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Magic Girls 08 - Die Macht der Acht

Magic Girls 08 - Die Macht der Acht

Titel: Magic Girls 08 - Die Macht der Acht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Person an ihrem Platz einnickt – egal, ob sie gerade auf dem Sessel sitzt oder in der Küche am Herd steht. Problematisch wird es, wenn man den Müdigkeitszauber über jemanden verhängt, der gerade mit dem Besen fliegen will. Das kann unter Umständen schwerwiegende Folgen haben.
    Der eigentliche Schlafzauber führt dazu, dass der Schlaf der verhexten Person besonders tief und fest ist, sodass sie in den nächsten Stunden nicht aufwacht – selbst wenn neben ihrem Bett ein lauter Knall ertönt oder wenn sie berührt wird.
    Sie merkt nicht, was um sie herum passiert, egal, wie turbulent es auch zugeht.
    Der verstärkte Schlafzauber verlängert die natürliche Schlafdauer. Die verhexte Person kann 24 Stunden oder länger schlafend verbringen. Die Person wird vielleicht zwischendrin mal kurz wach, um im Halbschlaf aufs Klo zu wanken, kehrt aber dann ohne Umwege ins Bett zurück.
    Der Schlafzauber kann beliebig verstärkt werden. Es gibt Beispiele, in denen die verhexte Person jahrelang schläft. Früher soll es sogar jemanden gegeben haben, der hundert Jahre lang geschlafen hat. Aber das kommt heute nicht mehr vor, denn die Zauberregierung kontrolliert solche Hexereien und droht mit harten Strafen, wenn jemand unfreiwillig in einen langen Schlaf versetzt wird. Man sollte es mit dem verstärkten Schlafzauber also nicht übertreiben, denn sonst wird aus einer harmlosen Hexerei mutwilliger Unfug, der böse Folgen nach sich zieht.
    Im Haus war es still geworden. Hong-Loan hatte schon befürchtet, dass ihre Oma gar nicht schlafen gehen würde. Darleen hatte nämlich noch lange mit Mona in der Küche gesessen, |124| und die beiden hatten über frühere Zeiten geredet und zwei Flaschen Wein geleert. Erst nach elf Uhr war Darleen aufgestanden und ins Bad gewankt, um sich die Zähne zu putzen. Zum Glück war sie fast augenblicklich eingeschlafen, als sie sich neben ihre Enkelin gelegt hatte.
    Hong-Loan sah auf ihre Armbanduhr, die sie sicherheitshalber nicht abgelegt hatte. Zehn Minuten vor Mitternacht! Jetzt konnte sie sich langsam fertig machen. Vorsichtig schlug sie die Bettdecke zurück, schwang die Beine auf den Boden und schlüpfte in ihre Schuhe. Dann griff sie nach ihren Klamotten, die über einem Sessel hingen, und verließ so leise wie möglich das Wohnzimmer. In der Eingangshalle zog sie sich um. Der Einfachheit halber behielt sie ihr Nachthemd an, stopfte es in ihre Hose und streifte einen Pulli über. Kaum war sie fertig, kamen auch schon Elena und Miranda die Treppe herunter. Elena trug eine kleine magische Lichtkugel auf der Handfläche.
    »Hallo, Hong-Loan, bist du so weit?« wisperte Miranda.
    »Ja, alles klar«, antwortete Hong-Loan.
    Lautlos öffnete Elena die Haustür und die drei Mädchen schlüpften ins Freie. Bei den neuen Nachbarn war alles dunkel. Elena, Miranda und Hong-Loan überquerten die Straße. Die Gartenpforte des Nachbarhauses schwang wie von Geisterhand geöffnet auf.
    »Keine magische Sperre«, flüsterte Elena. Es knirschte, als sie auf den Kiesweg trat. Sie hielt sofort inne.
    »Keine Sorge«, raunte Miranda. Sie machte eine Handbewegung, und Hong-Loan stellte zu ihrer Verwunderung fest, dass sie anfing zu schweben. Ihre Füße berührten den Boden nicht mehr und machten daher auch keinerlei Geräusche. Wie auf einem unsichtbaren Rollband bewegten sich die drei Mädchen auf das Nachbarhaus zu. Hong-Loan hätte am liebsten laut gekichert, weil sie das Schweben so toll fand. Aber sie beherrschte sich. Wenn jetzt jemand wach wurde …
    |125| Miranda war an der Haustür angelangt. Sie malte lautlos einige Zeichen in die Luft, und auch diese Tür öffnete sich ohne ein Geräusch. Miranda wandte den Kopf und lächelte die anderen an.
    »Klappt doch alles bestens«, wisperte sie.
    Die Mädchen schwebten ins Haus. Hong-Loan merkte, wie sich ihre Bauchmuskeln anspannten. Ihr Körper schien auf etwas zu reagieren. Sie empfand das gleiche Unbehagen wie in Gegenwart der Katze. Irgendetwas stimmte nicht!
    Elenas Lichtkugel glomm stärker. Sie schwebten durch den Flur ins Wohnzimmer, Miranda immer voraus. Durch die Bewegung ihres Zeigefingers öffneten sich alle Türen. Im Wohnzimmer war niemand. Es standen noch ein paar Umzugskartons herum, außerdem sah es ziemlich unordentlich aus.
    »Merkwürdig«, flüsterte Miranda.
    »Was ist merkwürdig?«, fragte Elena leise nach.
    »Na, sie haben doch diese Katze, Tizzi-Mizzi«, antwortete Miranda. »Aber ich sehe kein Katzenspielzeug, keinen Napf, keinen

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