und einen großen Eisbecher zu essen.« Er hob die Hand. »Ciao, bis später.«
    Jolanda nickte ihm kurz zu und sauste zur Tür hinaus. Ihr blieb gar keine Zeit, einen Gedanken zu fassen und sich über Zacharias’ Großzügigkeit zu wundern. Sie hetzte aus dem Gebäude. Erst als sie auf der Straße stand, fiel ihr ein, dass ihr Auto ja zu Hause stand, weil sie heute mit Zacharias gekommen war. Mist! Was nun? Wie sollte sie so schnell zur Gärtnerei kommen?
    Jolanda blickte nach links und nach rechts. Es war niemand in der Nähe, der sie beobachtete. Sie verschränkte Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand und konzentrierte sich. Sie wollte das kleine rote Auto, das ihr gehörte und noch im Nachtigallenweg stand, herbeihexen – ein mittelschwerer Zauber. Jolanda schloss die Augen und stellte sich genau vor, wo sich das Auto zu Hause befand und wie es im Detail aussah. Dann malte sie sich aus, wie es hier, direkt vor ihr, parken würde. Sie müsste dann nur noch die Tür öffnen und einsteigen.
    Vorsichtig öffnete sie die Augen.
    Nichts. Kein kleines rotes Auto. Der Zauber hatte nicht funktioniert.
    |109| »Beim Orkus!«, stieß Jolanda aus. »Ich weiß doch, dass ich es kann! Es muss klappen!«
    Sie wiederholte das Ritual. Als sie die Augen erneut öffnete, plumpste ein kleiner roter Apfel aus der Luft vor ihre Füße und rollte den Rinnstein entlang.
    Jolanda seufzte frustriert. Weiß der Kuckuck, warum dieser Apfel vom Himmel gefallen war. Mit ihrem Auto hatte er jedenfalls nichts zu tun. Sacht berührte sie ihren Bauch. War das winzige Wesen, das in ihr wuchs, schuld daran, dass die Hexerei nicht geklappt hatte? Seufzend holte Jolanda ihren
Transglobkom
hervor und klappte ihn auf.
    Die Kugel, die erschien, war trüb. Nur mit äußerster Anstrengung konnte Jolanda Mona darin erkennen.
    »Mutter? Hörst du mich? Ich bin’s, Jolanda …«
    Der Nebel in der Kugel verdichtete sich. Jolanda runzelte die Stirn. Was war nur mit dem
Transglobkom
los? Bisher hatte er einwandfrei funktioniert! Hatte Jolanda Mona gerade auf der Terrasse erwischt, wo sie einen Zigarillo rauchte? War sie deshalb so schwer zu erkennen?
    »Hallo, Mutter, kannst du mich verstehen?«, wiederholte Jolanda. »Ich brauche deine Hilfe …«
    »HILFE?«, krächzte Mona und machte ein besorgtes Gesicht. Die Verständigung war sehr schlecht. »Was ist denn passiert, mein Kind?«
    »Ich brauche ein Auto«, antwortete Jolanda. »Kannst du mit dem Wagen zur Redaktion kommen? Bitte!«
    »Warum hext du denn nicht einfach …«, begann Mona, aber Jolanda ließ sie nicht ausreden.
    »Ich habe es versucht, aber es geht nicht.« Jolanda brach plötzlich in Tränen aus. Sie hatte keine Lust, ihrer Mutter alles zu erklären und sich dann vielleicht Belehrungen anhören zu müssen. Ihr Nervenkostüm war im Moment ziemlich dünn. Wahrscheinlich lag es tatsächlich an der Hormonumstellung.
    |110| »Ich bin gleich bei dir«, sagte Mona. Dann verschwand das Bild, und die Kugel zerplatzte. Jolanda klappte den
Transglobkom
zu und ließ ihn wieder verschwinden. Zwei Sekunden später stand ihr kleines rotes Auto vor ihr und eine weitere Sekunde später tippte ihr Mona auf die Schulter. Sie hatte sich neben Jolanda

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