Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magic Girls 08 - Die Macht der Acht

Magic Girls 08 - Die Macht der Acht

Titel: Magic Girls 08 - Die Macht der Acht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
Vom Netzwerk:
etwas zusammendrücken. Sein Arm war plötzlich von einem weißen Licht umgeben, das aus seiner Haut aufstieg wie Nebel über einem Feld.
    Hong-Loan sah, wie der Nebel anfing, sich unter seiner Faust zu verflüssigen. Ein Tropfen, weiß wie Milch, fiel in den Trichter und rann in das Fläschchen. Ein zweiter Tropfen folgte. Zacharias stöhnte.
    »Mach weiter, Tizzi«, presste er zwischen den Zähnen hervor.
    Tiziana sagte den Zauberspruch noch einmal auf. Jetzt schien es Zacharias etwas leichter zu fallen, die Tropfen hervorzubringen. Sie kamen schneller und waren auch größer. Tiziana sah zufrieden zu, wie sich das Fläschchen allmählich füllte.
    Auf Zacharias’ Stirn hatte sich Schweiß gebildet, der über sein Gesicht rann. Es glänzte vor Nässe. Dieser ganze Vorgang schien ihn körperlich stark anzustrengen.
    »Jetzt … bin ich … gleich … fertig!« Unter Stöhnen presste er den letzten Tropfen aus seiner Hand. Der Lichtschein um seinen Arm war inzwischen erloschen.
    Tiziana nahm den Trichter heraus und korkte das Fläschchen zu, während Zacharias seinen Schlafanzugärmel erschöpft herunterkrempelte.
    »Reine weiße Magie!« Tiziana hielt das Fläschchen voller Stolz hoch. »Der Meister wird sich freuen.«
    »Das hoffe ich«, ergänzte Zacharias. Er atmete noch immer schwer. »Aber ohne deine Mithilfe wären wir nicht so schnell zum Ziel gekommen, Tizzi. Denn du hast die Leute ja ausgespäht. – Übrigens: Es war ganz einfach, an die Magie von Jolanda Bredov zu kommen. Sie war völlig arglos. Den größten Teil ihrer reinen Magie habe ich ihr bereits im Auto abgezogen. Ich musste mich nur in Gedanken darauf konzentrieren, und schon habe ich wie ein Magnet auf ihre weiße Magie gewirkt. |132| Jolanda hat ihre magische Kraft überhaupt nicht festgehalten. Da war keinerlei Widerstand, die Magie war praktisch so lose wie Puderzucker! Ich konnte sie ganz leicht abziehen und an mich bringen. Den Rest habe ich dann in der Redaktion erledigt, ich musste nur ein oder zwei Mal dicht hinter Jolanda vorbeigehen! Sie hat nicht gemerkt, dass mein Körper ihre Zauberkraft aufgenommen und in meinen Kraftadern gespeichert hat. Wahrscheinlich benutzt sie ihre Magie kaum …«
    »Kann sein - wenn es tatsächlich so einfach ginge!«, sagte Tiziana und grinste.
    Danach stellte sie das Fläschchen mit Jolandas Magie zu den anderen aufs Regal.
    Zacharias schaute seine Tochter ernst an. »Tiziana, das war der erste Schritt unseres Auftrags. Der nächste ist, dass wir zurückkehren und dem Meister unsere Lieferung überbringen. Ich denke nur noch darüber nach, ob wir dem kleinen Jungen auch die Zauberkraft abknöpfen sollten?«
    Kraftadern
    Dritte Form von Gefäßen, die neben Arterien und Venen in den Körpern magischer Geschöpfe vorkommen. In diesen Gefäßen fließt kein Blut, sondern Magie. Bei manchen Geschöpfen, beispielsweise bei Gestaltwandlern, sind die Kraftadern zwar vorhanden, aber weitgehend leer, da sie über wenig Zauberkräfte verfügen.
    |133| Tiziana schüttelte den Kopf. »Rufus’ Zauberkraft … sie ist bunt, nicht weiß. Es würde sich höchstens noch lohnen, Elena die Magie zu stehlen. Ihre Magie ist zwar noch nicht voll entwickelt, aber ziemlich weiß.«
    Elena hielt vor Schreck den Atem an.
    »Und was ist mit den anderen Mädchen?«, wollte Zacharias wissen.
    »Miranda?« Tiziana machte ein nachdenkliches Gesicht. »Ihre Magie hat schwarze Punkte. Anscheinend fühlt sie sich von
Verbotener Zauberei
angezogen. Und Daphne – ich glaube, an die kommt man nicht ran. Bei ihr habe ich Angst, dass sie es merken würde, wenn man ihr die Zauberkraft stehlen will. Sie ist so unberechenbar, und genauso ist auch ihre Magie. Mafaldus Horus hätte daran keine Freude.«
    »Schschsch!«, machte Zacharias. »Wir dürfen seinen Namen unter keinen Umständen aussprechen, das weißt du doch!«
    »Oh? Hab ich das gemacht?« Tiziana schlug sich auf den Mund. »Entschuldige, Papa. Das ist mir so rausgerutscht.«
    »Lass uns wieder nach oben gehen«, sagte Zacharias. »Morgen werde ich versuchen, ob ich an Elena rankomme. Je mehr weiße Magie wir dem Meister bringen können, desto besser. Und dann sollten wir so bald wie möglich von hier verschwinden, bevor unsere Nachbarn merken, dass etwas nicht stimmt.«
    Vater und Tochter gingen gemeinsam zur Tür. Tiziana schaltete das Licht aus, dann fiel die Tür von außen zu. Die drei unsichtbaren Mädchen blieben in der Finsternis zurück.
    »Habt ihr das gehört?« Miranda

Weitere Kostenlose Bücher