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Magic Girls 09 - Der dunkle Verräter

Titel: Magic Girls 09 - Der dunkle Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold , Petra Schmidt
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müssen damit rechnen, dass er dich sucht, da er dich als Geisel braucht, solange Tiziana nicht frei ist«, meinte Eusebius. »Ich werde dich keinen Augenblick mehr aus den Augen lassen!«
    Miranda lächelte ihn dankbar an.
    »Wir müssen Zacharias eine Falle stellen«, sagte Mona. »Ich habe auch schon einen Plan. Aber das besprechen wir, wenn wir wieder in der Hexenwelt sind.«
    Agneta hatte sich inzwischen umgesehen. Sie wirkte etwas ratlos. »Das Portal muss ganz in der Nähe sein, aber vermutlich ist es sehr gut getarnt. Wir müssen es trotzdem finden, und zwar so schnell wie möglich.«
    »Können wir keinen
Findezauber
einsetzen?«, fragte Elena. »Sehr gute Idee«, lobte ihr Vater sie. »Vielleicht funktioniert der Zauber ja.«
    Agneta zog die Augenbrauen hoch. »Ein Findezauber kommt mir immer vor wie ein Kinderspiel. Aber wenn ihr meint ...«
    Der Findezauber
    ist eine gute Möglichkeit, versteckte oder verlorene Dinge zu finden. Am besten geht es mit Suchpfeilen, aber gefaltete Papierflieger erfüllen den Zweck genauso gut. Wichtig ist, dass man beim Zaubern locker bleibt und die Suchaufgabe ganz auf den Pfeil oder den Papierflieger überträgt.
    Die Magie bewirkt, dass sich der Flieger oder der Pfeil wie ein winziger Spürhund auf die Suche begibt. Er flitzt manchmal hin und her, weil er sich erst orientieren muss. Die Erfolgsquote ist unterschiedlich hoch – je nachdem, wie gut die Hexe oder der Zauberer ihre Magie beherrschen. Es kann Stunden oder auch nur Sekunden dauern, bis das Gesuchte gefunden wird. Natürlich kommt es auch vor, dass die Suche ergebnislos bleibt.
    Leon reichte ihr einen Zettel, den er aus seinem Umhang gezogen hatte. Agneta faltete den Zettel sorgfältig zu einem Papierflieger.
    Sie rief:
    »Zeige mir, du kleiner Flieger,
    schnell die Richtung zum
Portal
,
    bevor sich zeigt ein Dämon-Tiger,
    und beende unsere Qual!«

    Dann warf sie den Flieger in die Luft.
    Zur Enttäuschung aller klatschte er zwei Meter vor ihr auf den Boden und rührte sich nicht mehr.
    »Schade!«, sagte Leon bedauernd. »Der Findezauber scheint hier nicht zu funktionieren.«
    »Soll ich es noch einmal probieren?«, fragte Agneta.
    Leon schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass das einen Sinn hat.«
    Miranda machte ein paar Schritte, bückte sich und hob den Flieger auf. Dann untersuchte sie den Boden, indem sie ihre Handflächen einige Zentimeter darüber schweben ließ. Es war fast so wie beim
magischen Scannen
. Wenn man genau hinsah, konnte man erkennen, dass ein schwaches Leuchten von ihren Händen ausging. Plötzlich hob sie aufgeregt den Kopf.
    »Hier ist das Portal«, verkündete sie. »Der Findezauber hat doch gewirkt. Das magische Tor ist im Boden eingelassen. Man kann ganz schwach die Umrisse ausmachen ... Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wie man es öffnet.«
    Leon trat nach vorne. »Lass mich es versuchen.«
    Miranda rückte zur Seite, während Leon seine Arme ausbreitete und konzentriert den Boden anstarrte. Elena hielt den Atem an. Würde ihr Vater es schaffen, das Dämonenportal zu öffnen?
    Mona runzelte die Stirn und schaute zweifelnd drein, so als würde sie Leon die Aufgabe nicht zutrauen. Eusebius hatte den Arm um Miranda gelegt und hielt sie fest.
    Leons Lippen bewegten sich erst lautlos, dann war ein monotoner Gesang hörbar. Es waren Worte in der uralten Runensprache, sehr stark und mit mächtiger Magie aufgeladen. Elena spürte, wie sie eine Gänsehaut bekam. Miranda hatte schon einige Male die Runensprache verwendet.
    Ein langer Riss erschien im Boden. Leon sprang rasch zur Seite. Ein zweiter Riss kreuzte den ersten, dann sank ein Stück des Bodens ein. Rauch stieg auf, danach züngelten kleine Flammen in den Rissen.

    Plötzlich donnerte es, und aus dem Boden schoss eine Gestalt, doppelt so groß wie Leon. Es war ein riesiger schwarzer Panther. Seine Augen glühten dunkelrot. Er fletschte die Zähne und zeigte sein fürchterliches Gebiss. Aus seiner Kehle kam ein tiefes Grollen.
    »Zacharias«, flüsterte Elena erschrocken.
    Eusebius reagierte geistesgegenwärtig. Er nahm blitzschnell die Gestalt eines Löwen an, der genauso groß war wie der Panther. Miranda schrie auf und lief zu Mona und Elena, die das Mädchen schützend in die Arme nahmen. Agneta verwandelte sich ebenfalls, sie wurde zu einer riesigen gefleckten Katze, einem Jaguar. Ihre Krallen waren gewaltig. Gemeinsam mit Eusebius stürzte sie sich auf den Panther.
    Dann hörte man nur noch ein Fauchen, Grollen

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