Magic Girls 08 - Die Macht der Acht
unbedingt Zauberkräfte besitzen, um ein gutes Verhältnis zu seinen Pflanzen zu haben.
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N ichts?« Darleen runzelte die Stirn. »Das ist schade. Ich hatte gehofft, dass du bei Hong-Loan verborgene Kräfte entdeckst, Mona.«
»Glaub mir, ich hätte dir wirklich gern etwas anderes erzählt.« Mona ließ die Teekanne herbeischweben. »Möchtest du noch etwas Natternblumentee, Darleen?«
Darleen hob ihre Tasse hoch. Die Teekanne schwebte zu ihr hin, kippte leicht nach vorn und heller Tee plätscherte in Darleens Tasse.
»Danke«, murmelte Darleen. Sie seufzte. »Weißt du, ich mache mir große Sorgen um Hong-Loans Zukunft. Was soll nur aus ihr werden? Ich kann ihr doch nicht raten, dass sie einen mächtigen Magier heiraten soll … Obwohl es natürlich das Beste für sie wäre, weil ihr ja die eigenen Zauberkräfte fehlen. Aber mächtige Magier suchen sich nun mal lieber begabte Hexen als Partnerinnen. Das ist also auch eine eher unrealistische Idee … Ach je, Mona, was soll ich nur tun?«
Sie stützte ihr Kinn auf die Hände und blickte bekümmert drein.
»Es ist ja noch ein wenig Zeit, bis sich Hong-Loan entscheiden muss, was sie werden möchte«, meinte Mona. »Vielleicht kann sie auch einen Job in der Verwaltung übernehmen. Beispielsweise beim Landeszauberamt, wo die Reiseanträge geprüft und genehmigt werden …«
»Ich fürchte, so eine Arbeit ist Hong-Loan zu trocken. Sie hat ziemlich viel Fantasie.« Darleen nahm einen Schluck Tee. |119| »Meine anderen Enkelinnen sind alle sehr begabt und machen mir viel Freude. Warum muss ausgerechnet Hong-Loan so anders sein?«
»Fertig!« Jolanda kam zur Küchentür herein und setzte sich auf einen Stuhl. Sie sah erschöpft aus. »Habt ihr noch eine Tasse Tee für mich? Ich habe meinen Artikel über die Gärtnerei geschrieben und an die Redaktion gemailt. Hoffentlich ist mein Chef damit zufrieden.«
Ihr Blick wanderte zur Küchenuhr. Es war 14 Uhr.
»Wir haben uns gerade über Hong-Loan unterhalten«, sagte Darleen. »Ohne Zauberkräfte hat sie schlechte Berufsaussichten. Hast du vielleicht eine Idee, was für sie geeignet wäre?«
Jolanda schüttelte den Kopf. »Im Moment habe ich leider gar keine Ideen mehr, ich fühle mich ganz leer.« Sie griff nach der Teetasse, die die schwebende Kanne inzwischen gefüllt hatte. »Aber ich kann Hong-Loans Gefühle sehr gut nachvollziehen. Mir geht es zurzeit ähnlich.« Sie erzählte, wie ihre Kräfte versagt hatten, als sie ihr Auto hatte herbeihexen wollen.
»Auch wenn es unangenehm ist, aber in meinem Fall hat es seine Gründe, warum ich nicht mehr so gut zaubern kann – und deshalb brauche ich mir keine Gedanken zu machen«, schloss sie.
»Gut, dass du momentan nicht in der Hexenwelt lebst«, murmelte Darleen. »Ich weiß nicht, ob ihr es mitbekommen habt, aber neuerdings häufen sich bei uns Fälle von Magie-Diebstahl. Das ist wirklich höchst eigenartig und beängstigend, ich will mir das gar nicht ausmalen.«
»Magie-Diebstahl, wie bitte soll das denn vonstattengehen?« Mona zog die Augenbrauen hoch.
Darleen nickte. »Die Presse berichtet ständig darüber. Die betroffenen Hexen oder Zauberer verlieren über Nacht ihre magischen Kräfte. Von der Zauberregierung wird die Sache nicht sonderlich ernst genommen. Man behauptet, die angeblich |120| Bestohlenen hätten vermutlich schon immer schwache Kräfte gehabt und wollten sich bloß wichtigmachen. Aber eine Bekannte von mir ist auch betroffen – und von ihr weiß ich zufällig ganz genau, dass sie eine sehr gute Hexe mit starker Magie war.«
Monas Augen fingen an zu funkeln. »Das ist tatsächlich das erste Mal, dass ich von Magie-Diebstahl höre. Interessant. Und es gibt keine Erklärung, keinen Hinweis?«
»Meine Bekannte behauptet, sie habe ein paar Tage zuvor einen Leoparden in ihrem Garten gesehen.« Darleen seufzte. »Aber ob der etwas mit dem Verlust ihrer Kräfte zu tun hat, weiß ich nicht. Außerdem hat niemand außer ihr das Tier gesehen. Vielleicht hat sich meine Bekannte nur getäuscht und es war eine große Hauskatze.«
»Hm. Sehr mysteriös.« Mona versank in nachdenkliches Schweigen. Nach einer Minute schreckte sie hoch und erinnerte sich an ihre Pflichten als Gastgeberin. »Möchtest du noch Tee, Darleen?«
Hong-Loan lag in Elenas und Mirandas Zimmer auf dem Teppich und spielte zusammen mit Rufus und Pinselchen. Die beiden Hexenmädchen breiteten inzwischen ihre Schulsachen auf den Schreibtischen aus.
»Eigentlich geh ich ja gern
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